Blaze Of Perdition - The Harrowing Of Hearts | |
---|---|
Review von Dead_Guy vom 13.02.2020 (8263 mal gelesen) | |
Das Polen in Sachen Schwarzmetall stets qualitativ hochwertig ist, brauch ich keinem erzählen. Umso verwunderlicher ist es, das BLAZE OF PERDITION stets im Schatten von MGLA, FURIA und CULTES DES GHOULES standen, obwohl sie spätestens mit den letzten beiden Werken 'Near Death Revelations' (2015) und 'Conscious Darkness' (2017) mit den genannten auf Augenhöhe agieren. Drei Jahre nach dem letzten Album hat sich so einiges im Sound getan, obwohl man immer weiß, wer da gerade musiziert. Im Vergleich zum direkten Vorgänger sind die Songs straffer und nicht mehr die finsteren Monolithen, die Musik ist treibender, rockiger und melodiöser geworden. Man kann sehr gut Parallelen zur Entwicklung von MISÞYRMING ziehen, deren aktuelles Full Length und dieses einiges gemeinsam haben. Doch im Gegensatz zu den Isländern klingt das Ergebnis deutlich stimmiger und kann mich persönlich emotional mehr berühren. Und das ist auch die größte Stärke hier, nämlich die vielen Emotionen, die dem Hörer entgegenkommen, seien es Bitterkeit wie in 'With Madman's Faith', Trauer wie in 'What Christ Hast Kept Apart' und die zahlreichen fast schon schönen Momente. Dagegen ist der Gesang ein guter Kontrast, der verhältnismäßig angepisst daherkommt und das Material nie zu glatt und catchy werden lässt. Schon der Opener macht mit seinen geschickt eingesetzten Tempowechseln und der markanten Hook klar, das hier ein ganz großes Album geschaffen wurde. In jedem Song gibt es Melodien, die einen sowohl im Hirn bleiben weil sie eingängig sind und weil man sie fühlt. Gerade das epische 'The Great Seducer' ist ein echtes Highlight, ein treibender Anfang trifft auf anmutiges Ende, garniert mit einem wahnsinnig gefühlsvollen Gitarrensolo. Ja, und am Ende hat die Band eine kleine Überraschung versteckt, nämlich einen richtigen Hit, denn 'Moonchild' hat eine zum Mitsingen anregende Hook und wildert gar im Terrain, wo momentan TRIBULATION zuhause sind. Sensationeller Song, für die Zukunft bräuchte ich allerdings kein ganzes Album in dem Stil. Die Band hat es geschafft, nach dem 'Conscious Darkness', welches in der Trauer um den Tod eines Bandmitglieds entstanden ist, einen ebenbürtigen Nachfolger zu spendieren. Ob es besser ist, kann ich nicht sagen, was ich allerdings sagen kann, ist das dieses Album verdammt gut geworden, mein erster, ernsthafter Anwärter für meine Top Zehn am Ende des Jahres ist und sich gut in der Sammlung neben der 'Age Of Excuse' macht. Und jetzt mit Metal Blade im Rücken sollte auch der verdiente Erfolg klappen. Fehlt nur noch eine gemeinsame Tour mit dem polnischen Nebel. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Suffering Made Bliss 02. With Madman's Faith 03. Transmutation Of Sins 04. Królestwo Niebieskie 05. What Christ Has Kept Apart 06. The Great Seducer 07. Moonchild | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 51:22 Minuten VÖ: 14.02.2020 |
Alle Artikel