Tygers Of Pan Tang - Ritual | |
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Review von Rockmaster vom 24.11.2019 (8358 mal gelesen) | |
Nachdem ich vor gar nicht allzu langer Zeit eine Zeitreise in das Jahr 1981 unternehmen durfte, um die wieder ausgegrabene Aufnahme des zweiten Tour Dates der Hellbound-Spellbound-Tour im "Nottingham Rock City" zu rezensieren, ist das Album "Ritual" eine schöne Gelegenheit, den Bogen über die mehr als vierzig Jahre einer großen Band zu spannen, die leider nie wirklich den großen Erfolg hatte. Tatsächlich hatten sich die TYGERS Ende der 80er-Jahre inoffiziell aufgelöst und es war einige Jahre lang nichts mehr von der Band zu hören. Eine Einladung nach Wacken hat sie dann 1999 wiederbelebt, und so hat Robb Weir neue Mitstreiter versammelt und begonnen, wieder Alben aufzunehmen. "Ritual" ist, wenn ich mich nicht verzählt habe, inzwischen Studioalbum Nummer zwölf. Kein produktiver Schnitt, aber was zählt, ist die Qualität. Und an der gibt es auf dem neuen Album wahrlich nichts auszusetzen. Der Opener 'Worlds Apart' weiß mit coolen Riffs und klasse Gesang einzufangen. Mit dem Italiener Jacopo Meille haben die Briten einen wirklich starken Sänger an Bord. Robb Weir lässt sich an den sechssaitigen von Nicht-mehr-ganz-Neuzugang Micky Crystal unterstützen, und für den stilechten Rhythmus sorgen Gavin Gray am Bass und Craig Ellis, der inzwischen auch schon fast zwanzig Jahre dabei ist. Mit Titeln wie 'Destiny' sind auch hittaugliche Songs im Programm, und 'Raise Some Hell' sowie 'Spoils Of War' - obwohl kein schneller Titel - haben wieder echtes Kracherpotenzial. Zumindest wenn man das weiß, glaubt man, zu hören, dass die Ursprünge der Band in der Ära der NWOBHM liegen, natürlich ist das in Anbetracht der fast komplett verjüngten Besetzung eher Nostalgie denn realer Zusammenhang. Damals wie heute jedoch lässt sich konstatieren, dass der Stil der Band in der Schnittmenge zwischen Hard Rock und klassischem Heavy Metal zu finden ist. Alles in allem wirkt das heute glatter als das Frühwerk aus den 80er-Jahren, aber der Produzent hat den Jungs einen grandiosen, druckvollen Sound verpasst. Auch sanfte Töne beherrschen die schnurrenden Wyldkatzen aus dem Effeff, was die Ballade 'Words Cut Like Knives' eindrucksvoll belegt. Der letzte ruhigere Titel 'Love Will Find A Way' überzeugt mich nicht restlos, aber dafür wird er von den letzten beiden Krachern des Albums, 'Damn You!' (scheint sich thematisch mit 'Words Cut Like Knives' zu überschneiden) und dem großartigen 'The Art Of Noise' eingerahmt. Hier hätte für meinen Geschmack Schluss sein dürfen, aber die Band verabschiedet sich dann doch noch mit dem epischen Titel 'Sail On', der sich zwischen "hymnenhaft" und "klischeehaft" gerade die Waage hält. Vielleicht bin ich da aber auch zu kritisch. Mich berührt er aber nicht so sehr wie andere Titel des Albums. Die Klimax mit Gitarrensolo ist dennoch klasse. Mit "Ritual", hat Jacopo Meille verraten, beziehen sich die TYGERS OF PAN TANG auf die "rituellen" Prozesse während der Arbeit an einem Titel oder einem Album, aus denen eine Band ihre kreativen Momente schöpft. Bei den TYGERS funktionieren diese Riten, und ich hoffe, dass sie sie ihre Schaffenskraft noch lange Zeit pflegen und damit weitere tolle Alben komponieren. Noch eine lustige Empfehlung am Rande: Lest doch auch unsere zwei (!) Rezensionen zum 2016er Album "Tygers Of Pan Tang" (siehe rechts oben auf dieser Seite). Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Worlds Apart (5:21) 02. Destiny (5:01) 03. Rescue Me (4:40) 04. Raise Some Hell (3:02) 05. Spoils Of War (5:32) 06. White Lines (4:22) 07. Words Cut Like Knives (4:37) 08. Damn You! (3:52) 09. Love Will Find A Way (4:13) 10. The Art Of Noise (4:41) 11. Sail On (7:38) | Band Website: www.tygersofpantang.com Medium: CD Spieldauer: 52:57 Minuten VÖ: 22.11.2019 |
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