Interview mit Ricky, Attt (Bastian) von Rezet

Ein Interview von Rockmaster vom 11.05.2019 (34624 mal gelesen)
Am 8.5.2019 spielen REZET als Support von NERVOSA im Backstage Club in München. Ich bin vor dem Konzert mit REZET verabredet, erreiche Drummer Attt telefonisch, er holt mich vor dem Club ab, und ich bekomme noch die letzten zehn Minuten Soundcheck mit. Danach geht's Backstage (im Backstage), die Jungs drücken mir ein Bierchen in die Hand (danke nochmal), und nach einer Kippe ziehen Attt, Sänger/Gitarrist Ricky und ich uns zum Interview zurück.

Hallo Ricky, hallo Atttimgleft

Ricky: Hallo, (zeigt auf sich selbst) Gitarre, Vocals (zeigt auf Attt) Drums, Backing Vocals.

Jetzt müsst ihr mir erst mal erklären, wie man euren Bandnamen ausspricht (alle lachen).

Ricky: [r'i:set](Langes i, betont, scharfes s), also, die meisten ham's drauf, manche natürlich nicht.

Attt: Vor allem in den Staaten.

Ricky: In den Staaten ist das oft so.

Für English native speaker ist das sicher etwas kompliziert.

Ricky: Ja, dieses "z", daraus wird dann oft "[r'ezet]"(Kurzes e, betont, weiches s).

Wollt ihr's nicht einfach auf Deutsch machen, zum Beispiel "Rätzät"?

Attt: Das klingt dann fast nach Männerthrash, oder eher nach Trash.

Ricky: Ne, es ist [r'i:set], das kommt vom englisch Verb "to reset", und dann kam da das "z" rein, wirkt spektakulärer.

Gut. Angefangen habt ihr 2004, als Teenager, zusammen zu musizieren. 2010 habt ihr euer erstes Album rausgebracht, und, ich denke mal, ihr habt euch schon in die Herzen einer kleinen - oder größeren - Fangemeinde gespielt.

Ricky: Kann man so sagen. Also jetzt gerade, muss ich sagen, merke ich auf dieser Tour, wie doch der Zuwachs wieder deutlich größer geworden ist. Also, ich will jetzt hier nicht arrogant klingen, aber, wenn's das Management schon mal gesagt hat, spätestens mit dieser Platte ist nicht mehr die Rede vom Underground. Wir waren natürlich immer so ein Insider, gerade mit den ersten ein, zwei Platten. Das ist jetzt die vierte Arbeit, da bewegen wir uns schon auf einem höheren, professionelleren Level, musikalisch, wie auch mit allem anderen.

Attt: Produktionstechnisch.

Fand ich jetzt auch. Ich habe zur Vorbereitung euer aktuelles Album gehört, aber auch das vorherige wurde bei B4M schon rezensiert, beide haben Top-Bewertungen bekommen, also habt ihr auch meine Kollegen überzeugt.

Attt: Freut mich zu hören.

Der große Durchbruch, da seid ihr noch dran am Arbeiten. Darum ist die Frage, lebt ihr VON der Musik oder FÜR die Musik, vermutlich schnell beantwortet?

Ricky: Für. Ich muss aber auch ganz ehrlich sagen, ich sagte das erst vor ein paar Tagen auf Tour, da hab ich mich mit dem Heiko (Gitarre) unterhalten, irgendwo ist ja da der Traum oder vielleicht so eine Art finales Ziel: Man kann davon leben, und es stresst einen nicht, und es gefällt einem immer noch. Da sind so viele Faktoren, ich habe ganz viel von ANVIL dazu gelernt, mit denen waren wir 2016 auf Tour, die sind sehr gute Freunde. Bei denen sieht man's ja erst recht, dass das vierzig Jahre dauern kann. Ich denk da drüber mittlerweile gar nicht mehr nach. Ich weiß nicht, wie's jetzt Att geht ...

Attt: Geht mir genauso.imgright

Ricky: Aber ich mach das jetzt einfach. Es kommt wie's kommt, und man muss alles einfach auf sich zukommen lassen. Ohne kann ich eh nicht. Ich freue mich auch schon wieder ein bisschen auf zu Hause, aber ich weiß, dass ich dann kurze Zeit später die nächste Tour kaum erwarten kann. Es ist in einem drin oder nicht. Das ist einfach so.

