Helioss - Devenir Le Soleil | |
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Review von grid vom 28.04.2020 (8683 mal gelesen) | |
Liegt es daran, dass HELIOSS ihr Dasein als reines Studioprojekt von Nicolas Muller fristen und deshalb bisher kaum wahrgenommen wurden? Oder daran, dass die ersten drei Veröffentlichungen selbstproduzierte Werke waren? Immerhin gibt es HELIOSS seit 2009 und ein Jahr nach der Gründung erschien die EP "Confessions", auf die - inklusive "Devenir Le Soleil" - vier mit Gastmusikern eingespielte Vollalben folgten. Den Gesang bestreitet seit dem 2015er Album "One With The Sun" DM, der aktuell auch einer ganzen Reihe anderer Bands seine Stimme leiht. Egal. Was auch immer HELIOSS bisher unter dem Radar hat fliegen lassen: An der Musik liegt es nicht. Denn verortet sind HELIOSS im Extreme Metal, an dessen Grundgerüst aus Black und Death Metal weitere stilistische Elemente rütteln. Seien es da vom Hard Core inspirierte Zornesausbrüche mit Stakkato-Salven ('A Wall Of Certainty'), volatile Wave-Momente samt lässigem Saxofon ('Singularity'), kontraststarke, leichte als auch epische Melodien, bei denen mir COR SCORPI in den Sinn kommen. Die Tasten trumpfen nur gelegentlich, aber auch dann nicht allzu stark auf und üben ihre Wirkung eher sanft unterstreichend aus. Doch egal, was sich da unter Wucht, Aggression, Epik, Sanftheit und energetische Quecksilbrigkeit mischt, HELIOSS machen aus dem Vielerlei eine Einheit ohne Sperrigkeiten. Selbst dann, wenn sie ihre Bandbreite noch erweitern wie im vierundzwanzig Minuten langen Titeltrack, der das Gros der Gastmusiker beschäftigt (Auflistung siehe unten). Neben melodiös-majestätisch kreisenden Melodien, zuweilen mit scharfen Kanten finden orientalische Melodik als auch traurige Celloklänge ihre Nischen und vokal erweitern HELIOSS um melancholischen, chansonartiger Gesang und einmal sogar um kurz aufblitzende SOLEFALD'sche Überspanntheit. All das sind wesentliche Akzente, die den über dem ganzen Album thronenden volltönenden Growls von DM einen passenden Rahmen, eine lebhafte Kulisse bieten und den Kosmos von "Devenir Le Soleil" strahlen lassen, in dem das vierminütige instrumentale Outro 'Now... Shine !' einen letzten und selbstbewussten Glanzpunkt setzt. Kurz gesagt: Auf "Devenir Le Soleil" fusionieren packende Melodien mit Schwärze, Aggression, Kraft, Geschwindigkeit mit einem Hauch Exzentrik, auf dass einem die Songs mit Leichtigkeit nur so um die Ohren fliegen. Und damit haben mich HELIOSS eiskalt erwischt. Guests : -Mikko Koskinen (THE LIFTED VEIL): Drums -Elisabeth Muller: Violine Track 5 -Count D (SEIDE) : Vocals Track 8 (part. 1) -Frédéric Gervais (ORAKLE, COR SERPENTI): Vocal Track 8 (part. 2) -Aline Boussaroque (PËRL): Vocals Track 8 (part. 3) -Romaric Lamare (MALKAVIAN, DAMAGE DONE): Vocal Track 8 (part. 4) -Sam Pillay (POINT MORT): Vocal Track 8 (part. 5) -Aurelien Fouet-Barak (ASSENT, HUMAN VACUUM): Percussion Track 8 (part. 4) -Raphael Verguin (PSYGNOSIS, SPECTRALE, RÏCÏNN): Cello Track 5, 8 (part. 2) and 9 -Simon C. (ÆTHĔRĬA CONSCĬENTĬA, NULLENTROPY): Saxophon Track 8 (part. 5) -Julien Simon (writer & editor, Page42.org): Lyrics 'Devenir Le Soleil' Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. ...Et Dieu Se Tut 02. A Wall Of Certainty 03. The End Of The Empire 04. Let The World Forget Me 05. Singularity 06. An Endless Stream 07. La Lèpre Des Hommes 08. Devenir Le Soleil - Premier Chant : Lumière Disparue - Deuxième Chant : Lumière Brûlante - Troisième Chant : Lumière Morte - Quatrième Chant : Lumière Absente - Cinquième Chant : Lumière Éteinte 09. Now... Shine ! | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 01:07:00 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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