Danko Jones - Power Trio | |
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Review von Damage Case vom 29.08.2021 (7568 mal gelesen) | |
Der Verzwergung des eigenen Images entgegentreten. Mit beiden Füßen. Das könnte man als DANKO JONES' Mission seit "Wild Cat" (2017) sehen - wobei der Vorgänger "A Rock Supreme" (2019) ideenseitig leider mal so richtig stagnierte. Die einst im übertragenen Sinne Blut schwitzende Band ("We Sweat Blood") spielte in den 2000ern härtesten rockenden Roll, dass sogar die skandinavischen Rotzlöffelvertreter wie brave KISS-Kopien mit Tennisschläger vor Mamas Schminkspiegel wirkten. Nur eben, dass dann auch Danko & Co. nach "Never Too Loud" (2008) Album für Album die Puste ausging. Und nichts ist erbärmlicher als 'schwach' klingender Rock'n'Roll. Und so macht sich das Trio DANKO JONES auf, um die alte Lektion Stück für Stück noch mal neu zu lernen. Lektion eins: Power Pop Rock raus, Speed und Punk müssen wieder aufs Spielfeld. Die beiden Vorgänger "Wild Cat" (2017) und "A Rock Supreme" (2019) deuteten es phasenweise schon wieder an. Stücke wie 'I Love Love' und 'We're Crazy' hatten schon fast wieder 75% des alten Intensitätsniveaus erreicht. 2021 liefern 'I Want Out' und 'Ship Of Lies' schon fast wieder ganz viel Blut, Schweiß und Tränen im Gedenken an vergangene Tage ab. Lesson learned zu 85%. Lektion zwei: Danko muss wieder sabbern, spucken und brüllen - aber nicht lieblich singen. So wie er in 'Good Lookin'' oder 'Blue Jean Denim Jumpsuit' keift, so will man seinen Danko haben - fies, cool und irgendwie ein bissl anzüglich ('Dangerous Kiss'). Lesson learned. Lektion drei: Ein Power Trio muss wie ein Power Trio klingen. Wer nicht mal versucht in die Fußstapfen von Lemmy, Fast Eddie und Philthy Animal zu treten, sollte direkt Tanztee für Ü70 machen. Dementsprechend liefern DANKO JONES 2021 weder Triple-Axe-Attack noch durchorchestriertes Songwriting. Stattdessen verkloppt jeder der drei Mucker sein Instrument und holt raus, was geht. Lesson bei fast allen Songs learned, weil ein Song namens 'Raise Some Hell' niemals der schunkeligste Heuler auf einem Album sein darf. 2006 hätte ein Song dieses Titels von einer Band namens DANKO JONES das Hallendach abmontiert und seitenverkehrt wieder draufgesetzt. Lektion vier: Wer auf Promofotos durchweg schwarze Fummel und Lederjacken trägt, sollte dann auch nicht versuchen, wie KISS zu Zeiten von "Love Gun" zu klingen, siehe und höre DANKO JONES 2010 bis 2017. Diese Musik gibt es schon seit 1977 und kann ohnehin nicht gleichwertig rezitiert werden. Man frage mal bei den daran grandios gescheiterten THE HELLACOPTERS nach. Lederjacken-Lesson learned? One size fits all Promofotos, oder so. Fazit: Die Lektionen wurden so gut verinnerlicht, wie Endvierziger das wohl noch können. Nur fiese Weltklasserocker der Sorte 'Play The Blues', 'Sticky Situation' oder 'The Rules' werden DANKO JONES in diesem Leben nicht mehr schreiben. Die Zeit ist rum. Bleibt jedoch zu konstatieren, dass "Power Trio" auf Albumdistanz das beste Album seit 2008 ist. Und das ist schon eine Menge und kommt erfrischend unerwartet. Wie sagte der Portier einst so schön? "Geht doch, geht doch!" Drei Anspieltipps: Der schmissige Opener 'I Want Out' hat schon ordentlich Dreck unter den Fingernägeln. 'Good Lookin'' ist im Anschluss zwar etwas schwächer, aber dafür kotzt Danko das Mikro mal wieder so herrlich an, dass es im Liveset nach der Nummer ausgetauscht werden muss. 'Ship Of Lies' ist zwar nicht schnell, aber herrlich fies und hat einen höllisch sexy Groove. Und tatsächlich, man hätte an dieser Stelle auch fünf oder sechs Songs empfehlen können. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. I Want Out 02. Good Lookin' 03. Saturday 04. Ship Of Lies 05. Raise Some Hell 06. Blue Jean Denim Jumpsuit 07. Get To You 08. Dangerous Kiss 09. Let's Rock Together 10. Flaunt It 11. Start The Show | Band Website: www.dankojones.com Medium: CD, LP Spieldauer: 38:13 Minuten VÖ: 27.08.2021 |
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