Attt: Klar ist es immer schön, im eigenen Bett zu schlafen, auf jeden Fall. Und wenn wir zu Hause sind, nutzen wir auch die Zeit durchaus effektiv, um neues Material, was zeitweise auch auf Tour schon geschrieben wird, irgendwie auszuarbeiten, oder halt zu sagen, wir haben die oder die Pläne, um dann wirklich effektiv an der Umsetzung von so manchen Sachen arbeiten zu können. Das ist zu Hause durchaus leichter als wenn man dann auf Tour ist. Aber generell ist es natürlich schon schöner, wenn man unterwegs ist.

Ricky: Also viele Bands, das ist auch ein Irrglaube, dass die VON der Musik leben, denn, das weißt du ja auch, und das wissen auch die meisten Leser, dass natürlich die Verkäufe der physischen Tonträger absolut im Keller sind. Spätestens seit Spotify, aber auch schon davor. 'ne Band lebt eigentlich dann, WEIL sie tourt. Wenn du jetzt nicht IRON MAIDEN oder MEGADETH bist, wo natürlich die Kasse klingelt, aber jetzt Bands wie wir und auch noch andere, deutlich größere, leben oft, weil sie touren und während sie touren (lacht kurz).

Das ist eine Frage, die ich euch später stellen wollte, die ziehe ich jetzt einfach mal vor: Ihr stammt ja quasi aus dem Internetzeitalter. Aber heutzutage musst du ja alles, was du veröffentlichst, als Tonträger veröffentlichen, du musst es auf YouTube veröffentlichen, auf Spotify, auf weiß der Teufel was, dazu kommen dann wahrscheinlich noch tausende Handyaufnahmen von Konzerten wie hier, die dann auch überall geshart werden. Seht ihr das als Chance, bekannter zu werden, oder seht ihr das als Risiko, dann um die Früchte eurer Arbeit gebracht zu werden?

Ricky: Ich sag's immer wieder (guckt Attt an), du kannst das gerne jetzt auch ausführen, aber ich sag dazu nur eins: Es ist Fluch und Segen. Das ist immer meine Standardantwort.

Attt: Ja, also auf der einen Seite hilft's einem natürlich definitiv, um schnell mehr Reichweite zu kriegen. Das ist ganz klar. Indem man so viel wie möglich veröffentlicht, was über Dritte, zum Teil auch viral verteilt wird, durch Konzertaufnahmen, auch wenn's Handyaufnahmen sind oder sonst was. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch so, dass dieses Glück - oder dieser Fluch, je nachdem - jedem andern zuteil wird, dementsprechend muss man es halt auch einfach machen, ansonsten hinkt man anderen dann auch irgendwie hinterher.

Ricky: Und man ist einfach, ich bin ja selber Musiker und liebe Musik, aber ich bin selber sowas von überfordert mit dem ganzen Kram der rauskommt, am Ende des Tages höre ich doch erst die bekannten Acts, weil die halt 'ne viel krassere Reichweite haben. Du weißt ja oft gar nicht mehr, was du machen musst, und deswegen glaube ich, das ist das Schöne am Metal, dass das immer noch oldschool ist. Geh auf Tour, mach deine Platten, mach 'n geiles Musikvideo, es ist einfach nur viel schwerer und viel teurer und man kriegt viel weniger Geld, seit den 80ern, oder den 70ern, aber ich glaube, am Ende ist der Zyklus der gleiche: Platte, Video, Touren, Platte, Video, Touren, und das wiederholt sich. Wenn du das nicht machst, also nur von zu Hause so YouTube-mäßig, das geht eher nur so bei der Pop-Industrie. Da gibt's bestimmt auch Metalbeispiele. Aber da sind wir, weil wir noch nicht so bekannt sind, sehr oldschool eingestellt, weil wir aber halt auch das Touren lieben.

Ihr seid auf Tour auch schon ganz schön rumgekommen, habt international Aufmerksamkeit bekommen, Wacken 2018 war da ein echter Höhepunkt, oder?

Ricky: Ich glaub das war das größte Publikum ever.

Attt: Ja.

Ricky: Ich hab nicht damit gerechnet, als wir auf die Bühne sind. Auf der Bühne hast du gerne mal so den Tunnelblick, auf 'nem Festival sowieso. Aber als ich dann das Abschlussbild unseres Fotografen gesehen habe, vom Drumriser, wir Arm in Arm, das ging bis zum Horizont mit Leuten, und klar, das ist Wacken. Aber ich hab nicht damit gerechnet, dass wir um 16:00 Uhr da zigtausend Leute stehen haben. Ich dachte mir, wenn 2, 3, 4000 dastehen, ist geil, aber das war schon deutlich mehr.

Das ist doch das Beste, was einem passieren kann.

Ricky: War mega! Das war Heikos erster Gig, der hatte natürlich Flattern, ich dann auch so ein bisschen. Ich bin's gewohnter gewesen und cooler, aber das war schon so, Okay, wir stellen gerade unseren neuen Gitarristen vor, das ist grad Wacken, da war viel Druck auf einmal. Aber es war ne Hammer-Show, und ich hab echt von vielen gehört - ist klar, wenn man Lieblingsband ist von manchen - aber ich hab echt von vielen gehört, dass wir eines der Highlights waren, und das ist natürlich Wahnsinn, wenn man sowas liest und gesagt bekommt.

Attt: Das hört man gerne.

Mit ANVIL wart ihr auch schon auf 'ner ganzen Tour, mit FLOTSAM AND JETSAM habt ihr schon gespielt. Welche der altgedienten Bands, mit denen ihr schon gespielt habt, hat euch denn am meisten beeindruckt beziehungsweise beeinflusst und warum?

Ricky: Bei mir ist es ANVIL ...

Attt: Bei mir auch. Und direkt danach DESTRUCTION.

Ricky: ...und DESTRUCTION. Das sind auch alles gute Freunde, bisweilen sogar Mini-Mentoren, geworden. Wir stehen alle in regem Kontakt. Von DESTRUCTION habe ich so die Durchsetzungsfähigkeit gelernt, und von ANVIL habe ich halt so die Passion und das niemals Aufgeben gelernt. So geht's mir. Und einfach, dass das Helden für Leute wie uns sind, die einem auf Augenhöhe begegnen, das ist ganz, ganz viel wert. Und die haben uns deswegen so gemocht bis geliebt, weil wir ihnen auch den gebührenden Respekt entgegengebracht haben und uns immer positiv und professionell verhalten haben. Natürlich ist man mal besoffen und baut Scheiße, aber das machen die auch. Aber man war halt ein Team, und, das finde ich auch selber, wir sind ja noch 'ne kleinere Band, am Ende ist das scheißegal, wie die Musik ist. Wenn du mit jemand länger auf Tour bist, du musst jemand noch nicht mal so gut mögen, aber wenn du zusammen gut arbeitest und die Tour geil machst, magst du dich am Ende, so dass eine Freundschaft daraus entsteht. Und dann bist du ein Profi in meinen Augen. Dann brauchst du gar nicht Gitarrengott sein oder sowas. Das hat Lemmy auch mal in einem Interview gesagt, was er so die letzten Jahre vermisst hat. Dieses Touring, die meisten der neuen Bands bestehen diesen "Test" nicht mehr. Rock 'n' Roll ist halt nicht nur "Platte aufnehmen", sondern auch Furze, riechende, stinkende Füße, und halt monatelang miteinander immer wieder klarzukommen. Dann bist du ein Profi, wenn du das hinbekommst.

Als ihr anfingt, das war so die Zeit, als Nu Metal, Metalcore und so weiter groß wurden, wo einzelne Bands die Kunst perfektionieren, Riffs aus einer einzelnen Note zu kreieren (lachen). Ihr habt euch dann aber dem klassischen, guten alten Thrash Metal verschrieben, schreibt komplexere Riffs und seid abwechslungsreich. Wie kam's dazu?

Ricky: Ich kann jetzt nur von mir reden, da ich ja auch das einzige Originalmitglied und Gründungsmitglied bin. Ich bin auch durch diese Nu Metal-Sache, sag ich immer ganz ehrlich, zur Musik gekommen. Ich stamme auch aus einer musikbegeisterten Familie, aber dann waren's Sachen wie ALIEN ANT FARM, PAPA ROACH, in meiner 5., 6. Klasse-Zeit, die du so im Fernsehen vorgesetzt bekommen hast. Das fand ich dann geil, diese verzerrten Gitarren. Ich habe Rock schon durch meine Eltern gekannt. Mit Thorben damals, dem zweiten Gründungsmitglied, der vor der ANVIL-Tour die Band verlassen hatte aber ganz lang dabei war - sein Dad - R.I.P. - war halt ganz großer Heavy Metal-Fan, von MAIDEN und METALLICA. Wenn der uns dann mal wohin gefahren hat, oder zu Proben oder so, dann lief da "And Justice For All", und ich weiß noch, bei mir war's dann "Master Of Puppets". Der Song und die Platte. Und dann hat mir ein guter Kollege, der hatte es damals von Attt kennengelernt, der war da noch nicht in der Band, MEGADETH gezeigt, dann hatte ich METALLICA und MEGADETH, da konnte der Rest einpacken und ich wusste, das isses jetzt, leckt mich am A****. Ich höre jetzt alles Mögliche, aber das sind wirklich die Roots.

