Ein Interview von Eddieson vom 30.08.2020 (24384 mal gelesen)
Mit ihrem dritten Album "Misanthropic Breed" legen LIK ein neues Death Metal-Geschoss vor, welches nicht nur oldschoolig klingt, sondern in seinen Songs auch äußerst facettenreich ist. Bassist Joakim erzählte uns ein wenig dazu.
Hey Joakim. Wie geht's dir?
Joakim: Danke Jan, mir geht es soweit gut.
So, im September erscheint dann das neue LIK-Album. Erzähl mir doch mal, was die Fans von dem neuen Album erwarten können.
Joakim: Letztendlich können die Fans denselben Death Metal-Sound erwarten wie immer. Allerdings haben wir versucht, bessere Songs zu schreiben und unsere individuelle Performance der letzten beiden Alben gegenüber zu verbessern.
Ich habe "Misanthropic Breed" nun schon ein paar Mal gehört und muss sagen, dass euch beides gelungen ist, womit ich nicht sagen will, dass die Songs der letzten beiden Alben schlecht waren. Jedenfalls ist der neue Longplayer ein schöner Death Metal-Killer geworden.
Joakim: Vielen Dank, das ist sehr nett. Wir sind auch wirklich absolut zufrieden mit dem Teil.
Die Lyrics auf dem letzten Album "Carnage" waren oftmals gespickt mit einer Prise Humor. Wie steht es damit auf dem neuen Album? Ich denke da zum Beispiel an den Song 'Female Fatal To The Flesh'?
Joakim: Textlich haben LIK sich oft den Einfluss aus alten Horrorfilmen geholt, die ja auch einen Touch Humor mit sich bringen. Also gibt es natürlich auch wieder viel davon auf dem neuen Album. 'Female Fatal To The Flesh' basiert auf dem Song 'The Deranged' vom "Carnage"-Album. Es gibt aber tatsächlich auch ein paar ernsthafte Lyrics auf "Misanthropic Breed". 'Corrosive Survival' handelt von der Tschernobyl-Katastrophe, was ja nun wirklich nichts mit Humor zu tun hat.
"Misanthropic Breed" ist ein sehr facettenreiches Album geworden. Mit 'The Weird' gibt es zum Beispiel einen sehr straighten Song, 'Decay' hat diese geilen IRON MAIDEN-Twingitarren, 'Funeral Anthems' hat eine starke Melodie und 'Wolves' klingt ziemlich düster.
Joakim: Wenn wir die Songs zusammenstellen, und das tun wir immer sehr früh, hören wir uns das Album an und überlegen, welche Tracks noch fehlen könnten. Wir überlegen dann hin und her, wie es für den Fan noch interessanter klingen könnte. Tomas und Chris sind natürlich die Hauptsongwriter, aber natürlich kommen auch wir anderen mit Ideen und Vorschlägen.
Wegen der Covid-19-Pandemie habt ihr euren Studioaufenthalt absagen müssen und so wurden die Songs in eurem Proberaum aufgenommen. Seid ihr so flexibel, dass dies für euch kein Problem darstellte oder war es doch eine große Umstellung?
Joakim: Beides, würde ich sagen. Ja, wir hatten die Möglichkeit, hier in Stockholm in ein schickes Studio zu gehen, um mit Lawrence das Album aufzunehmen. Da brach diese ganze Covid-19-Geschichte aus, und drei Tage bevor wir ins Studio gehen wollten, wurde der Aufenthalt gecancelt. Wir hatten nun also entweder die Möglichkeit in unserem Proberaum aufzunehmen, was wir schon mal mit dem Song 'Revel In Gore' gemacht haben, oder den Studioaufenthalt auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Wir entschieden uns also für den Proberaum. Anfangs hatten wir schon etwas Bammel, aber Lawrence hat uns da so durchgeführt, dass letztendlich etwas Großartiges daraus geworden ist.
Erzähl doch mal, was ist eine Misanthropic Breed?
Joakim: Ich denke, die beste Erklärung ist "jemanden seine Ablehnung zeigen" oder "menschenscheu sein". Menschen neigen dazu ziemlich hoch von sich selbst zu denken, und vielleicht haben wir auch deshalb diese ganz großen Probleme in der Welt. Also, Menschen sind die Misanthropic Breed.
Ich habe mir das Making-of zum Video von 'Decay' angeschaut. Magst du es, Videos zu drehen oder ist es eher ein nerviger Job?
Joakim: Ich mag es. Ich bin aber auch derjenige, der sich um den ganzen Inhalt unseres Youtube-Kanals kümmert. Videos zu drehen gibt einem die Möglichkeit einen Song nochmal auf andere Weise zu hören. Ich möchte, dass so viele Leute wie möglich den Song hören, weil ich sehr stolz auf ihn bin.
Im November geht ihr abermals mit DEMONICAL auf Tour. Wie bereitet ihr auch darauf vor? Bereitet ihr euch überhaupt darauf vor oder wartet ihr erst mal ab, ob die Tour überhaupt stattfinden wird?
Joakim: Wir möchten wirklich, dass diese Tour stattfindet. Wir möchten raus und für die Fans spielen, wir möchten Songs von "Misanthropic Breed" spielen. Belassen wir es dabei und halten die Daumen gedrückt.
2006 gab es die "Master Of Death Tour" mit ENTOMBED, GRAVE, UNLEASHED und DISMEMBER. Was für ein großartiges Package. Jetzt stell dir mal vor, du könntest die "Master Of Death Tour 2020" zusammenstellen. Welche Bands würdest du auf Tour schicken?
Joakim:[Freut sich] Wir würden dann mit BLOODBATH und ENTOMBED A.D. auf Tour gehen. Außerdem würde ich einen meiner Lieblinge, TORTURE DEVISION, zurückbringen. Das wäre für mich ein ziemlich cooles Line-up.
Joakim, vielen Dank für deine Zeit. Ich hoffe, wir sehen uns im November im Osnabrücker Bastard Club.