The Hu - The Gereg Deluxe | |
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Review von Stormrider vom 05.08.2020 (10312 mal gelesen) | |
"The Gereg" von den Mongolen THE HU wurde bereits im September 2019 veröffentlicht, und nachdem die Band mit vielen Millionen YouTube-Klicks zu einem kleinen Phänomen wurde, gilt es nun die Kuh möglichst nochmal zu melken und den Hype ökonomisch maximal-gewinnbringend auszuschlachten. Und wie macht man das? Richtig, man veröffentlicht eine Deluxe-Version, auf der ein paar der Songs in Akustikversionen neu eingespielt wurden und dann holt man sich noch ein paar Gäste für den Aufkleber auf dem Cover dazu. In dem Fall sind das Jacoby Shaddix von PAPA ROACH, der auf 'Wolf Totem' zu hören ist, Lzzy Hale von HALESTORM, die dem 'Song Of Women' ihre Stimme leiht und FROM ASHES TO NEW, die bei 'Yuve Yuve Yu' mitspielen dürfen. Ich persönlich dachte ja, dass das Thema Exotenbonus in einer komplett vernetzten Welt mittlerweile durch ist, aber hier greift es wohl nochmal, denn ansonsten kann man sich kaum über 30 Millionen Klicks erklären. Denn das Album an sich hat der werte Kollege Metal Guru in seiner Review zur Erstveröffentlichung (hier geht es zur Review der Erstveröffentlichung) schon recht treffend beschrieben: "Die Mucke als solche kommt in Bezug auf Arrangement, Komposition und Produktion doch eher durchschnittlich daher". Dem kann man nicht viel hinzufügen, denn auch wenn sich der hypnotische Effekt des Kehlkopfgesangs irgendwann einstellt, so wirklich bahnbrechend ist das nicht. Außer man möchte eben eine musikalische Hypnose mit orientalischem Einschlag. Aber hören wir auf das, was den Kaufanreiz der Deluxe-Version nun rechtfertigen soll, nämlich die Bonustracks. 'Wolf Totem' wird durch Jacoby zu einer etwas rockigeren Nummer, die aber vor allem auch gewöhnlicher wird. Denn während das Original zu großen Teilen davon lebt, dass das westlich-gewohnte Ohr mit den Klängen erstmal klarkommen muss, ist der Nu Metal-artige Gesang doch vergleichsweise gewöhnlich. Gleiches gilt für 'Yuve Yuve Yu' mit Unterstützung FROM ASHES TO NEW. Der Song erinnert mich immer irgendwie an einen Shanty, quasi die mongolische Form von SANTIANO, nur in rockig. 'Song Of Women' hingegen könnte so auch eine folkige HALESTORM-Nummer sein. Denn Lzzys Organ ist doch sehr prägend und gefühlt klingt damit jeder Song, den sie singt, nach einer Nummer ihrer Band. Für mich ist das noch die beste neue Version. Die drei akustischen Tracks sind das, was Akustikbonustracks häufig sind: Eine nette Spielerei, die man sich mal anhört, aber der oft das gewisse Etwas fehlt. Für wen also ist nun die Deluxeversion von "The Gereg" wirklich interessant? Am ehesten für Alles-Haben-Müsser der genannten Gäste. Wer sich vom Hype schon hat anstecken lassen und die Erstveröffentlichung hat, der bekommt zwar sechs Neueinspielungen, aber eben doch keinen neuen Song, den man noch nicht kennt. Ansonsten frage ich mich, ob man dieses Konzept über zwei Alben als spannend gestalten kann und vor allem, warum es diesen Hype überhaupt gibt, denn für mich haben THE HU außer ihrer Klamotten wenig mit Hard Rock oder gar Metal zu tun, sondern sind um ein paar Gitarren und Drums angereicherter Folk. Daher gibt es auch keine Blutstropfenwertung. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Gereg 02. Wolf Totem 03. The Great Chinggis Khaan 04. The Legend Of Mother Swan 05. Shoog Shoog 06. The Same 07. Yuve Yuve Yu 08. Shireg Shireg 09. Song Of Women 10. Wolf Totem (feat. Jacoby Shaddix) 11. Yuve Yuve Yu (feat. FROM ASHES TO NEW) 12. Song Of Women (feat. Lzzy Hale) 13. Shireg Shireg (Acoustic) 14. Yuve Yuve Yu (Acoustic) 15. Shoog Shoog (Acoustic) | Band Website: www.thehuofficial.com Medium: CD Spieldauer: 79:13 Minuten VÖ: 10.07.2020 |
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