Storm Seeker - Guns Don't Cry | |
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Review von Cornholio vom 03.03.2021 (8386 mal gelesen) | |
Eigentlich war ich nie so wirklich Fan von ALESTORM und Co., aber dieses Corona macht wirklich seltsame Dinge mit einem; da hört man auch mal Musik, die einem sonst nicht so zusagt. Es konnte allerdings auch daran liegen, dass ich früher mit meinem Dad gerne mal Shanties gehört habe, Hans Albers lässt grüßen. Hier haben wir also STORM SEEKER, und bitte seht es mir nach, wenn ich die Rheinländer in eine Schublade mit den genannten ALESTORM stecke, aber für mich als Laie hört sich dieser Piraten-Schunkel-Metal ziemlich gleich an. Gleich ja, aber zumindest STORM SEEKER machen ihre Sache auf "Guns Don't Cry" gar nicht mal so schlecht. Dass die Düsseldorfer*innen sich selbst und ihre Musik nicht bierernst (höhöhö) nehmen, sollte bei diesem Genre keine Überraschung sein; je feuchter desto fröhlicher, könnte die Devise lauten. Und hier ist es dann auch egal, ob man von außen ein bisschen Salzwasser abkriegt, solang stets ein Kühles Blondes die Kehle runterfließt. Musikalisch ist damit eigentlich alles gesagt, oder? Gute Laune, Metal meets Schifferklavier, sonst noch was? In der Tat, neben den Metal-üblichen Instrumenten hört man auf "Guns Don't Cry" die Nyckelharpa (oder auch Schlüsselfidel) und die Hurdy-Gurdy (ja, das Instrument heißt wirklich so!), was aber angesichts des starken Folk-Anteils in den Songs auch nicht verwunderlich ist. Sänger Timothy Abor klingt nicht selten wie Al Barr, der Sänger der Folk Punks DROPKICK MURPHYS. Des weiteren ist die Liste der Gastauftritte zu erwähnen: Mister Hurley (MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN), Teufel (TANZWUT) und auch Seeb (ORDEN OGAN) haben sich für je einen Song zum Mitmachen animieren lassen. Die Gage dafür wird vermutlich 'ne Buddel voll Rum gewesen sein... Ursprünglich hatte ich übrigens nicht vor, einzelne Songs hervorzuheben, aber 'Row Row Row' erscheint mir fast als die legitime Fortsetzung des plattdeutschen Shanties "Hamnorger Veermaster", gefällt mir überaus gut. 'Maelstrom' wird sogar dreisprachig gesungen, neben Englisch und Deutsch kommt auch Dänisch zum Einsatz, was thematisch ja auch naheliegt; jedenfalls wenn man mal annehmen würde, die Band käme aus Flensburg und nicht aus Düsseldorf. Und schließlich folgt mit 'Sextant' eine Halbballade, die von Seeb von ORDEN OGAN veredelt wird, eins der Highlights auf "Guns Don't Cry". Und wenn man dann denkt, die Scheibe sei zu Ende, gibt's mit 'Itsy Bitsy Teenie Weenie' noch zwei Minuten Klaumauk on top, ein lustiges und durchaus passendes Stück zum Abschluss. Also, wer sich wie ich für neue Stile innerhalb der Stromgitarrenmusik offen zeigt, und sei es nur, um sich geselliges Beisammensein mit Freunden, Bier und Rum vorzustellen, darf gerne mal bei STORM SEEKER vorbeischauen und -hören. Das schlimmste, was am Ende dabei herauskommen kann, ist eine gute halbe Stunde, in der man mal auf andere Gedanken gekommen ist. Und das ist in dieser Zeit sicherlich nicht das Allerschlimmste. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. How To Be A Pirate 02. Naval Hitchhike 03. Shoot This Ship Down 04. Guns Don't Cry 05. One More Day 06. Compass 07. Row Row Row 08. Deathwatch Beetle Party 09. Maelstrom 10. Sextant 11. Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini | Band Website: www.storm-seeker.com/ Medium: CD Spieldauer: 35:30 Minuten VÖ: 29.01.2021 |
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