Eden Weint Im Grab - Tragikomödien Aus Dem Mordarchiv | |
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Review von Stormrider vom 11.12.2019 (8025 mal gelesen) | |
"Tragikomödien Aus Dem Mordarchiv" ist das achte Album von EDEN WEINT IM GRAB, und obwohl ich mit dem Genre Dark Metal durchaus etwas anfangen kann, flog die Band bisher bei mir unter dem Radar, sodass ich mich dem Album ohne etwaige Fanbrille oder Ähnlichem nähern konnte. Liest man sich aber ein paar Reviews zum Vorgänger "Na(c)htodreise" durch, dann muss das ein ziemlich grandioses Album gewesen sein. Der vorliegende Rundling packt mich hingegen nur so semi. Musikalisch ist das alles nett und mit morbider Stimmung durchaus als Gothic und Dark Metal zu identifizieren. Es gibt die gesamte Genre-Spannbreite vom Industrial angehauchten Track wie dem 'Soundtrack Für Den Massenmord', der sich wirklich als solcher eignet, so sehr zehrt der Song an den Nerven, bis hin zur Ballade ('Annabel'). Und natürlich dürfen auf einem Konzeptalbum, welches sich um Verbrechen, Mord und Gräueltaten dreht, auch die Streicher und Kammermusiker nicht fehlen, wie zum Beispiel in 'Der Giftmischer (In Der Kammer Des Grauens)'. Den früheren Einflüssen der Band zollt man in 'Das Phantom Von Whitechapel' Tribut, bei dem man ein wenig gen Black Metal Gekeife schielt. Aber irgendwie kommt mir das alles doch arg aufgesetzt vor. Man muss trotz der vergleichsweise düsteren Themen ständig grinsen, wenn die Reime in 'Lazarus Und Die Tücken Der Einsamkeit' auf Biegen und Brechen in das Silbenkorsett gezwängt werden und der Titelgeber als Dauerschleife in das Kleinhirn befördert wird, oder wenn die zermürbenden Backingvocals in 'Himmelsstürmer' jaulen. Betrachtet man "Tragikomödien Aus Dem Mordarchiv" als Gesamtkunstwerk ist das alles schon stimmig, jeder Song behandelt einen konkreten Mordfall, teils historisch belegt, teils aus der Fantasie von Song- und Textschreiber Alexander Paul Blake. Die Band stattet hierbei unter anderem Edgar Allan Poes Rue Morgue einen Besuch ab, lässt sich von Sherlock Holmes inspirieren oder arbeitet die Fälle von William Palmer, Martin Dumollarde oder Jack The Ripper auf. Produziert, gemischt und gemastert wurde das Album im Berliner Winter Solitude Studio von Blake, und hieran gibt es genauso wenig auszusetzen wie an der optischen Umsetzung, die mit vielen Schwarz-Weiß-Fotografien, die überwiegend in London geschossen wurden, zu gefallen weiß und für die ebenfalls der Bandmastermind verantwortlich zeichnet. Trotzdem berührt mich das Album auf eine sonderbare Weise emotional gar nicht. Vielmehr sind es die Lyrics, die mich davon abhalten es regelmäßig zu hören, weil die Klischeekiste einfach so oft bemüht wird und manches doch arg hart in Form gepresst wird. Die Fans der Band, die die früheren Alben mochten, werden es vermutlich wieder mögen. Für mich persönlich ist "Tragikomödien Aus Dem Mordarchiv" ein Album, was ich zwar hören kann, ohne dass ich Schmerzen dabei habe, aber auch nicht hören muss. Vor dem Kauf ist ein Reinhören daher dringend empfohlen. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Der Meysterdetektiv 02. Lazarus Und Die Tücken Der Einsamkeit 03. Der Giftmischer (In Der Kammer Des Grauens) 04. Himmelsstürmer 05. Der Mörder Im Mond 06. Michel Mit Dem Messer 07. Soundtrack Für Den Massemord 08. Menschenfeuer 09. Das Phantom Von Whitechapel 10. Letztes Morgenrot 11. Annabel | Band Website: www.edenweintimgrab.de Medium: CD Spieldauer: 45:30 Minuten VÖ: 06.12.2019 |
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