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Grande Royale - Welcome To Grime Town

Review von baarikärpänen vom 20.03.2023 (1829 mal gelesen)
Grande Royale - Welcome To Grime Town Es ist schon bemerkenswert. Beinahe im Wochentakt kann man eine neue schwedische Band nach der anderen entdecken. Wobei "neu" im Falle von GRANDE ROYALE nur auf den Zeitpunkt des Entdeckens bezogen ist, denn die gibt's schon ein paar Jahre länger. Wenn man nicht gerade als Nerd in Sachen Garagenrock / Rotzrock aus skandinavischen Ländern unterwegs ist, dann fallen einem die üblichen "Verdächtigen" ein, wie die HELLACOPTERS oder GLUECIFER, danach wird's aber schon dünne. Erstgenannte haben sich ja durchaus gekonnt mit "Eyes Of Oblivion" zurückgemeldet, waren mir persönlich aber trotz aller Klasse etwas zu schaumgebremst. Da kommen mir GRANDE ROYALE jetzt genau recht, denn die geben mit ihrem neuen Eisen "Welcome To Grime Town" so viel Gas, dass erst gar kein Schaum entsteht.

Der Vergleich mit den HELLACOPTERS ist gar nicht sooo weit hergeholt, denn immerhin spielen GRANDE ROYALE nach eigenem Bekunden eine Mischung aus 70er-Jahre-Detroit Rock und skandinavischem Rock der 90er. Gegründet wurden GRANDE ROYALE rund um das Jahr 2014. Aus diesem Jahr stammt auch die erste Veröffentlichung "Cygnet Noir", 2015 folgte "No Fuss - A Piece By Resolute Men", beide selbst aufgenommen und auch vertrieben. Mit beiden Alben im Gepäck ging's auf Reise durch Schweden, nach Großbritannien und nach Südeuropa. Das ausgedehnte Touren führte dann auch dazu, dass GRANDE ROYALE eine echt tighte Einheit wurden. 2017 folgten dann unter der Regie von Nicke Andersson (HELLACOPTERS - womit sich der Kreis schließt) die Aufnahme zum dritten Album "Breaking News" und der Deal mit The Sign Records. Und jetzt steht dann mit "Welcome To Grime Town" der sechste Streich in den Regalen. Wie schon beim Vorgänger war auch dieses Mal wieder Robert Pehrsson mit an Bord, der für den Mix verantwortlich zeichnet.

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Was erwartet uns also auf "Welcome To Grime Town?" Na, jede Menge gute Laune. Das liegt vor allem schon mal daran, dass GRANDE ROYALE ihre Songs relativ kompakt halten und alle, bis auf das vierminütige 'Seven Days No Sleep', knapp unter oder über drei Minuten ins Ziel einlaufen. Bedeutet, hier gibt's zwölf Mal so richtig schön die rock'n'rollige Vollbedienung. Klingt nach wenig Abwechslung? Weit gefehlt. Für die sorgen GRANDE ROYALE schon deswegen, weil sich sämtliche Mitglieder der Band den Leadgesang teilen. Und dann verweben die Jungs auf das Geschickteste die unterschiedlichsten Einflüsse mit ihrem Rock und lassen es am Ende doch wie aus einem Guss klingen. Das fängt bereits beim Opener an. 'Tell Me' ist ein Song, den die FOO FIGHTERS schon seit Jahren gerne mal wieder schreiben würden, es aber nicht mehr schaffen. Bereits beim direkt nachfolgenden 'Status Doom' packen die Herrschaften einfach mal eine gehörige Schippe Punk und jede Menge skandinavischen Rotzrock drauf. Dass der Beginn von 'You Got Me Real Good' an ein überdrehtes 'The Joker And The Thief' von WOLFMOTHER erinnert, ist großes Kino. Und natürlich darf im Sound von GRANDE ROYALE auch der Rockabilly nicht zu kurz kommen, was in 'Augury' ausgiebig zelebriert wird. Erinnert mich dezent an die STRAY CATS. Da wippt der Fuß. Hut ab auch, wie GRANDE ROYALE mal fast schon beiläufig in 'Utopia' Americana mit ihrem Rock kreuzen. Richtig unterhaltsam wird es dann in 'Freak Parade', das wirklich so klingt, als hätte man einen Song aus der Hochzeit der britischen Beat-Bands genommen und es einer 2023er Rundumerneuerung unterzogen. Keinen Schimmer, ob die Schweden es beabsichtigt haben, aber 'Choke On It' zitiert gar early MOTÖRHEAD zu Debüt-Zeiten. Wen wundert's, hat Lemmy seine Bande ja eh immer als Rock 'n' Roll bezeichnet. Und sympathischer als mit dem 54-sekündigen 'The End' kann man eine Platte ja nicht beenden: "This is the end, we're done with this for now. We're out of chords, but we hope to see you soon ...". Man muss es bei einer Band aus Schweden ja fast nicht mehr erwähnen, aber auch GRANDE ROYALE haben es einfach drauf, sämtlichen zwölf Songs einen fast schon poppig zu nennenden Chorus zu verpassen, der einfach nur Spaß macht.

"Welcome To Grime Town" ist einfach Rock 'n' Roll, so wie er 2023 gespielt gehört, und GRANDE ROYALE die Band, die man hoffentlich so schnell wie möglich auf irgendeiner Bühne bewundern darf. Denn da gehört diese Musik hin. Im Gegensatz zu den schon mehrmals erwähnten HELLACOPTERS wird hier garantiert nicht auf die Bremse getreten, sondern es geht immer mit Volldampf voraus. Der Frühling steht ja vor der Tür, und wie könnte man besser die kommenden (hoffentlich) sonnigen Tage genießen als mit dieser amtlichen Abfahrt. Für mich jetzt schon ein Highlight des Jahres in diesem Bereich und deshalb auch neun Punkte wert.



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Tell Me
02. Status Doom
03. Run Officer Run
04. You Got Me Real Good
05. Augury
06. Utopia
07. Freak Parade
08. Move Around Time
09. Stark Raving Mad
10. Choke On It
11. Seven Days No Sleep
12. The End
Band Website: www.facebook.com/GR.sweden/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 36:20 Minuten
VÖ: 24.03.2023

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