Into The Unknown - Breaking The Silence

Review von baarikärpänen vom 20.09.2019 (5070 mal gelesen)
Into The Unknown - Breaking The Silence Da ist es wieder, dieses mulmige Gefühl. Es stellt sich immer dann ein, wenn ich ein Album vorliegen habe, das ich immer und immer wieder höre. Nicht, weil es mich total fesselt, sondern weil ich es auch beim zehnten Durchlauf nicht schaffe, den leisesten Hauch einer Kleinigkeit zu entdecken, die mich letztlich doch milde stimmt. Es kommt zwar nur sehr selten vor, aber manchmal ist da einfach nichts. Keine Melodie, die hängen bleibt, kein Chorus, der dich mitnimmt.

Was soll man also zu INTO THE UNKNOWN sagen, nachdem man sich zuerst den Promozettel durchgelesen und dann die neue Scheibe "Breaking The Silence" zum x-ten Male angehört hat? Irgendwie sind die Briten wie der Kumpel, der auf die Frage nach seiner Position beim letzten Dart-Tunier mit stolz geschwellter Brust "Erster!" antwortet, dabei aber weglässt, dass er das Turnier eröffnet hat und alle 30 weiteren Teilnehmer nach ihm höher gepunktet haben. Wenn INTO THE UNKNOWN also freudig mitteilen, daß sie vor 2000 Leuten beim Open Air aufgetreten sind, darf man sich schon die Frage stellen, ob das die Besucher waren, die am Ende des Tages noch mit der musikalischen Brechstange nach Hause gespielt werden sollten oder aber die 2000 Erwartungsfrohen, die kurz nach Öffnen der Tore auf den Hauptact gewartet und das Vorprogramm über sich haben ergehen lassen müssen. Sorry, aber auf INTO THE UNKNOWN in der Form wie auf "Breaking The Silence" dürfte keiner abgegangen sein.

Das vernichtende Urteil fängt schon bei der Produktion an. Wer in heutiger Zeit sowas auf die Hörer loslässt, hat entweder eine ziemlich hohe Meinung von sich selbst und schert sich um nichts, schon gar nicht um die Meinung anderer oder aber hört einfach nur schlecht. Die Produktion als grenzwertig zu bezeichnen wäre in dem Fall sogar noch ein Lob. Lässt man den grottigen Sound mal außen vor und widmet sich den Songs, ist da rein gar nichts. Im Info-Schreiben steht was von "Symphonic Rock". Tut mir ja leid, aber beim besten Willen kann ich da nichts symphonisches raushören. Aber selbst ohne das Orchestergedöns (Aus der Konserve wäre es wohl gekommen - bei der Produktion sollte man dankbar sein, dass man es nicht hört!) ) funktionieren die Songs nicht. Das liegt noch nicht mal am sehr bescheidenen Songwriting und so super einfallsreichen Titeln wie 'It Is What It Is', 'You Did What You Did' oder 'Live Your Life', sondern vor allem an Sängerin Lucie Hölzlová, deren Stimme im unteren Bereich noch gerade so funkioniert, aber in höheren Gefilden sowas von limitiert ist. Ich, als erklärter Freund von Cover-Versionen, hatte ja zumindest die Hoffnung, daß die Version von HOWARD JONES' New Wave-Schote 'What Is Love?' noch was rausreißt, aber selbst die ist unterirdisch. Und wer jetzt der Meinung ist, ich hätte einfach nur einen schlechten Tag gehabt beim Verfassen der Zeilen, der gibt sich das unten befindliche Video.

Ich hätte ja nie gedacht, daß ich es mal sage, aber INTO THE UNKNOWN hätten ihre Punktzahl locker damit verdoppeln können, dass sie die Produktion einem Computer-Nerd mit Homestudio, spezialisiert auf Elektro-Mucke, anvertraut hätten (an sich schon Frevelei!!!), tonnenweise Autotuning für den Gesang inklusive. "Breaking The Silence"? Besser nicht!



Gesamtwertung: 2.0 Punkte
blood blood dry dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Pandora's Box
02. It Is What It Is
03. What Is Love?
04. Heroes And Victims
05. Back In Time
06. Are You Ready
07. You Did What You Did
08. I've Had Enough
09. Broken
10. Can't Have Love Without The Pain
11. Live Your Life
12. Right Now
13. Point Of No Return
Band Website: www.facebook.com/pg/ITUUKVigilante/about/
Medium: CD
Spieldauer: 60:26 Minuten
VÖ: 06.09.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten