Brutal Kraut - Progression In Madness

Review von Rockmaster vom 26.11.2020 (5735 mal gelesen)
Brutal Kraut - Progression In Madness Mit ihrem blumenreichen Namen BRUTAL KRAUT verrät selbiges Trio, wo sie herkommen, klar, aus Deutschland, genauer, aus dem Berliner Raum. Und sie wollen uns wohl einen Hinweis geben, wo die musikalische Reise hingehen soll. Ganz so kompromisslos wird die brutale Trommelfellmassage dann aber doch nicht. Ein eintöniger Sauerkohleintopf wird uns hier aber auch nicht kredenzt. Stilistisch firmieren die Jungs unter Progressive Death Metal, wofür sie sich auch dezent bei den anderen Gangarten des Metal bedienen und damit den Death Metal-Kern spicken. (Könnte man das dann als Death Mett-Igel bezeichnen?) Das Ganze takten sie meist etwas flotter durch, Marlin Constantin am Schlagzeug treibt die Band ein aufs andere Mal sauber an. Bruderherz Rouven liefert solide Growls dazu und - was das Ohr schon irgendwie vermutet hat und die Promo-Gebrauchsanweisung belegt - spielt die aktuell einzige Gitarre der Band. Es gibt schon Momente, in denen Rouven aus seinem Instrument das Maximum herausholt, aber die brutale Riff-Gewalt entwickelt er leider nicht dauerhaft. Um so bedauerlicher ist es, das der Anteil von Henry Ludwig Bass in der Produktion häufig die zweite Geige spielt. Trotzdem zünden Titel wie 'Broken', 'Hesitation' oder 'All I See' brutal gut, zu denen würden im Moshpit mit fünf Personen aus zwei Haushalten garantiert die Haare und die Metalheads fliegen.

Aufmerksamkeitserfolge haben sich BRUTAL KRAUT mit ihrem selbstbetitelten Debüt schon erarbeitet, mit "Progression In Madness" geht der Fortschritt in den Wahnsinn weiter. Spieltechnisch und kompositorisch haben die drei das auf jeden Fall drauf.

Das einzige, was mich beim Hören des Albums stören könnte, ist, dass Marlin allem Anschein nach meine Türklingel in sein Drumkit integriert hat. Jedes Mal, wenn ich aufgeschreckt zur Tür renne, wird mir klar: So viele Personen, wie gerade geklingelt haben, darf ich in der aktuellen Situation gar nicht hereinlassen. Da muss man eine Vorauswahl treffen. Kriterium 1: Wer hat Bier dabei. Und jedes Mal, wenn ich die Türe dann öffne, steht da, na klar, niemand. Und hat kein Bier dabei. So Freunde wünscht man sich!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Broken (4:53)
02. Hesitation (5:17)
03. New Ways (5:44)
04. Like God (4:25)
05. All I See (3:42)
06. Perceive The Insanity (6:01)
07. Twisted Tongue (4:32)
08. Progression In Madness (5:53)
Band Website: www.facebook.com/BrutalKraut/
Medium: CD
Spieldauer: 40:28 Minuten
VÖ: 13.11.2020

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