Verikalpa - Tuoppitanssi | |
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Review von Metal Guru vom 25.02.2020 (7156 mal gelesen) | |
VERIKALPA sind sechs trinkfeste Finnen aus Oulu, die sich irgendwann 2015 der musikalischen Umsetzung besoffener Kampfeshymnen ('drunken battle hymns') verschrieben. Da steht: 'The sextet combines fast up-tempos, raging vocals and brilliant melodies: a truly breathtaking assemblage of black, death & folk metal and symphonic elements.' Ja - kann Mensch so stehen lassen. Ferner steht da: 'For fans of ALESTORM, ENSIFERUM, KORPIKLAANI, TROLLFEST and TURISAS.' Hm, genauso gut könnte da auch stehen: 'For fans of Carlsberg, Faxe and Tuborg'. Wenn Mensch bedenkt, wie kostenUNgünstig das nordische Bier (also, im Norden) angeboten wird und ferner, wie wenig Alk (im prozentualen Vergleich zum beispielsweise deutschen Bier) es letztlich enthält, stellt sich schon die Frage, wie genau die Finnen ihren zur Kreativitäts-, Musikalitäts- und Produktivitätsteigerung notwendigen Suffisimus finanzieren. Apropos: Irgendwann wollte irgendein Interviewer in irgendeinem Interview wissen, wie die trollige Trinktruppe denn auf gerade diese humppende Mucke gekommen sei. Sinngemäße Antwort: Da es 'da oben' (Finnland & Co.) deutlich länger dunkel als hell ist und dieser düstere Dauerzustand ohne viel (viel!) Alk kaum zu ertragen ist, macht Finnmensch eben Musik oder säuft sich die übrige (Wach-)Zeit schön - oder beides (zeitgleich)! Ok, DAS erklärt vieles ... "Tuoppitanssi" ist nach dem Debütalbum "Taistelutahto" die gerade mal zweite Platte der Finnen in fünf Jahren und enthält elf trollige Trinklieder in siebenundvierzig alkoholischen Minuten und fünfzig hochprozentigen Sekunden. Da sowohl Titel als auch Texte finnisch zu sein scheinen (nix verstehen), kann ich weder über deren Aussage noch Inhalt noch Umsetzung auch nur irgendetwas Konkretes sagen. Ich nehme allerdings an, dass Alkohol im Allgemeinen, Bier im Besonderen Hauptbestandteil, Thema No. 1 und Voraussetzung für sämtliche Songs sein dürfte. Und so werden wir Zeuge(n) einer durch handgequetschtes Akkordeon (plus gelegentliche Synthies), gemeinschaftlich gegrölte Refrains, Humpparhythmen dreschende Drums und metallisch-verzerrte Klampfen bestimmten Party, die - meiner bescheidenen Meinung nach - zu keinem Zeitpunkt so recht losgehen will. Erklärung: Ich werd' den Eindruck einer bewusst auf Klamauk gebürsteten Produktion, einem gewollten Wiederaufguss von "Taistelutahto" nicht los. Auffällig hierbei (und eventuelle Erklärung für das 'Nicht-Losgehen' der Scheibe): Fast alle Harmonisierungen, Melodien und Sounds spielen sich in Moll ab (und Moll = lange Gesichter, non-party, traurig usw.)! Der B-Zettel hierzu: '"Tuoppitanssi" is an ecstatic journey through the Finnish folklore, superstitions and traditions; stories of old local pagan beliefs mixed with more outlandish fantasy elements that are all tied together by the unholy trinity of beer, blood and war!' DAS mag ja gerne und gut sein - so 'richtig' losgehen tut "Tuoppitanssi" trotzdem nicht! Die spinnen, die Finnen (aber Musik machen können sie)! Wo wir unseren alten Achim Reichel oder unsere neuen SANTIANO (die allerdings deutlich duriger, fröhlicher, partytauglicher daherkamen/kommen) haben, setzen die Nordlichter auf Bratgitarren, Suff und Uffda-Buffda. Also: VERIKALPA ist 'ne finnische Partykapelle und "Tuoppitanssi" 'ne finnische Partyplatte für vorzugsweise finnisches Partyvolk, Punkt! Als solche gefallen mir sowohl Kapelle als auch Platte generell gut, allerdings kann ich mir momentan keinen Anlass vorstellen, Konzerte der Krachkapelle zu besuchen oder deren neue Scheibe dauerrotieren zu lassen. Und 'ne dementsprechende Party kann ich mir vielleicht vorstellen, NICHT aber finanzieren. Abgesehen davon hab' ich gar nicht genug Freunde, kenn' ich gar nicht genug Leute, die sich von mir zu einem finnischen Saufgelage einladen ließen. Obwohl - macht genügend Alk nicht alles und jeden gleich, sind sechs oder neun Tropfen nicht letztlich wurscht? Ich und mein alkoholbedingtes Alter Ego treffen uns in der molligen Mitte und beide relativieren auf siebeneinhalb hochprozentige Tropfen für dieses fuß- und handgemachte (oder zumindest so klingende) Trinkalbum! Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Naulattujen Vaellus 02. Talonväen Teuraat 03. Tuoppitanssi 04. Sankari, Saatana, Kostaja 05. Varjosahti 06. Peikon Kieli 07. Verimaat 08. Karhunkaataja 09. Mettäväinö 10. Haaksi 11. Tuonen Miekka | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 47:50 Minuten VÖ: 21.02.2020 |
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