U.D.O. - We Are One (Musikkorps Der Bundeswehr) | |
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Review von Mr. Metalsson vom 19.07.2020 (11905 mal gelesen) | |
"We Are One"! Das ist die Botschaft des neuen Albums von U.D.O., entstanden in Kollaboration mit dem MUSIKKORPS DER DEUTSCHEN BUNDESWEHR. Ich persönlich bin mit gemischten Gefühlen an dieses neue Werk der Band um Heavy Metal-Legende Udo Dirkschneider gegangen. Gerade nach dem neuesten Output von BLIND GUARDIAN war ich eher skeptisch, denn ich gehöre zu den wenigen Menschen, die leider gar nicht begeistert davon waren. Da ich jedoch ein sehr großer Fan von Udo Dirkschneider bin, gebe ich dem Ganzen mal eine Chance. Was soll ich sagen?! Ich bin auf ganzer Linie begeistert! Die ersten beiden Singleauskopplungen haben mich bereits hoffen lassen, dass es sich hier NICHT um ein rein symphonisches Album handelt. Genau so kam es auch. Man kann deutlich hören, dass hier Hand in Hand gearbeitet wurde. Für das Songwriting waren neben Udo auch noch die ehemaligen ACCEPT-Kollegen Stefan Kaufmann und Peter Baltes sowie Guido Rennert und Alexander Reubert (ihres Zeichens Komponisten des MUSIKKORPS) beteiligt. Eingespielt wurde das Album neben der Band U.D.O. von einem 60 Kopf starken Orchester unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling. Das Coverartwork stammt von Hiko Kramer. Der Titel ist Programm in jeder Hinsicht. Sowohl hinsichtlich der Kompositionen als auch des thematischen Konzepts: Wir sind alle eins. Die Spezies Mensch, die auf dem großen blauen Planeten ohne Ausweichmöglichkeit lebt. Die Texte sind vermutlich aktueller denn je und sprechen mir aus der Seele. So behandelt 'Children Of The World' beispielsweise die Bewegung Fridays For Future und in 'Mother Earth' wird die zunehmende Umweltverschmutzung besungen. 'Pandemonium' setzt textlich ein deutliches Ausrufezeichen gegen rechts, 'Future Is The Reason Why' befasst sich mit dem Klimawandel und 'Here We Go Again' ist ein Song zur Flüchtlingssituation. Dies sind nur Beispiele, die einen roten Faden erkennen lassen, der sich durch die gesamten Kompositionen zieht. Für Herrn Dirkschneider war diese Gemeinschafsproduktion eine Herzensangelegenheit. Er selbst sprach sich deutlich für mehr Achtsamkeit im Umgang mit der Natur und dem Planeten aus. Es geht um uns alle und besonders um die Kinder, die diese Welt einmal von uns übernehmen sollen. Aus diesem Grund war es für Udo wichtig, auch genretechnisch über den Tellerrand hinauszublicken. Wir sind eben alle eins. Was ist musikalisch zu sagen? Gesangstechnisch mag es nicht jedermanns Sache sein. Udos Stimme ist einzigartig. Das Gründungsmitglied von ACCEPT ist und bleibt eine Legende. Die Instrumental-Parts, kombiniert mit dem Gesang und der passenden Orchestrierung, sind eine perfekte Symbiose, die meiner Meinung nach qualitativ bisher einzigartig ist. Eine runde Sache. Einzig das Saxophon in 'Neon Diamond' ist für mich ein winzig kleiner Kritikpunkt. Ich persönlich mag diesen Klang einfach nicht. (Was bin ich froh, dass hier keine Hammond-Orgel zum Einsatz kam.) Udo Dirkrschneider erfüllt sich mit "We Are One" eine Art Lebenstraum. Nach einem Konzert auf Wacken 2015 und der "Navy Metal Night 2014" findet dieses Projekt mit dem vorliegenden Silberling seinen Höhepunkt. Fazit: Zunächst war ich skeptisch, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Statt einem reinen Orchesteralbum der Marke BLIND GUARDIAN oder dem Reinfall bei ACCEPT bei Wacken 2017, wo bestehende Songs nur orchestralisiert wurden, bekommt man hier 14 brandneue, perfekt aufeinander abgestimmte Songs, die Spaß machen, aber auch zum Nachdenken anregen. Anspieltipps: 'We Are One' 'Future Is The Reason Why' 'Children Of The World' Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Pandemonium 02. We Are One 03. Love And Sin 04. Future Is The Reason Why 05. Children Of The World 06. Blindfold (The Last Defender) 07. Blackout 08. Mother Earth 09. Rebel Town 10. Natural Forces 11. Neon Diamond 12. Beyond Gravity 13. Here We Go Again 14. We Strike Back 15. Beyond Good And Evil | Band Website: www.udo-online.de Medium: CD Spieldauer: 74 Min. Minuten VÖ: 17.07.2020 |
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