Pågå - The Evil Year

Review von Metal Guru vom 13.12.2020 (6539 mal gelesen)
Pågå - The Evil Year PÅGÅ sind die Brüder Gottfrid (Ex-Bassist und Ex-Sänger von IN SOLITUDE) und Pelle Åhman, stammen - wie ihre Namen möglicherweise schon andeuten - aus Schweden und spielen laut Infozettel (Zitat) "Outlandish pop and psychedelic noir rock". Wer sich darunter nichts vorstellen kann, stellt sich einfach eine imaginäre Kapelle vor, in der ein unbeugsamer David Bowie, ein eingehöhlter Nick Cave und COIL zusammen musizieren - so (oder so ähnlich) klingt das hier! Um ehrlich zu sein: Ich hab' das MP3-Bundle einzig und allein aufgrund der Kurzankündigung geordert - DIE klang interessant! Außerdem hab' ich gerade überdurchschnittlich viel Zeit ...

"The Evil Year" - meinen PÅGÅ das beschissene/desillusionierende/existenzielle/gemeine/hinterfotzige/lebensbedrohliche/nervenzerfetzende/surreale/üble/zwanghafte 2020 oder irgendein anderes Jahr, meinen sie überhaupt irgendetwas 'Konkretes'? Egal, neun Lieder in 39 Minuten und 31 Sekunden mit tiefschürfenden Titeln wie 'By Ends Great Glitter', 'Olili' oder 'Wholly Gone' geben uns genügend Gelegenheit, DAS herauszufinden. Wenn man - so wie ich - absolut überhaupt gar nix erwartet (hat), wird man schlechtestenfalls enttäuscht/geschockt/verwirrt, bestenfalls - so wie hier - angenehm erstaunt, kurzweilig unterhalten, positiv überrascht (sein). "Evil" ist hier nämlich nur der Albumtitel, NICHT die neun aufgefahrenen Songs! DIE klingen eher eigen(artig), intim, persönlich, schräg, unorthodox. Allein das (echte oder gefakte?) Instrumentarium spricht Bände: Flügelhorn, Marimba, Mundharmonika, Saxofon, Staubschlachzeuch und so weiter und so weiterer. Dann die Produktion: Alte (oder 'auf alt' gemachte) Echos, Geräusche, Hallräume, Stereo-Spielereien und Verstärker. Und dann die Stimmen: DIE besitzen charakteristischen Charme/charmanten Charakter, ganz sicher aber keine (gesangliche) Ausbildung - passen insofern perfekt zum ebenfalls nicht übermäßig perfekten Sound.

Der Infozettel beschreibt PÅGÅs "The Evil Year" als (Zitat) "Post-Punk freakery, like avant-garde BOWIE, Birthday Party era CAVE and the darkness of COIL with unique artistic flair that's in a world of its own" - ja, genau so und nicht anders isses! Wer mit den Gennanten früher mal was angefangen hat, kann das mit PÅGÅ jetzt fortführen oder möglicherweise beenden! Soll heißen: Atmosphäre ist angesagt - nicht gesangliches oder instrumentelles Können, Stimmung zählt - nicht perfekte oder polierte Produktion. Siebeneinhalb Tropfen für dieses letztlich gar nicht sooo üble Jahr!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Stellar Vermin
02. Enter
03. By Ends Great Glitter
04. Wholly Gone
05. Wet Star
06. Meshes In The Wild Lock
07. Water Strider
08. Olili
09. Storm
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:31 Minuten
VÖ: 27.11.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten