Mentalist - Freedom Of Speech

Review von Cornholio vom 27.08.2020 (8960 mal gelesen)
Mentalist - Freedom Of Speech Da ist es endlich! "Freedom Of Speech", das Debüt von MENTALIST, der neuen Band von ex-BLIND GUARDIAN-Drummer Thomen Stauch. Und so sehr ich mich drauf freue und gefreut habe, so skeptisch bin ich auch. Warum? Nun, Thomen hat seit seinem Ausstieg bei den "Gardinen" zwar so einiges auf die Beine gestellt: IRON SAVIOR (zugegeben, da war er noch Mitglied der Krefelder), SERIOUS BLACK, COLDSEED und SAVAGE CIRCUS, aber für jede Band gab es mit Thomen nur das Debütalbum. Diese Alben sind meiner Meinung nach qualitativ die besten der genannten Bands, aber ich bin sehr gespannt, wie es sich nun mit MENTALIST weiterentwickelt.

Jetzt aber genug um den heißen Brei herumgeredet, schließlich ist Thomen ja nicht das einzige Mitglied bei der Band aus Saarbrücken. Peter Moog und Kai Stringer (das MUSS ein Künstlername sein!) bilden das Gitarrenduo, Florian Härtel zupft den Bass und Rob Lundgren (u.a. REVEAL) steuert den Gesang bei. Musikalisch gibt es Melodic Power Metal, das konnte man erwarten. Elf Songs plus Intro, dazu eine zusätzliche "orchestral Version", das macht insgesamt deutlich über eine Stunde Spielzeit. Das Niveau ist durchweg ordentlich, wenngleich nicht durchgehend erstklassig. Für mich stechen ein paar Songs heraus, andere wieder gehen etwas unter.

Der Opener 'Freedom Of The Press' könnte, ebenso wie 'Belief', schon bekannt sein, er geistert bereits seit ein paar Wochen auf YouTube herum. Sänger Rob liefert ordentlich ab, die Gitarristen spielen haufenweise Twin-Leads und über das Drumming von Thomen muss man glaube ich nichts mehr sagen, seine Fills sind legendär. Positiv ist sicherlich noch das unerwartet epische 'Belief' mit achteinhalb Minuten Spielzeit zu erwähnen, in dem ex-LOST HORIZON-Sänger Daniel Heiman im Duett mit Lundgren auftritt. Auch das abschließende 'Run Benjamin' bricht die acht Minuten-Marke und lässt durch den ungewöhnlichen Refrain aufhorchen. 'Price Of Time' möchte ich ebenfalls noch hervorheben; der Song erinnert mich ein wenig an 'March Of Time' von HELLOWEEN, aber keine Angst, es ist keine Kopie! Nicht nur hier drückt Thomen den Songs durch seine unverwechselbaren "Signature"-Drumbreaks seinen Stempel auf.

Die mit klassischer Musik unterlegte Version 'Whispering Winds' ist übrigens auch ohne Gesang ganz nett, aber eigentlich verzichtbar; ähnlich wie der GUARDIAN-Song 'Theatre Of Pain' auf der "Somewhere Far Beyond". Insgesamt ist "Freedom Of Speech" schon ein gutes Album geworden, auf dem es aber zu viele "nur" gute und zu wenige herausragende Lieder gibt, was vielleicht auch an der üppigen Spielzeit liegt. Das angemerkt, ist aber kein Totalausfall unter den Songs zu verzeichnen.

Auch abseits der Musik sind bekannte Namen im Spiel, so stammt das Cover von niemand Geringerem als von Andreas Marschall, den ich wohl nicht mehr vorstellen muss; seine Artworks für unter anderem RUNNING WILD und BLIND GUARDIAN sind legendär. Das Maskottchen der Band, den Mentalist, hat Thomas Ewerhardt entworfen, der bereits für AVANTASIA gearbeitet hat. Geplant ist, den Mentalist in die Live-Shows der Band einzubinden. Mal sehen wie das bei den Fans ankommen wird.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Metasphere
02. Freedom Of The Press
03. Life
04. Whispering Winds
05. Digital Mind
06. Belief
07- Your Throne
08. Isolation
09. The Deal
10. Devil's Game
11. Price Of Time
12. Run Benjamin
13. Whispering Winds (Orchestral Version)
Band Website: mentalist-band.com/
Medium: CD
Spieldauer: 67:35 Minuten
VÖ: 28.08.2020

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