Evoke - Seeds Of Death

Review von baarikärpänen vom 18.09.2020 (8142 mal gelesen)
Evoke - Seeds Of Death Das es keine ausufernde Spielzeit braucht, um dem geneigten Hörer einen amtlichen Scheitel zu ziehen, wissen wir spätestens seit "Reign In Blood" von SLAYER. Besagtes Album gilt nicht umsonst immer noch als Referenzwerk, wenn es darum geht, in der schnellstmöglichen Zeit alles Nötige gesagt zu haben und ein echtes Statement zu hinterlassen. Natürlich wäre es vermessen, die Norweger EVOKE und ihr Debut "Seeds Of Death" auch nur annähernd auf eine Stufe mit den Totschlägern aus Kalifornien zu stellen. Aber mein lieber Herr Gesangverein, wie der Dreier aus Oslo es in knappen 33 Minuten schafft, allen da draußen sowas von den Hintern zu versohlen, das nötigt Respekt ab.

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EVOKE hatten bis jetzt lediglich zwei Demos aus dem Jahr 2016 in ihrer Diskographie stehen, von denen es immerhin drei Songs auf den Erstling geschafft haben. Die vier Jahre zwischen den Veröffentlichungen mögen dadurch begründet sein, dass Sänger/Gitarrist Kato Marchant hauptsächlich als Bassist bei BLACK VIPER beschäftigt ist, die 2018 ihre Hammerscheibe "Hellions Of Fire" veröffentlichten. Im Gegensatz zu BLACK VIPER, die sich im europäischen Speed Metal heimisch fühlen, orientieren sich EVOKE doch eher an den ungestümen südamerikanischen Kapellen mit ihrem angeschwärzten Mix aus Speed und Thrash. Zusätzlich gibt es noch etwas vom Rumpelsound der frühen NWoBHM. Da verwundert es dann auch nicht, dass Kato Marchant sich wie eine ziemlich angepisste Mischung aus Cronos und Tom Angelripper anhört. Gemeinhin sagt man ja, dass zu viel Hall auf der Stimme nervt. Auf "Seeds Of Death" passt das aber perfekt. Gefällt mir. Gleiches gilt auch für das Songmaterial. Gefangene werden hier keine gemacht und es brettert von der ersten bis zur letzten Sekunde. Okay, sehen wir mal vom äußerst geschmackvollen Cello-Intro von 'Satanic Rebirth' ab. Und, das haben EVOKE mit Slayer gemein, dieses Dauerfeuer nervt nicht, nutzt sich nicht ab. Muss man so ja auch erst mal hinbekommen. Diese Mischung aus Speed Metal-Riffs, bitterbösem Thrash und sich beinahe überschlagenden Drums, das hat was. Klar, kurze Abrissbirnen wie 'Souls Of The Night' lassen wenig Spielraum für technischen Schnickschnack, aber gerade in 'Wrathcurse' oder 'Satanic Rebirth', die längsten Songs der Scheibe, da überzeugen EVOKE mit klug gesetzten Breaks. Anspieltipps verbieten sich hier, weil diese Macht von einem Album dich einfach in voller Gänze überrollen muss. Wer dennoch einen Vorgeschmack dieser Urgewalt haben möchte, schaue sich das Video an. Dazu passt dann auch die gewollt rohe Produktion und das Mastering (Patrick W. Engel ist ja kein Unbekannter und weiß, was er macht) und natürlich das tolle Cover von Hex Graphics.

Ich bin auf alle Fälle ziemlich geplättet von "Seeds Of Death". Das Album darf man sich als Ganzes wirklich nur in kleinen Dosen geben. Insofern passt die überschaubare Spielzeit perfekt. Hier ist nach 33 Minuten wirklich alles gesagt. Nicht nur Speed oder Thrash-Lunatics dürften mit "Seeds Of Death" bestens bedient sein, sondern auch Death- oder Black Metaller machen mit der Scheibe definitiv nichts falsch. Achteinhalb derbe Punkte ist mir das allemal wert.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Deadly Revenge
02. Seeds Of Death
03. Souls Of The Night
04. Leviathan's Victory
05. Wrathcurse
06. Demons Of War
07. Satanic Rebirth
Band Website: www.facebook.com/EvokeOslo/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 33:12 Minuten
VÖ: 18.09.2020

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