Bonfire - Legends | |
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Review von des vom 19.10.2018 (8886 mal gelesen) | |
Es hat jeder so seine Songs, mit denen er aufgewachsen ist, mit denen Erinnerungen oder auch nur Gefühle verbunden sind. Diese Songs prägen einen, werfen dich in eine Zeitreise oder lösen Wohlfühlmomente oder Momente der Trauer, Gefühle jeder Art hervor, die an vielleicht fast vergessene Tage gebunden sind. BONFIRE haben jetzt eine Sammlung ihrer Lieblingssongs eingespielt und spannen den Bogen in Blöcken von TOTO, RAINBOW, SURVIVOR, UFO/MSG bis über DEEP PURPLE, QUEENSRYCHE und GRAVE DIGGER. Auf der zweiten CD kommen auch Titel von CHER und den PUHDYS zu Ehren. Ursprünglich wollten BONFIRE diese Songs auf Tour mit unterschiedlichen Sängern aufnehmen. Doch der Plan ließ sich nicht umsetzen und so nahm die Band die Platte (beziehungsweise die Doppel-CD) in der aktuellen BONFIRE-Besetzung mit dem neuen Sänger Alex Stahl, Hans Ziller und Frank Pané an den Gitarren, Ronnie Parkes am Bass und Tim Breideband am Schlagzeug auf. Für die Keyboards wurde Paul Morris engagiert. Und doch, der Beginn mit dem TOTO-Block ist ein Schock: 'Africa' wird völlig gefühlsbefreit heruntergeholzt, straff im 4/4 Takt. Wo sind die Marimbas und exotischen Rhythmen, die den Songtitel rechtfertigen? Auch bei 'Rosanna' wird keinen Wert auf die Laut-Leise-Dynamik gelegt, die Bridge wird gnadenlos zugekreischt und das Drumming ist vollends gefühlsbefreit - die Emotionen der Originale gehen verloren. Doch andere Songs funktionieren im BONFIRE-Sound perfekt: 'Doctor, Doctor' wird dem UFO-Klassiker gerecht, vor allem weil die Nummer schnörkellos abrockt und angenehm BONFIREisiert wurde. Dass Alex Stahl eine Goldkehle hat, darf er beim DEEP PURPLE Klassiker 'Child In Time' unter Beweis stellen. Mit seinen Screams steckt er Ian Gillan ein. Eine Überraschung ist 'Hallelujah', das in der PENTATONIX-Version grausam totgenudelt ist und hier von BONFIRE noch einmal richtig Stimmung verpasst bekommt. Bei SURVIVORs 'In The Burning Heart' saust meine halbwüchsige Tochter vorbei, hält inne und sagt "das Lied kenne ich doch, ist aber nicht das Original - das Original ist besser". Stimmt auch; die erdige Rocknummer bekommt einen Tacken zu viel Schlagermetal verpasst, was auch auf die zweite SURVIVOR-Nummer 'Eye Of The Tiger' zutrifft; dennoch, die Nummern gehen dann doch in Ordnung. Dafür klingt 'Baby Save Up All Your Tears' wirklich interessant und die drei PUHDYS-Nummern am Ende sind eine echte Überraschung. Auch die QUEENSRYCHE-Nummern - schon im Original fast perfekt - klingen wie nach einer behutsamen Frischzellenkur, unverbraucht und modern. Experiment geglückt? Nur teilweise. Manche Songs klingen toll, andere werden dem Original nicht gerecht. Cover-Alben können schon funktionieren, METALLICAs "Garage Inc." zum Beispiel; vielleicht auch, weil die Originalsongs nicht so präsent waren. Einfach Klassiker in ein neues Soundgewand stecken, ist zu wenig. So: BONFIRE-Fans werden die Platte mit Sicherheit mögen, Fans der Originalsongs werden sich wohl eher mit Freude die Originale herauskramen. des Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
CD1 01. Africa 02. Hold The Line 03. Rosanna 04. Man On The Silver Mountain 05. I Surrender 06. Stone Cold 07. Death Alley Driver 08. Black Masquerade 09. Burning Heart 10. Eye Of The Tiger 11. Caught In The Game 12. Doctor Doctor 13. Lights Out 14. Rock Bottom 15. Child In Time CD2 01. Jet City Woman 02. Silent Lucidity 03. Eyes Of A Stranger 04. Tears In The Rain 05. The First Time 06. Save Up All Your Tears 07. Hot Cherie 08. Dr. Love 09. Hallelujah 10. Rebellion 11. Heavy Metal Breakdown 12. Love Don't Lie 13. I Wanna Be Loved 14. King Of Dreams 15. Frei Wie Die Geier 16. Erinnerung 17. Alt Wie Ein Bau | Band Website: www.bonfire.de Medium: 2CD Spieldauer: 2:30:50 Minuten VÖ: 19.10.2018 |
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