River Of Souls - Usurper

Review von Zephir vom 14.05.2020 (6666 mal gelesen)
River Of Souls - Usurper RIVER OF SOULS veröffentlichen mit "Usurper" schon ihr zweites Full-Length in Eigenregie. Die junge Formation debütierte 2017 recht nordisch-mythologisch angehaucht mit "The Well Of Urd"; zwei Jahre später erschien die EP "The Nihilist", kurz darauf die hoch dramatische, epische Single "Prometheus Unbound". Ob sich die fünf Niederländer unter der Flagge Independent wohl fühlen oder einfach noch kein passendes Label gefunden haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Wohl kann in Anhörung der vergangenen und des aktuellen Releases auch nicht prognostiziert werden, wo die Reise hingehen wird: War das erste Album in Richtung Death-Doom noch recht melodisch-melancholisch, nahezu singend, erarbeiteten sich RIVER OF SOULS über die folgenden Werke einen zunehmend härteren, weitaus weniger lyrischen Stil, den sie selbst "Doomed Heavy Death Metal" nennen.

Das passt auch ganz gut: Auf "Usurper" hören wir fraglos Doom im gedrosselten Tempo und mit Instrumentalarrangements, die sämtliche Tiefen auskosten. (An den Gitarren: Paul Beltman und Mathijs van de Sande, am Bass: Benjamin Hoogers.) Auch gibt es eindeutig Death mit markantem Groove und tiefem Growl-Grollen (für das Bart de Greef verantwortlich zeichnet). Das ist aber längst nicht alles, denn immer wieder überrascht das Album mit erstaunlich thrashigen Passagen, mit wildem Saitengeschredder, Blastbeats oder einem peitschenden Drive, der den Puls in die Höhe treibt (hinter den Drums: Koen Spierings). Für die Unkategorisierbarkeit sorgen weiterhin ein zeitweises kehlig-raues Schreien des Frontmanns, das wir schon von den bisherigen Releases kannten, einzelne abgedrehte Gitarrensoli sowie harmonische Experimente, die das musikalische Geschehen nahezu progressiv ausgestalten - aber fast immer mit aggressivem, beißendem Charakter.

Leider liegen mir die Lyrics nicht vor, aber ein inhaltlich-episches Konzept liegt bei Betrachtung der Songtitel nahe. So vielfältig wie die hier erzählte Geschichte zu sein scheint, so entfaltet sich auch die Musik auf "Usurper" in zahlreichen Schattierungen, die über die Kategorien Death und Doom weit hinausgehen. Eindeutiger Tipp für leicht experimentierfreudige Hörerschaft, die auf die bewährten Elemente der genannten Segmente auch nicht verzichten möchte.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Harbinger
02. Of Pit And Snare
03. At Rope's End
04. Usurper
05. A Spirit's Weight
06. Fateweaver
07. The Tightening
08. Aftermath
Band Website: www.riverofsouls.nl/
Medium: CD
Spieldauer: 49:00 Minuten
VÖ: 15.05.2020

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