Armored Saint - Symbol Of Salvation Live | |
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Review von baarikärpänen vom 27.10.2021 (7871 mal gelesen) | |
Es vergeht ja gefühlt nicht mal ein Tag in den sozialen Medien, an dem schon wieder das 30. Jubiläum eines durchaus wegweisenden Albums einer Band gefeiert wird. Da sei von den ganz Großen nur METALLICAs "Black Abum" oder GUNS N' ROSES' "Use Your Illusion" genannt. 1991 war, man kann es nicht anders sagen, ein gutes Jahr für Heavy Metal. Genau gesagt war es das letzte, bevor sich die große, böse Dunkelheit in Form von Grunge über die Länder legte, gefolgt vom Death Metal-Hype. Womit ich per se nicht sagen möchte, daß Grunge oder Death Metal schlecht sind. Aber es ist nun mal Fakt, daß der Heavy Metal an sich, der in den Jahren zuvor seine Blütezeit erlebte, egal ob Glam-, Thrash- oder purer Heavy Metal, mächtig an dem zu knabbern hatte, was da kam. Nun ja, das aber nur am Rande und etwas unausführlich erwähnt. Wo wir schon METALLICA und SLAYER erwähnten, fehlt für mich aber ein Name, der in einer gerechteren Welt im Jahre 2021 auf einer Stufe mit den genannten stehen würde: ARMORED SAINT! Leider war es aber so, dass ARMORED SAINTs Karriere von Beginn an unter keinem guten Stern stand, was selbst Alben wie "March Of The Saint" oder "Delirious Nomad" (für mich Göttergaben an das darbende Volk) nicht ändern konnten. Sei es ein völlig inkompetentes Major-Label oder auch schlechte Business-Entscheidungen bis hin zum Verlust des Plattendeals um 1988. Zwar sprangen Metal Blade sogleich ein und veröffentlichten "Saints Will Conquer", aber die Luft war vorübergehend raus. Hinzu kam dann zu allem Überfluss auch noch die Krankheit von Gitarrist Dave Prichard, der er 1990 leider erlag. Just zu der Zeit, als sich ARMORED SAINT daran machten, Songs für ein kommendes Album zu schreiben. Wer weiß, vielleicht war der Tod Prichards aber auch der Tritt in den Hintern, den der Rest der Band einfach gebraucht hatte. ARMORED SAINT waren laut John Bush an dem Punkt, an dem sie dachten, sie könnten musikalisch machen, was sie wollten, es würde schon funktionieren. Natürlich übertreibt der Sänger da. Denn hört man die Worte von Bassist Joey Vera, dann ging es viel mehr darum, ein Album zu schreiben, das einerseits die Vergangenheit der Band mit der Zukunft verbinden sollte, und andererseits wollte man Dave Prichard gerecht werden, der ja einen Großteil des Materials auf "Symbol Of Salvation" mitkomponiert hatte. Nun ja, wie wir bereits seit 30 Jahren wissen, ging der Plan voll auf. Denn "Symbol Of Salvation" kann, wie Bush und Vera richtig anmerken, als ein wahrer Eckpfeiler der Karriere von ARMORED SAINT bezeichnet werden, der den Übergang der Band perfekt darstellt. Auch wenn ich ehrlich zugeben muß, dass ich damals eine ganze Menge Durchläufe gebraucht habe, um die Klasse des Albums zu erfassen. 2018, noch auf Tour und bevor das Songwriting für "Punching The Sky" begann, erinnerten sich ARMORED SAINT an das kommende Jubiläum von "Symbol Of Salvation". Also, so Joey Vera, warum nicht einfach das komplette Album während einer Show spielen? Gesagt, getan. Als Location suchte man sich das Gramercy Theatre in New York aus, engagierte eine Filmcrew mit sechs Kameras und machte sich daran, sich die Songs wieder draufzuschaffen, die man vor Ewigkeiten, in manchen Fällen auch noch nie, live gespielt hatte. Schon beim ersten Song 'Reign Of Fire' spürt man, dass hier eine Band auf der Bühne steht, die Dank der vorherigen Tour als bereits bestens eingespielt bezeichnet werden darf und deren einziges Ziel es war, dieses Konzert zu einem Abend zu machen, den keiner der Anwesenden je vergessen sollte. Genau das muss man aber auch erstmal schaffen, denn wie gesagt, "Symbol Of Salvation" ist eine echte Perle, aber die Songs zum Teil nicht prädestiniert dafür, auf und vor der Bühne mächtig Alarm zu machen. Stellvertretend sei hier 'Another Day' genannt. Vielleicht war aber genau das eine willkommene Atempause, denn wie ARMORED SAINT Songs wie den Opener, 'Dropping Like Flies', 'The Truth Always Hurts' oder 'Tribal Dance' lässig aus der Hüfte rausballern, da dürfte so mancher mal eine Bang-Pause gebraucht haben. Die wird nach 'Another Day' auch wieder beendet, denn ab 'Symbol Of Salvation' bis zum abschließenden 'Spineless' wird wieder aus allen Rohren gefeuert. Was besticht, ist die Zeitlosigkeit der Songs beziehungsweise wie es ARMORED SAINT schaffen, diese Songs klingen zu lassen, als wären sie kurz vorher erst geschrieben worden. Damit sollte auch klar sein, dass neben dem eh über jeden Zweifel erhabenen John Bush auch alle Musiker gnadenlos abliefern. Dave Prichard wäre sicher schon stolz gewesen, was ARMORED SAINT aus seinen Songs auf dem Studioalbum gemacht haben, aber für "Symbol Of Salavation Live" hätte selbst Prichard noch die ein oder andere Freudenträne verdrückt und wäre mächtig stolz auf seine Buddies. Vor einer schwierigen Entscheidung stehen leider die Fans, deren Konto nicht pickepacke voll ist, denn entweder entscheidet man sich für die CD und bekommt direkt noch die DVD vom Konzert mitgeliefert, muss aber auf die fünf Demo-Songs aus dem Jahr 1989 verzichten (allesamt mit Prichard). Oder man greift zum Doppel-Vinyl plus der Demo-Songs, dafür aber leider ohne DVD. Egal, für welche Version man sich auch letztendlich entscheidet, "Symbol Of Salvation Live" ist eine runde Sache, eine mehr als würdige Verbeugung der Band vor ihrer eigenen Vergangenheit und vor ihren Fans. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Reign of Fire 02. Dropping Like Flies 03. Last Train Home 04. Tribal Dance 05. The Truth Always Hurts 06. Half Drawn Bridge 07. Another Day 08. Symbol Of Salvation 09. Hanging Judge 10. Warzone 11. Burning Question 12. Tainted Past 2 13. Spineless 14. Nothing Between The Ears (4-Track Demo, 1989) 15. Get Lost (4-Track Demo, 1989) 16. Medieval Nightmares (4-Track Demo, 1989) 17. People (4-Track Demo, 1989) 18. Pirates (4-Track Demo, 1989) 19. Symbol Of Salvation (Radio Edit) | Band Website: www.armoredsaint.com Medium: CD+DVD, LP Spieldauer: 84:46 Minuten VÖ: 22.10.2021 |
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