Wenn man sich heute so umschaut, die ganzen alten Bands, FLOTSAM habe ich in den 80ern lieben gelernt, ...

Attt: Die sind immer noch gut.

Die waren zwischendurch mal verhältnismäßig abgemeldet, aber die sind so stark wiedergekommen.

Attt: Hammer!

Ricky: Weil halt die Szene wieder so aktiv ist. Das ist geil.

Zu Eurem neuen Album, "Deal With It". Klasse Scheibe, finde ich.

Attt: Danke.

Ihr habt auch gleich ein paar Videos auf YouTube veröffentlicht, 'Treadmill To Hell' als echtes Video und von 'Deal With It' habt ihr ein Lyrics Video. Wenn ich das richtig verstanden habe, geht's da so um die typischen, unangenehmen Charaktereigenschaften, die gerade so überhandnehmen. Wollt ihr, dass sich da jeder an die eigene Nase fasst, oder habt ihr einzelne Personengruppen im Visier?

Ricky: Klar, hat man immer, das wird auch so ein bisschen klargestellt, aber es geht, schön dass du's sagst, ums An-die-eigene-Nase-Fassen, denn dieser Titel ist halt auch total zynisch, "Komm damit klar!". Ich hab auch schon so ein paar Reviews gelesen, die interpretieren das so, dass ich den Text so meine, oder die Band meint, "komm damit klar und jammer nicht". So ist es eben nicht gemeint, der Titel ist halt zynisch, satirisch, ich hab den so ein bisschen an den DEAD KENNEDYS, eine meine Lieblings-Punk-Bands, angelehnt, die haben auch immer alles in Ironie und Sarkasmus geschrieben. Komm eben NICHT damit klar! Der Titel erzählt so ein bisschen von "ist doch alles nicht so schlimm, uns geht's doch gut, wir setzen uns jetzt hin, fressen die Chips, werden fett und lassen die armen Schweine im Meer ersaufen." Das ist es eben dann genau NICHT. Das ist dieser Zynismus.

Das kommt aber schon rüber.

Attt: Das ist gut, schön dass du's auch so siehst.

Was treiben euch sonst so für Themen um, wenn ihr Songs schreibt?

Ricky: Everyday World, so steht's auch auf Facebook. Das kann alles Mögliche sein. Es ist weniger von diesen klischeebehafteten Sachen, die man schreibt, wenn man jünger ist, wie Atomkrieg, und all die Thrash Metal-Themen.

Attt: Die, mit denen man nie zu tun hatte.

Hat nie jemand drüber geschrieben.

Ricky: Genau. Zombies, whatever. Also, absolut Nonsense waren wir nie. Es war immer mal Fun, mal Party, ein bisschen Sozialkritisches. Jetzt ist es immer noch viel Sozialkritisches, aber es ist insgesamt deutlich griffiger und persönlicher geworden. Wenn ich mir die Songtitel so angucke, kann ich genau sagen, da geht's darum, da geht's darum. Es ist keine Science-Fiction mehr. Es sind wirklich Geschichten aus dem Leben.

Attt: Das, was uns immer auf der Seele liegt. Das wird dann dementsprechend vertont und hauptsächlich von Ricky geschrieben.

Wenn ihr zurückblickt auf eure vier Alben, welches davon war das stärkste?

Ricky: Klingt immer nach Marketing, aber das ist ganz, ganz klar für mich "Deal With It". Ganz, ganz, ganz klar.

Attt: Für mich auch, absolut.

Ricky: Von der Produktion übers Songwriting, man sagt ja immer so, Platten und Songs ist wie Kinder vergleichen, aber ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, ich würde alle gleich mögen, weil ich "Deal With It" wirklich in allen Aspekten am besten finde, und ich hab schon gesagt, es wird schwer, das mit der fünften zu toppen. Das ist die natürlichste Platte, die wir je gemacht haben. Was ist ganz witzig, weil sie auch am besten geworden ist. Wir waren früher sehr proggy, aber wir haben gelernt, wir sind am besten, wenn wir einfach aus dem Bauch raus spielen.

