Imperial Triumphant - An Evening With Imperial Triumphant (live) | |
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Review von Opa Steve vom 18.12.2021 (5994 mal gelesen) | |
Da ist guter Rat teuer. "An Evening With Imperial Triumphant" wird als Live-Album bezeichnet, lässt aber jedwede Publikumsreaktion vermissen. Stilistisch wird es als Mischung aus Jazz-Improvisationen und Extreme Metal bezeichnet, aber es zeigt weder die Feinheit des Jazz noch die Extremität des Extreme Metals. Ja, hier und da gibt es wilde Bassläufe und ausufernde Drums, vergewaltigte Tremlolo-Akkorde. In Summe hat das aber mit Jazz so wenig zu tun, als würde sich der Fahrer eines Streuwagens als Eiskunstläufer bezeichnen. Ich will ehrlich sein: Ich mag guten Jazz wirklich gerne, ich mag auch avantgardistische Musik. Und dabei darf es ruhig auch etwas komplexer zugehen. Aber was hier auf der Gitarre an meist schiefen und einfallslosen Lärmgriffen fabriziert wird, ist lediglich nervtötend und hat mit Geräusch zu tun, aber nichts mit einer feinen Musik, die hinter dem vordergründigen Durcheinander präzise berechnetes Timing und ein atemberaubendes Gespür für Harmoniefolgen aufweisen kann. Ganz ehrlich: Wenn ich mir Tracks wie 'Alphaville' anhöre, wie die Gitarre irgendwas schrummelt und Bass und Drums genauso planlos darauf antworten, da frage ich mich wirklich, ob die Band einen nicht vielleicht verkaspern wollte? Man kann froh sein, wenn ein Song zwischendurch einfach nur schmutzig und hart losriffen will - in diesen Momenten klingen sie kaum anders als auf "Vile Luxury" (weswegen ich immer noch massiv irritiert wegen der Bezeichnung "Live" bin, denn sogar der Sound ist quasi identisch). Das ist dann in diesen Momenten zwar so anstrengend, wie IMPERIAL TRIUMPHANT nun mal anstrengend sind. Aber es ist von dem komplett dissonanten Geeiere entfernt, welches ich in den Sätzen vorhin beschrieben habe. Das ist schlichtweg nichts. Da lege ich mir lieber eine Stunde DAISY CHAINSAW auf - das ist zwar auch schief, aber mit Stil. Vermutlich wird "An Evening With Imperial Triumphant" ein paar wenige ganz wichtige und tiefanalysierende Interpretationen erfahren von Menschen, die das als große Kunst betrachten. Ich hingegen fühle mich wie bei Des Kaisers Neue Kleider: IMPERIAL TRIUMPHANT sind hier nackt und sondern Akustik ab, die wichtiger sein will, als sie ist. Das ist eigentlich nichts, was hier geboten wird.
Gesamtwertung: 1.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Rotted Futures 02. Atomic Age 03. Chernobyl Blues 04. Cosmopolis 05. Alphaville 06. Transmission To Mercury 07. Swarming Opulence 08. The Greater Good | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 57:09 Minuten VÖ: 26.11.2021 |
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