The Tangent - Proxy | |
---|---|
Review von Metal Guru vom 26.11.2018 (6458 mal gelesen) | |
THE TANGENT veröffentlichen mit "Proxy" ihr mittlerweile zehntes Studioalbum, das mit Metal ungefähr genauso viel zu tun wie Mutti mit Grün - NIX! Dabei hat Andy Tillison (mal wieder extrem) viel zu sagen, diesmal dummerweise auch/leider/sogar politisch - gefällt mir nicht! Wenn er gerade mal nicht mahnend monologisiert/politisch parolisiert/sporadisch spricht, singt er - gefällt mir besser, aber immer noch nicht gut! Am besten gefällt mir Andy, wenn er die Klappe hält und stattdessen schwarzweiße Tasten drückt - DAS kann er nämlich richtig gut! Neben ihm tauchen (ebenfalls mal wieder) Theo Travis (Saxofon und Flöte), Steve Roberts (Drums), Jonas Reingold (Bass), Luke Machin (Gitarre) und Goran Edman (Gastgesang) auf. Als angeheuerte Sessionmucker ordnen sie sich des Maestros Meisterplan unter, exekutieren dessen Anweisungen/Befehle/Vorgaben zu seiner/unserer 'vollsten Zufriedenheit' und reichern diese (die Anweisungen/Befehle/Vorgaben, NICHT die Zufriedenheit) mit Gefühl, Leben, Technik, Virtuosität und Witz an. So proxy, so tangential ... "Proxy" enthält gerade mal sechs Stücke in immerhin siebenundsechzig Minuten und sechsunddreißig Sekunden - DAS sieht bzw. hört THE TANGENT ja mal wieder sowas von ähnlich! Aber bedeutet lang/oft/viel auch gut/besser/affengeil? Hm, mal klingt die Tangente wie lässige jazzige JETHRO TULL (Improvisationen im Stile eines instrumentalen "Thick As A Brick" lassen grüßen), mal wie 'Gute-Laune-Gospel' und dann wie weichgespülte/glattgebügelte/feingewaschene Fahrstuhlmucke. Diese Klänge gefallen mir schon gut oder besser (obwohl sie mit Metal nichts zu tun haben) - wäre da nicht Tillisons Gesang! DER pendelt nach wie vor irgendwo zwischen Oxford-Absolvent und Peter-Hammill-Plagiat und geht mir gelinde gesagt auf'n Sack! Ob genau diese nicht nur von mir wiederholte Sangeskritik Grund für die Rekrutierung Edmans (YNGWIE MALMSTEEN, KARMAKANIC) als Gastsänger war, wird zwar nirgendwo abschließend beantwortet, ist aber ohne Frage eine gute oder bessere Idee! Bitte nicht falsch verstehen: Die Solisten (auch Tillison) spielen sich ihre Allerwertesten mehr als ab, die Rhythmusgruppe treibt/tanzt/springt/rollt/hüpft, dass es eine Freude ist und auch der Klang der Scheibe gefällt, ABER: Tillison war, ist und bleibt nun mal ein mittelmäßiger Komponist, der die andere gute oder eine bessere Idee zu langen, längeren, VIEL zu langen Liedern auswalzt (er selbst ist da sicherlich gegenteiliger Meinung). Deren/dessen mittelmäßige Melodien (sofern überhaupt vorhanden) "catchen" mich einfach nicht - mal wieder, wie immer! Im Ernst: Bei wirklich jeder(!) der bisher fünf subproximalen Hörsitzungen bin ich irgendwann tangential weggepennt ... Für Tillisons Sangesleistungen und Sabbeleinlagen vergäbe ich einen bis drei, für Mr. Edmans Gesang circa fünf und für die reine Musik sieben bis neun Tropfen - wie also soll ich letztendlich werten? Vielleicht mittels mathematischer Emotionslosigkeit: Tillison (ein plus drei, geteilt durch zwei gleich) zwei Tropfen, Mr. Edman circa fünf Tropfen und die reine Musik (sieben plus neun, geteilt durch zwei gleich) acht Tropfen - macht summa summarum fünfzehn Tropfen. Fünfzehn Tropfen dividiert durch drei gleich fünf tranige Tropfen. Ich schlage an dieser Stelle die Splittung der Scheibe in eine rein instrumentale und eine rein gesangliche Ausgabe vor - erstere kauf' ich, letztere nich' ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Proxy 02. The Melting Andalusian Skies 03. A Case Of Misplaced Optimism 04. The Adulthood Lie 05. Supper's Off 06. Excerpt From 'Exo-Ocean' | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 67:36 Minuten VÖ: 16.11.2018 |
Alle Artikel