[In Mute] - Chaos Breeder

Review von Metal Guru vom 10.12.2019 (5300 mal gelesen)
[In Mute] - Chaos Breeder [IN MUTE] gründeten sich laut Bandbio Mitte 2003 in Spanien, spielen (Zitat) 'a combination of Extreme and Progressive Metal music with the virtuosity of highly elaborated musical passages fronted by rabid & ravenous growls' und zählen zur Zeit: Cristobal Galán (Gitarren), Vanja Obscure (Stimmen), Adrián Perales (Schlagzeug), Milke La Riva (Gitarren und Stimmen) und Pedro Saz (Bass). Ja, genau: Eine Frau als Frontgrunzerin! Abgesehen davon, dass DAS der Hauptgrund meiner Orderung war, bin ich mir momentan nicht sicher, wie genau ich DAS finden soll, WEIL: Als ich die MP3s zum ersten Mal anwarf, glaubte ich zunächst, entweder das falsche Album oder die falsche Band oder beides angeklickt zu haben - klang wie 'just another metal band' inklusive genretypischem Gegrunze. Nach Verifizierung der Datei-Daten und Ortung der weiblichen Vocals wurde mir ganz (ich wiederhole: GANZ) schnell ganz (ich wiederhole: GANZ) anders! Ich meine, Emanzipation her oder hin, Mädels im Metal ja oder nein, aber DAS hier ergibt - ausschließlich akustisch, versteht sich - überhaupt keinen Sinn (es sei denn siehe *)! Meiner mittelalterlichen Meinung nach sollten Männlein und Weiblein - egal, was sie wie und wo veranstalten - auch so klingen. Wenn DEM nicht (mehr) so ist, wenn sich wirklich sämtliche traditionellen Werte zu Ungunsten geschlechtlicher Identifizierbarkeit verabschieden, bin ich raus ...

"Chaos Breeder" brütet acht keineswegs chaotische Songs in siebenundreißig strukturierten Minuten und einer straffen Sekunde aus, geht damit nach "Aeternum" und "Gea" als weiteres Full-Length-Album der Band durch und deren vier Fünftel Kerle können instrumentell klotzen, deren ein Fünftel Weib vokalistisch wüten. Und ja, die Scheibe liefert sowohl stimmlich/spielerisch als auch rhythmisch/melodisch als auch konzeptionell/kompositorisch, was tote Hirne und metallische Herzen begehren. ABER: Wenn Mensch (= in diesem Falle also ich) nicht wüsste, dass hier die Frau atonal grunzt und der Mann tonal singt, wären [IN MUTE] nicht weniger als eine technisch überdurchschnittlich versierte, aber auch nicht mehr als eine von vielen (ebenfalls technisch überdurchschnittlich versierten) Todeskapellen. Bitte nicht falsch verstehen: Die Herren der Schöpfung braten, gniedeln, kloppen, riffen und solieren (selten) wie die Weltmeister, aber machen wir uns mal NIX vor: Obergrunzerin Vanja Obscure ist DER Trumpf der Band! Erstens, WEIL sie eine der immer noch viel zu wenigen Frauen (unter den immer noch viel zu vielen Männern) in der metallverarbeitenden Musikindustrie ist. Zweitens, WEIL sie aussieht/grunzt/sich darstellt, wie sie nun mal aussieht/nun mal grunzt/sich nun mal darstellt. Und drittens, WEIL Punkt eins und zwei zusammen zum kollektiven Impulskontrollverlust des vorzugsweise männlichen Metalpublikums führen. Mit anderen Worten: *Sex sells - immer noch, nach wie vor, was denn sonst? Kontraproduktiverweise enthält das georderte und bereitgestellte MP3-Bundle außer einer Abbildung des Albumcovers kein einziges Band- oder Vanja-Foto - nicht eins! Also gugeln oder ju-tjuben ...

Generell gefällt mir "Chaos Breeder" von [IN MUTE] gut - musikalisch! Auch die Produktion ballert beeindruckend aus den Boxen - für'n MP3! Dieses melodisch-technische Todesmetall im schnellen bis sehr schnellen Umdrehungsbereich weiß zu überzeugen! Und dass Mädels im Allgemeinen (Vanja im Besonderen) bei ihren nicht endenden Emanzipationsfeldzügen die Kerle im Allgemeinen (Adrián, Cristobal, Milke und Pedro im Besonderen) schon lange platt gemacht haben, weiß man/Mann/Mensch. Kann Mensch/Mann/man schlecht oder gut finden, liken oder dissen, akzeptieren oder ablehnen - NICHT aber ändern! Angesichts der geschlechtslosen Tatsache, dass [IN MUTE] anders (besser, schlechter - who knows?) aussehen als sie klingen, sollte man/Mann/Mensch sich die Kapelle vorzugsweise live reinziehen ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Just(ice)
02. A Beautiful Disaster
03. Beyond Death
04. Ecce Torment
05. Depth Of Suffering
06. Calibrated Face
07. Chaos Breeder
08. Unhallowed Divination
Band Website: www.inmute.com
Medium: CD
Spieldauer: 37:01 Minuten
VÖ: 15.11.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

30 Jahre nicht, HOLY MOSES aber schon ...
(10.12.2019 von Guru)

Guru, sind 30 Jahre Holy Moses an dir vorbeigegangen? ;-)
7/10   (10.12.2019 von Opa Steve)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten