Interview mit Stefan Necroabyssous von Varathron

Ein Interview von T.Roxx vom 04.10.2018 (23075 mal gelesen)
Das aktuelle starke VARATHRON-Album "Patriarchs Of Evil" und das dreißigjährige Bandjubiläum waren gute Gründe, das Gespräch mit VARATHRON zu suchen.

Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album "Patriarchs Of Evil"! Seid ihr mit den bisherigen Reaktionen auf das neue Album zufrieden?

Stefan Necroabyssous: Hallo, mein Freund! Ja, die Reaktionen auf unser neues unheiliges Manifest waren so erstaunlich! Ich fühle mich großartig, wenn ich all die guten Kritiken über unser neues Album lese und ich möchte allen, die uns unterstützen, ein großes "Danke" sagen!

Wie ist das neue Album entstanden? Inwieweit waren die Songs schon fertig arrangiert, bevor ihr ins Studio gegangen seid und wie habt ihr die Songs ausgearbeitet?

Stefan Necroabyssous: Nach dem Album "Untrodden Corridors of Hades" arbeiteten wir an neuem Material. Die neuen Riffs waren eher traditionelle, eher "retro" alte Schule - so damals, als wir VARATHRON gründeten. Im Sommer 2017 gingen wir ins Studio, um die Aufnahmen zu starten. Wir haben so hart für dieses Album gearbeitet! Ich denke, unsere gesamte Aufmerksamkeit war auf dieses Album gerichtet. Wir hatten so viel Zeit, die Riffs immer wieder zu hören und die Ergebnisse sind meiner Meinung nach so fantastisch. Natürlich ist der Hauptgrund für diesen Erfolg unser eigenes Studio, unser Gitarrist Achilleas hat ein tolles Studio namens "Crown Audio Conspiracies".

Was ist der Hauptunterschied zum vorherigen Album "Untrodden Corridors Of Hades"?

Stefan Necroabyssous: Ich glaube, der Hauptunterschied zu unserem letzten Album sind die Riffs. Diese dunklen melodischen Riffs, die Dich an die alten glorreichen Tage erinnern. Die neuen Songs sind geradliniger, direkter auf den Punkt - im Gegensatz zu den komplexeren, progressiveren Songs auf dem letzten Album. Das neue Album enthält unsere Geschichte, unseren Anfang und unsere Einflüsse.

Behandeln die Lyrics auf "Patriarchs Of Evil" ein zentrales Thema, gibt es ein Konzept oder wie sind die Lyrics entstanden?

Stefan Necroabyssous: Nein, es handelt sich bei "Patriarchs Of Evil" nicht um ein Konzeptalbum. Im Allgemeinen geht es um die Verbreitung des Bösen und die Herrschaft unseres dunklen Lords. Die Patriarchen geben die unheilige Kommunion jedem, der die vollkommene Erlösung anstrebt. Die Texte bleiben dunkel, böse und okkult, wie auf all unseren Veröffentlichungen.

VARATHRON wurden 1988 gegründet, soweit ich weiß. Dieses Jahr feiert ihr also euer dreißigjähriges Jubiläum. Wenn Du zurückblickst, bist Du mit der Entwicklung, die VARATHRON durchgemacht hat, zufrieden?

Stefan Necroabyssous: Wir feiern unser dreißigjähriges Jubiläum als standhafte Krieger gegen die falschen Götter und Religionen. Ich fühle mich sehr gut mit der Entwicklung, die unsere Band in der Zeit durchgemacht hat. Wir hatten einige schlechte Momente in der Vergangenheit mit so vielen Veränderungen im Line-up - aber jetzt ist alles in Ordnung. Natürlich hatten wir auch viele schöne Zeiten. Wir bleiben lebendig und unsterblich durch meine Leidenschaft und meine persönlichen "Opfer", weil mein halbes Leben zu meiner Band gehört. Manchmal sind diese Worte so "romantisch", also "retro" für jemanden, aber es ist die totale Wahrheit! Ich liebe die Metal-Musik und meine Band. Das ist der Grund, warum ich all die Jahre lang Blasphemiepsalmen erschuf!

Wenn Du die Zeit zurückdrehen könntest: Was würdest Du nun anders oder besser machen, wenn Du nochmal von vorn anfangen könntest?

Stefan Necroabyssous: Nun, die Dinge, die ich ändern würde, wären die Labels. Ich würde die Labels sorgfältiger auswählen - weil das ist wirklich ein schlechtes Kapitel in der Geschichte von VARATHRON. Alles andere würde ich so belassen, wie es war. Denn das Leben ist nicht so gut ohne Abenteuer.

Inwieweit hat sich das Musikbusiness in den letzten drei Dekaden geändert?

Stefan Necroabyssous: Es hat sich unheimlich viel geändert. Heute dominiert der Gott Geld das Geschehen - zusammen mit groß angelegtem Marketing der Labels. In den vergangenen glorreichen Tagen gab es zwischen den Bands große Freundschaften und so eine seltsame Form von Einheit. Sie unterstützten sich gegenseitig mit Zines, Flyern und Tape-Trading. Die T-Shirts, die sie damals trugen, war auch eine großartige Form von Support. Ich glaube, alles war damals so pur und rein. Heute sind im Namen des Gottes Geld Bands mit einem Pseudo-Image und unwahren Überzeugungen an der Spitze. Die wahre Fahne wird jedoch noch von einigen treuen Bands hochgehalten, die nach wie vor zu dem stehen, was sie verkörpern und ihre dunkle Überzeugung schon all die Jahre lang verbreiten. Sie sind die einzige Lösung gegen diese ganze Verschmutzung. Das ist meine Meinung!

VARATHRON ist eine von wenigen sehr bekannten griechischen Black Metal-Bands. Gibt es eine große Black Metal-Szene in Griechenland?

Stefan Necroabyssous: Ja, wir haben eine große Szene, die sich über alle Metal-Stile erstreckt. Bezogen auf die Black Metal-Szene haben wir folgende Situationen: a) Einige großartige alte Black Metal-Bands, die wiedergeboren sind und großartige neue Musik veröffentlichen; b) neue Black Metal-Bands, die gute Alben erschaffen und das Vermächtnis der Szene weiterführen.

Wie ist der Zusammenhalt innerhalb der griechischen Szene? Unterstützen sich die griechischen Black Metal-Bands gegenseitig? Gibt es Freundschaften zwischen VARATHRON und anderen griechischen Bands?

Stefan Necroabyssous: Ich denke, die gegenseitige Unterstützung besteht noch. Während unserer ersten Schritte war die Unterstützung so groß! Die unheilige Dreifaltigkeit - VARATHRON, NECROMANTIA, ROTTING CHRIST - war so geschlossen und wir hatten eine große Bruderschaft. Heute ist unsere Beziehung zu den alten Bands immer noch gut und wir unterhalten auch Beziehungen zu neuen Bands.

Plant ihr noch einige Festival-Auftritte oder eine Tour, um "Patriarchs Of Evil" zu promoten?

Stefan Necroabyssous: Natürlich! Wir haben viele Gigs in den USA, Italien, Deutschland und Holland gespielt. Es stehen noch einige Gigs in Griechenland und Ost-Asien an. Auch stehen noch eine Menge Gigs in Südamerika und Russland an. Wir müssen das abgrundtiefe Manifest verbreiten!

Vielen Dank für das Interview und ich hoffe, euch bald live in Deutschland sehen zu können!

Stefan Necroabyssous: Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und die Unterstützung eures Magazins für uns! Ich grüße alle Metal-Maniacs, umarmt unseren bösen Sound und haltet die schwarze Flamme am Leben!

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten