Baest - Venenum | |
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Review von Rockmaster vom 12.10.2019 (8115 mal gelesen) | |
Mit brachialer Gewalt im Riffing und gnadenloser Präzision im Rhythmus haben sich BAEST innerhalb kürzester Zeit in die Spitze der dänischen Death Metal-Szene gespielt. Auf allzu komplizierte Strukturen verzichten sie häufig, aber mit ihren Mitteln erzielen sie eine unfassbare Wucht. Flucht zwecklos! Hier wird in bösartig oldschooliger Manier vernichtet, ein aufs andere Mal schlägt die Abrissbirne erneut ein, und unter der Stätte der Verwüstung klafft wahrscheinlich ein Loch von diabolischer Tiefe, bis in die entlegensten Ecken der Unterwelt. BAESTs zweitem Longplayer "Venenum" muss man sich durchaus eine Weile lang in die Gehörgänge massieren. Beim ersten Hören könnte man den flotten Opener 'Vitriol Lament' noch so eben nebenher konsumieren - einen Moment lang hatte ich auch das Gefühl "schon tausendmal gehört (aber das letzte Mal in der Ausprägung vor etwa zwanzig Jahren, aber nicht so gut aufgenommen)". Und dann kommt 'Gula'. Was für ein Titel! Langsam, absolut tödlich metallisch, ein seuchelndes, meuchelndes Monster sondergleichen. Die doomig schleppenden Riffs arbeiten sich wie rostige Handsägen langsam aber unaufhaltsam durch Fleisch und Kochen. Sehr schade, dass der Beipackzettel nicht verrät, um was es in dem Titel geht. Völlerei? In dem langsamen Tempo? Klingt nicht zweckmäßig. Ob einen im Anschluss an die restlose Vernichtung die mesopotamische Heilsgöttin erwartet? Man weiß es nicht. Leider. Das ruhige, melodische Instrumental 'Styx' gönnt dem Hörer eine kleine, angenehme Ruhepause, bevor es in der zweiten Hälfte dann wieder schneller zur Sache geht. Klasse ist der Kracher 'Sodomize', den ich mir auch etliche Male anhören könnte. Immer wieder verdient auch die Rhythmusarbeit Aufmerksamkeit, die ein Musterbeispiel ist, wie unaufdringlich geiles Drumming funktionieren kann. Den Abschluss des Albums bildet das Cover 'No Guts No Glory', im Original von den Bolzenschmeißern BOLT THROWER. Den stilistischen Unterschied hört man deutlich, aber BAEST machen den Titel zu ihrem eigenen, und der Titel macht BAEST zur unaufhaltsamen Fünf-Mann-Armee, die garantiert Guts hat und noch viel Glory einstreichen wird. Unter der Besetzung Simon Olsen (Growls), Svend Karlsson, Lasse Revsbech (Gitarren), Mattias ‘Muddi’ Melchiorsen (Bass) und Sebastian Abildsten (Drums) jemand besonders hervorzuheben, ist hier zwecklos, denn es passt einfach alles zusammen. Eine nette Anekdote am Rande: BAEST haben es sowohl in die Prime Time im dänischen Fernsehen geschafft als auch ins Frühstücksfernsehen. Den Spaß würde ich gerne mal erleben, BAEST zerlegen (musikalisch) das Volle Kanne-Studio, oder neben höflich lächelndem und klatschendem Rentnerpublikum (oh Gott, wieviele Jahre habe ich noch bis dahin?) im ZDF Fernsehgarten wünscht sich Kiwi den komischen Vogel mit den Kinderwitzen zurück. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Vitriol Lament (4:27) 02. Gula (4:26) 03. Nihil (6:28) 04. Venenum (3:51) 05. Styx (1:14) 06. Heresy (6:03) 07. As Above So Below (4:56) 08. Sodomize (3:55) 09. Empty Throne (5:30) 10. No Guts No Glory (3:51) | Band Website: www.baestband.com Medium: CD Spieldauer: 44:41 Minuten VÖ: 13.09.2019 |
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