Written In Torment - Maledictus Dies Illa | |
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Review von Humppathetic vom 14.06.2019 (5336 mal gelesen) | |
Das dritte Album. Viele Fans schwören darauf. Sei es SEPULTURAs "Beneath The Remains", METALLICAs "Master Of Puppets" oder SLAYERs "Reign In Blood" oder oder oder ... Das dritte Album hat einfach bei vielen einen Stein im Brett. Dabei ist das vielleicht auch gar nicht mal so unlogisch. Das erste Album ist häufig noch ungestüm, wild; man macht sich - jugendlich, wie man ist - keine großen Sorgen und prügelt einfach drauf los. Das zweite Werk verändert den Stil gerne mal und wirkt wie eine Art Passage oder Transition. Das dritte ist dann das, bei dem es für viele gilt: make it or break it. Nun sind WRITTEN IN TORMENT beileibe keine Band von der Magnitude der oben genannten, aber auch hier haben wir es mit einem dritten Album zu tun. Die Band - 2003 von Leviathan im zarten Alter von 14 als Soloprojekt gegründet - bringt nach "Bellum Omnium Contra Omnes" von 2013 und "Si Vis Pacem, Para Bellum" (2017) nun also "Maledictus Dies Alla" heraus, und obschon man bei den ersten Klängen direkt weiß, um wen es sich handelt, so hat sich doch ein bisschen was getan im Hause WRITTEN IN TORMENT. Die Band verdient den Namen nämlich jetzt wirklich, hat sich Mastermind Leviathan doch Verstärkung geholt. Dan Mullins (ex-BAL SAGOTH, ex-MY DYING BRIDE), der diese Scheibe auch produziert hat, spielte die Drums ein, während Prometheus am Songwriting beteiligt war und mehrere Soli eingestreut hat. Für Live-Zwecke wurden von der Gruppe aus Harrogate, North Yorkshire, weitere Musiker rekrutiert, sodass auch diesem Unterfangen nichts mehr im Weg steht. Gute Güte. So viel Text und noch kein Wort zur Musik. Warum jetzt ändern? Album ist gut. Tschüssi! Ok, ein bisschen was sollte ich dann wohl doch schreiben. Dass neue Musiker an Bord sind, merkt man dem Album deutlich an. Leviathan scheint ein Ausbund an Kreativität zu sein - das ist erstmal gar nichts Schlechtes, aber es führte auf dem Vorgänger zu einem kleinen Problem: Er hatte viele Ideen, die er in Songs verpackte; zu viele vielleicht. So entstand unfreiwillig ein fast progressives Werk, das qualitativ immer noch überzeugen konnte, dem aber hin und wieder die Marschrichtung fehlte. Dieses Problemchen ist nun behoben. Sämtliche Songs auf "Maledictus Dies Illa" klingen stringent, sinnvoll und wissen ihre Ingredienzen gekonnt und punktgenau einzusetzen. Der schon auf beiden Alben zuvor nicht zu leugnende Einfluss der Schweden von DISSECTION ist auch hier, um es im lateinischen Stile der Alben zu sagen, omnipräsent, doch schafft man es abermals, nicht wie eine Kopie zu ertönen und sich so viel Eigenständigkeit zu bewahren, dass man frohlockt ob jedes neuen Riffs, Solos oder Breaks. Dazu gesellen sich der bereits bekannte Klargesang, ein glücklicherweise wie immer weit vom Kitsch entferntes Keyboard und - zu meiner Überraschung - ein äußerst rockiges Solo in 'Benevolence Defied'. Und da man sich nun auch mal etwas komprimierter zeigt (mit knapp 44 Minuten ist "Maledictus Dies Illa" das bisher kürzeste Album des beziehungsweise der Engländer), entsteht ein kompakter, mehr als zufriedenstellender Höreindruck, den man hoffentlich dann bald auch live erleben darf. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Old Gods Of The North 02. Benevolence Defied 03. Magna Mortalitas 04. Unchain Your Mind 05. Maledictus Dies Illa 06. Descent 07. Despair | Band Website: www.facebook.com/writtenintormentofficial/ Medium: Digital Spieldauer: 43:51 Minuten VÖ: 28.06.2019 |
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