Dexter Ward - III

Review von Blaze Breeg vom 13.03.2020 (5686 mal gelesen)
Dexter Ward - III Rückblende: Im Jahr 2008 veröffentlichten die Griechen BATTLEROAR mit ihrem italienischen Ausnahmesänger Marco Concoreggi mit "To Death And Beyond..." eines der besten Epic Metal-Alben aller Zeiten. Leider zerbrach das damalige Line-up nur kurze Zeit später im Jahr 2010 - und die (inzwischen häufig) neu formierten BATTLEROAR um Bandkopf Kostas Tzortzis (Gitarre) sollten die außergewöhnliche Klasse ihres dritten Longplayers trotz weiterhin qualitativ hochwertiger Releases nie wieder erreichen. Selbiges gilt im Übrigen für die Ex-Mitglieder Concoreggi und Manolis Karazeris (Gitarre), die mit der nach einer H.P. Lovecraft-Figur benannten Heavy Metal-Truppe DEXTER WARD einen Neuanfang wagten: Die beiden Longplayer "Neon Knights" (2011) und "Rendezvous With Destiny" (2016) bieten feinen metallischen, mitunter epischen Traditionsstoff, aber ein Klassiker à la "To Death And Beyond..." war bis dato nicht dabei. Ob sich dies mit der schlicht "III" betitelten neuen Scheibe ändert, ist in den folgenden Zeilen zu klären.

Zunächst einmal ist jedoch festzuhalten, dass Marco Concoreggis Organ ein "Love-it-or-hate-it"-Fall bleibt: Manche Hörer dürften seine Performance als recht anstrengend empfinden, ich liebe (!) seine einzigartige Stimmfarbe und die besondere Phrasierung, die zweifellos ein Alleinstellungsmerkmal und den größten Trumpf im Hause DEXTER WARD darstellt. Von mir aus könnte der auf "III" als Mark Dexter auftretende Sänger auch das Telefonbuch von Bitterfeld zum Besten geben, ich würde ihm gerne lauschen. Nur Concoreggi klingt wie Concoreggi - angesichts zahlloser Klone an den Mikrofonen dieser Welt ein überaus erfreulicher Umstand.

Zum Glück bewegt sich das Songmaterial auf dem dritten DEXTER WARD-Longplayer auf einem ähnlich hohen Niveau. Der kernige Heavy Metal der Südeuropäer ist anno 2020 noch etwas epischer angehaucht als in der Vergangenheit. Dadurch entstehen einige BATTLEROAR-Momente, die mir besonders gut gefallen. Testet nur das granatenstarke 'The Dragon Of The Mist' an - der Track hätte selbst auf "To Death And Beyond..." zu den Glanzlichtern gezählt, 10/10 Punkten. Epik-Freunde müssen hier demnach das berühmte Ohr riskieren. Allerdings kommen auch Anhänger klassischer US Power Metal- und Heavy Metal-Töne voll auf ihre Kosten. DEXTER WARD musizieren bemerkenswert variabel, sodass die ohnehin perfekt bemessene Spielzeit von einer guten Dreiviertelstunde wie im Drachenflug vergeht. Positiv hervorzuheben ist zudem der druckvolle, aber nicht unangenehm ballernde Sound, welcher der Platte sehr gut zu Gesicht steht.

"III" bietet den Fans echten, ehrlichen Metal, der sich angenehm von Plastik-Produktionen abhebt und im Underground hervorragend ankommen dürfte. Ich hoffe, dass DEXTER WARD ihr neues, starkes Material künftig auf Festivals à la HELL OVER HAMMABURG oder KEEP IT TRUE präsentieren dürfen. Auch wenn "III" die Klasse von "To Death And Beyond..." ebenfalls nicht durchgängig erreicht, handelt es sich ohne Frage um den bislang stärksten Release der italienisch-griechischen Stahlschmiede, die ihre Fans hoffentlich nicht wieder vier Jahre auf einen Nachfolger warten lässt.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Return Of The Blades
02. Soldiers Of Light
03. In The Days Of Epic Metal
04. The Eyes Of Merlin
05. Conan The Barbarian
06. The Dragon Of The Mist
07. Reign Of The White Knight
08. The Demonslayer
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:01 Minuten
VÖ: 13.03.2020

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