Attt: Für mich ist die Platte auch tatsächlich die stärkste, was auch ganz viel einfach mit dem Entstehungsprozess des Albums zu tun hat, denn es ging eigentlich relativ schnell, wie Ricky gerade schon sagte, es kam viel aus dem Bauch raus, und wir haben viel tatsächlich, was wir anfangs geschrieben, beziehungsweise, in der Vorproduktion schon gemacht haben, auch übernommen. Natürlich kommen im Aufnahmeprozess immer noch Nuancen dazu. Wir hatten auch einen super guten Produzenten an unserer Seite, der einen unglaublich geilen Job gemacht hat, und uns auch wirklich noch ein ganzes Stück weiter gepusht hat, als wir überhaupt schon waren. Da finden dann immer noch Veränderungen statt, aber im Großen und Ganzen ist diese Scheibe relativ schnell geschrieben worden.

Ricky: Das hört man. Die Platte ist sehr homogen.

Ja, das stimmt. Ich habe den Eindruck, dass 'Treadmill To Hell' so ein bisschen rausfällt, weil's etwas melodischer gesungen ist, etwas straighter ist, aber die anderen Songs, das ist alles sehr homogen, das passt perfekt zusammen.

Ricky: Da sieht immer jeder bei dem Song das, bei dem Song das, aber ich bin immer noch überrascht, wie gut die sich hört, und wie geil die abläuft. Die kann man auch mehrmals hintereinander hören und man kriegt nicht das Kotzen.

Attt: Man kann sie auch repeaten.

Was habt ihr dieses Jahr noch vor? Touren, promoten, pausieren, Songs schreiben, Gold, Platin?

Ricky: (lacht) Alles! Wir planen gerade eine weitere Europatour im Herbst, mal schauen, ob das was wird, und dann sind jetzt noch die Pläne, dass wir - vielleicht schon Ende dieses Jahres, oder vielleicht nächstes Jahr - mal wieder in die Staaten gehen. Wir haben uns gesagt, wir lassen uns jetzt Zeit mit der nächsten. Die soll nicht vor 2021 kommen, das sind ja eh nur zwei Jahre. Aber wir wollen jetzt erst mal, weil wir so zufrieden sind mit der Platte, möglichst viel touren. Und das Songwriting geschieht wieder spontan nebenbei, da machen wir uns keine Pläne, wann wir anfangen. Eigentlich geht's uns darum, nach der Tour wieder so ein bisschen um das andere Leben, und dann wieder schauen, bis die nächste kommt, und hoffentlich so viele Länder und Kontinente wie möglich mit "Deal With It" zu bereisen.

Attt: Nach Südamerika würden wir auch mal tierisch gerne. Das haben wir auch geplant, zu machen.

Südamerika hat ja eine wahnsinnig lebendige Metalszene.

Ricky: Ja, und wir sind auch echt so das Ding, was die Art des Thrash Metal angeht, die würden's verstehen.

Passendes Thema. Ihr spielt heute Abend mit NERVOSA, einer brasilianischen all-female-Thrash Metal-Band. Habt ihr keine Angst, dass die männlichen Fans euren Auftritt gleich wieder vergessen?

Ricky: (lacht) Das Ding ist, wir waren ja schon mal mit denen auf Tour, Anfang 2017, mit DESTRUCTION, und dann NERVOSA-Support, und wir Opener. Da haben wir uns gut kennengelernt, wir wissen gegenseitig, wie wir ticken. Wir wurden eingeladen für diese Tour, und das sind alles Freunde, auch die Crew, ich hatte noch nie so 'ne unkomplizierte Tour, was das Persönliche angeht. Ja, klar. Natürlich gibt es viele Männer im Publikum, die das sehr anziehend finden, dass da drei Frauen auf der Bühne stehen. Ich sag mal so, das ist auch nur Musik, was die da machen, wir machen nur Musik, wir sind halt Männer, aber wir machen da nicht so den Unterschied. Und wir kommen echt sehr gut an, weil wir aber auch überhaupt nicht gleich klingen. Wir sind schon unterschiedlich, obwohl wir beide Thrash machen. Wir ergänzen uns einfach super, auch musikalisch. Wir heizen den Leuten ein, und NERVOSA gibt denen nochmal den Rest. So ist das jeden Abend, wirklich. Ist geil.

Meine Fragen sind fast durch. Was würdet ihr Euren Fans noch mitgeben, oder denen, die es unbedingt werden müssen?

Ricky: Erst mal danke für das Interview.

