Balls Gone Wild - High Roller | |
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Review von Damage Case vom 24.07.2019 (5378 mal gelesen) | |
Köln - die Stadt der Jecken, des Frohsinns und des Karnevals. Wo, wenn nicht in dieser Metropole des für Nichteinheimische ungenießbaren Biers, wüsste man richtig zu feiern? Und was hat das mit BALLS GONE WILD zu tun? Das muntere Trio stammt aus der Stadt der Höhner und des Geißbocks und legt es mit seinem Zweitwerk darauf an, ordentliche Partymucke (der O-Ton des Labelinfos nennt es "Turbo Rock") zu machen. 2012 gegründet, bestehen BALLS GONE WILD 2019 aus Mitgliedern von PERZONAL WAR, NITROVAULT und ARCHITECTS OF CHAOZ. Letztere dienten als Kurzzeitspielwiese von Paul Di'Anno und dürften einigen von euch daher bekannt sein. Nach dem, damals noch als reines Spaßprojekt laufenden, Erstling "Dicks Made Of Dynamite" von 2013 kredenzen die wild gewordenen Hoden mit ihrem Zweitwerk "High Roller" nach sechs Jahren Wartepause das Album, das DANKO JONES als Bindeglied zwischen dem saugeil dreckigen "Sleep Is The Enemy" und dem kalkuliert rockenden "Never Too Loud" hätten veröffentlichen können. Nur leider spielen die Kölsche Jungs nicht annähernd in der ersten kanadischen Liga ('Danger' wäre bei DANKO JONES eine gute B-Seite). Streckenweise gelingt es ganz gut mitzuhalten (siehe die Anspieltipps unten), aber über weite Strecken klingen die Songs zu bemüht, vor allem die Refrains sind fast durchgängig ähnlich uninspiriert gegrölte Wiederholungen des Songtitels. Vergleiche zu AIRBOURNE drängen sich auf ('Balls Gone Wild', 'Flying High') - wohlwollend könnte man feststellen, es klingt wie AC/DC zu "Fly On The Wall". Auch vom Riffing her sind BALLS GONE WILD ein paar Male sehr nah an den jungen und alten Australiern, nachzuhören in 'High Roller' und 'The Devil's Woman'. Wer möchte aber wie das Fliegenalbum klingen, wenn der Rocker-Himmel voller Höllenglocken hängen könnte? Diese Art von Musik muss nach wildem Sex, Kneipenschlägerei und gegurgeltem Motoröl klingen. BALLS GONE WILD bieten unterm Strich ordentlichen Rock'n'Roll für Zwischendurch, leider nicht dreckig und/oder catchy genug - mit einer Stimme unterhalb der Wiedererkennungsgrenze und besagten einfallslosen Refrains. Schade, denn instrumental ist das häufig sehr sauber gezockt, mit astreinem Solospiel verziert ('Flying High') und phasenweise alles andere als eindimensional. Freunde von live spontan mitsingbaren Songs werden ihre Freude an "High Roller" haben. Auch das schlichte weiße Cover mit dem in Schwarz gehaltenen "zackigen" Bandlogo weiß durchaus zu gefallen. Drei Anspieltipps: 'Leave Me Alone' erinnert an punkige DANKO JONES, 'Heartbreaker' mal tatsächlich an die schmutzige Seite von D... ihr wisst schon wem, und 'MoFo' - endlich! Schmutziger und schneller Rock'n'Roll in unter eineinhalb Minuten. Quasi das 'R.A.M.O.N.E.S.' auf "High Roller". Oder der Nachfolger von 'White Nitro' vom Vorgänger. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. High Roller 02. Leave Me Alone 03. Danger 04. Keep It Hot 05. Heartbreaker 06. MoFo 07. Nö Way Out 08. Balls Gone Wild 09. Satan's Son 10. Flying High 11. The Devil's Woman (Bonus Track) | Band Website: de-de.facebook.com/ballsgonewildband/ Medium: CD Spieldauer: 38:29 Minuten VÖ: 26.07.2019 |
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