Trauma - As The World Dies

Review von baarikärpänen vom 12.02.2019 (7214 mal gelesen)
Trauma - As The World Dies
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Was könnt ich es mir jetzt einfach machen und diese Rezi in einem Satz zusammenfassen: "Zu viel Tack-tack-tack, zu wenig Ratatata". Könnte ich, keine Frage. Stelle ich mir auch ganz lustig vor, wie der geneigte Leser vor sich hinbrummelnd versucht, rauszufinden, was ich damit meine. Um keine Kopfschmerzen zu verursachen und damit ihr keine schiefen Blicke riskiert, also etwas ausführlicher.

TRAUMA werden wohl immer damit leben müssen, dass man sie mit einem gewissen Cliff Burton in Verbindung bringt. Was eigentlich mega ungerecht ist, denn als TRAUMA ihr bockstarkes Debüt "Scratch And Scream" 1984 veröffentlichten, war besagter Bassist schon lange Richtung METALLICA abgewandert (Burton war lediglich auf einem Demo zu hören). Und was für ein Hammer war dieses "Scratch And Scream", das ich mir damals über den recht teuren Importweg besorgen musste. 'The Day All Hell Broke Loose' landet auch heute noch regelmäßig in meinen Playlists/Compilations. Nach dem Release war aber auch recht schnell wieder Ende Gelände. 2013 reformierten sich TRAUMA um die beiden Urmitglieder Donnie Hillier (Vocals) und Kris Gustofson (Drums) auf Bitten des Shrapnel Labels, um den Re-Release von "Scratch And Scream" zu supporten. Scheinbar hatten die Jungs wieder Blut geleckt, 2015 folgte "Rapture And Wrath" und eben jetzt der nächste Streich "As The World Dies".

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Gelinde gesagt bin ich erstmal ziemlich enttäuscht von dem, was "As The World Dies" liefert, da kann das neue Label Pure Steel noch so sehr mit dem Prädikat "klassischer US Metal" hausieren gehen. TRAUMA zocken auf ihrem neuen Dreher Power Metal, der, und hier kommt das Minus, immer wieder mit Thrash-Anleihen versetzt wird. Grundsätzlich ist da nichts dagegen einzuwenden, wenn es denn wenigstens die straightere Variante wäre. So wie KREATOR sie z. B. auf der Pfanne haben. Also das Anfangs erwähnte "Ratatata". Nein, TRAUMA hingegen bedienen sich bei diesen unsäglichen Stakkato-Rhythmen, diesem "Tack-tack-tack", wo man am liebsten in die Box reinkrabbeln möchte, um dem Drummer 'nen Tritt in den Hintern zu verpassen, endlich mal Gas zu geben. Genau der Stil, mit dem mich ANTHRAX damals schon genervt haben, zu Zeiten von "Among The Living" oder "State Of Euphoria". Dass TRAUMA es doch können, beweisen sie mit 'Run For Cover', wo endlich mal die Handbremse gelöst wird. Aber auch 'Entropy' kann überzeugen, wo TRAUMA auf den Thrash verzichten und powermetallisch bleiben. Den besten Song, 'Savage', haben sich TRAUMA für das Ende der Scheibe aufgehoben. Damit komme ich leider nur auf drei wirklich gute Tracks, wohingegen mich sieben der Stücke nicht gerade vom Hocker hauen. Wer aber zu denen gehört, die ANTHRAX zu genannter Phase mögen, der bekommt mit "As The World Dies" ein gelungenes Album präsentiert. Loben muss ich dagegen die Leistung von Donnie Hillier, der einen fantastischen Job macht. Dass auch musikalisch nichts anbrennt, dafür haben sich TRAUMA unter anderem mit Gitarrist Joe Fraulob (ex-DANZIG) und Bassist Greg Christian (ex-TESTAMENT) verstärkt. Wenig verkaufsfördernd ist aber leider das Cover, das mehr nach rumpeligem Black Metal denn nach US Metal ausschaut.

Bleiben wir also so objektiv wie möglich und verteilen das, was "As The World Dies" verdient, nämlich feine 7,5 Punkte. Trotzdem wünsche ich mir einfach noch, dass TRAUMA bis zu ihrer nächsten Scheibe ihr Gefährt in die Werkstatt bringen, denn mit den Bremsen stimmt was nicht, die sind etwas festgefahren.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Rage
02. From Here To Hell
03. As The World Dies
04. Gun To Your Head
05. Last Rites
06. Run For Cover
07. Asylum
08. Entropy
09. Cool Aid
10. Savage
Band Website: www.traumametal.com/band
Medium: CD
Spieldauer: 44:17 Minuten
VÖ: 15.02.2019

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