Ninkharsag - The Dread March Of Solemn Gods | |
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Review von Humppathetic vom 29.06.2021 (5984 mal gelesen) | |
NINKHARSAG aus dem schwedischen Löverpul gibt es mittlerweile seit ... Moment, mir wird soeben gesagt, die Band sei gar nicht aus Löverpul (einer Stadt, die ich mir auch gar nicht ausgedacht habe), sondern aus dem englischen Liverpool, bekannt für die Anfield Road, John Bishop und einen der am schlimmsten zu verstehenden britischen Dialekte. Nun denn ... NINKHARSAG aus dem englischen Liverpool gibt es mittlerweile seit 2009, war damals allerdings ein Einmannprojekt des Gitarristen Paul Armitstead, bis man 2011 zu einer vollständigen Band aufstieg. Nach einem Demo 2013 konnte man 2015 mit dem Debüt "The Blood Of Celestial Kings" bereits bei Candlelight Records landen, und jetzt - sechs Jahre später - bringt man den Nachfolger "The Dread March Of Solemn Gods" über das Berliner Label Vendetta Records - auf dem auch so illustre Acts wie AFSKY, VERHEERER, KVELGEYST und ULTHA vertreten sind und die vor kurzem von mir besprochenen ANCST vertreten waren - heraus. Eine deutsch-englische Koproduktion also ... Gareth Southgate and Joachim Löw are not amused. Was uns die Engländer hier in einer knappen Dreiviertelstunde bieten, ist massiv schwedisch beeinflusster, melodischer Black Metal, der auch mal Stakkatoriffs und Groove einbaut und zumeist im höheren Tempo unterwegs ist. Wenn ich von Schweden rede, meine ich damit allerdings nicht die pfeilschnellen MARDUK, sondern vor allem zwei Bands: NECROPHOBIC und DISSECTION. Kein allzu schlechter Sound natürlich, aber als Hörer kommt man nicht umhin, eben diese beiden Bands im Ohr zu haben, und da beide Meister ihres Faches sind (im Falle von DISSECTION waren), vergleicht man, ob man es möchte oder nicht. Aber nur, weil eine Band vielleicht nicht die Klasse dieser zwei Institutionen erreicht, heißt das ja nicht gleich, dass sie schlecht sein muss. Schlecht sind NINKHARSAG - der Name ist übrigens die Bezeichnung einer sumerischen Fruchtbarkeitsgöttin der Berge - indes auch nicht. Alle Musiker verstehen ihr Handwerk, und man schafft es, gerade in der ersten Hälfte einige veritable Hits zu offerieren (namentlich der Titeltrack und 'Under The Dead Of Night'), wobei es mich ansatzweise ärgert, dass ein großartiges Riff für das Intro "verschwendet" wurde - das hätte ich gerne als voll auskomponiertes Lied gehört. Jedoch stellt sich ab eben der Hälfte eine gewisse Saturierung ein. Das meist gleiche schnelle Tempo verliert sich in weniger memorablen Riffs, und der Band gelingt es nicht, diese Schwächen durch das Einbringen anderer Ingredienzen auszugleichen. Dazu ist das Werk zu sehr auf Sicherheit gespielt. Mit etwas mehr Variation im Tempo und interessanten Momenten wäre mehr drin gewesen. So verbleibe ich mit soliden, aber doch etwas enttäuschenden sechs Punkten. PS: Da ich es sonst nirgendwo einbauen konnte: Im Promo Sheet des Albums findet sich der Satz "It takes everything the band had originally sought to do from its inception and turns the volume up past 11". Meine Frage, ob das ein beabsichtiger Wink auf die großartige Mockumentary "This Is Spinal Tap" sei, bejahte die Band. Ich gebe zu bedenken, dass es sich bei der Antwort um einen Scherz gehalten haben kann. Aber tun wir alle einfach mal so, als sei der Satz eine bewusste Referenz gewesen. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Night Wrath 02. The Dread March Of Solemn Gods 03. Under The Dead Of Night 04. Lunar Hex; The Art Of Mighty Lycanthropy 05. The Necromanteion 06. Discipline Through Black Sorcery 07. The Tower Of Perpetual Twilight 08. Spectres Of The Ancient World 09. Strigoi Diabolicum 10. The Lord Of Death And Midnight | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 44:43 Minuten VÖ: 30.04.2021 |
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