Ich danke euch!

Ricky: An alle Leser, checkt uns ab, checkt das neue Album ab. Das ist noch recht frisch, kam im Februar raus. Wie gesagt, das ist nicht die letzte Tour.

Attt: Und auch nicht das letzte Konzert, wir gehen auch nochmal zu Headline Shows außerhalb einer Tour, deutschlandweit und im Umland.

Ricky: Dieses Jahr wird noch ein bisschen was passieren, und ich glaube, vor allem nächstes Jahr. Mittlerweile ist die Vorplanung ja so krass lang. Ich glaube, gerade nächstes Jahr wird ziemlich busy werden.

Attt: Wir hoffen, dass wir euch alle sehen.

Wenn ihr Bock habt, ich hab noch einen total hochwissenschaftlichen Psychotest für euch.

Ricky: Okay

Attt: Oha!

Ich sage jeweils zwei, einmal drei Begriffe, und ihr sagt spontan einen davon, oder beide, und könnt auch gerne noch was dazu sagen oder auch nicht.

Attt: Hau raus!

Wasser oder Whiskey? (kurze Pause)

Ricky: Getrennt voneinander?

Wurscht

Attt, Ricky: Whiskey (alle lachen, Attt und Ricky klatschen sich ab)

Kaffee oder Koks?

Attt, Ricky: Kaffee

Bodenturnen oder Bier?

Attt, Ricky: Bier (lachen)

Attt: Was für ein ... du kannst auch immer nur das eine Wort vorlesen.

Ricky: Bier ist wichtig.

Thrash oder Trash?

Attt, Ricky: Thrash

Cohiba oder Cannabis?

Ricky: Ich hab früher verdammt viel gekifft, aber das ist nicht mehr meins. Da rauch ich lieber ...

Attt: ... ganz gemütlich 'ne Zigarre ...

Ricky: ... mit nem Whiskey. Mann sind wir spießig geworden.

'nguter Scotch ist halt nicht zu toppen.

Ricky: Wir sind keine Kifferband mehr.

Jetzt kommt der Dreier: Promoten, Proben, oder Party?

Attt: Ah, Proben. Und Party.

Ricky: Auf 'ner Party wird's oft langweilig, Proben macht eigentlich immer Spaß.

Studio oder Stage?

Attt: Oooohhhh, schwer, ganz schwer. Spontan würde ich sagen, Stage. Aber nur, weil ich gerade auf Tour bin. Aber ich bin auch super gerne im Studio.

Ricky: Bei der letzten Platte, das war eine der schönsten Zeiten meines Lebens, das hab ich auch unserem Manager gesagt, der hat sich darüber gefreut. Als ich diese Platte im Studio in Hamburg gemacht habe, da bin ich so aufgeblüht, das will ich auch nicht missen, Platten aufnehmen mit den richtigen Leuten. Insgesamt ist es wahrscheinlich Stage. Dafür macht man's am Ende.

Wenn schon Stage: Musikclub oder Megastation?

Attt: Club.

Ricky: Gestern war einer der kleinsten Läden in Frankfurt, das war mit das Geilste. Ich mag's wenn die Leute vor dir stehen und nicht drei, vier Meter weg. Das ist einfach geil.

Attt: Es ist natürlich schön, wenn man mal 500 Leute aufwärts vor sich stehen hat, aber irgendwie fehlt dann so ein bisschen die Connection. Das ist als Schlagzeuger immer so eine andere Geschichte, man sitzt ja ein bisschen weiter hinten.

Ricky: Ich glaube aber, weil wir ja wirklich jahrelang nur kleine Clubs gespielt haben, das ist irgendwie drin.

Ich erinnere mich an ein MOTHER'S FINEST-Konzert vor vielen Jahren, da hat Joyce mitten im Konzert das Mikrofon beiseitegestellt und so gesungen.

Ricky: Krass.

Das schaffst du nur auf der kleinen Bühne.

Ricky: Sowas ist geil. Das wird jetzt bei Rock im Park schwer.

Attt: Kannste machen, bringt dir nur nicht viel.

So, nun der letzte: Nervös oder NERVOSA?

Attt, Ricky: NERVOSA (lachen)

Attt: Schön, danke.

Super. Ich freu mich auf zwei geile Gigs heute Abend.

Ricky: Kriegst du. Die haben alle richtig gute Laune heute Abend, das merk ich.

Attt: Geiler Laden, das wird gut.

Fotos vom anschließenden Gig mit NERVOSA in der Galerie

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