|
GEMA-Gebührenwahnsinn |
Ein Artikel von TadMekka vom 03.07.2009 (10040 mal gelesen) |
Die folgende Email erhielt ich kürzlich von einem ehemaligen Geschäftspartner:
"Hallo liebe Musiker,
die GEMA beabsichtigt, ihre Gebühren für den Livesektor um 600% zu erhöhen. Das ist kein Witz!! Die Gema hat das Internetzeitalter spüren bekommen habe und sucht jetzt nach neuen Einnahmequellen. Umso mehr ärgert es mich, dass sich nun mit wahnwitzigen Erhöhungen der Abgaben im Livesektor ein verstaubter und rückständiger Schlafverein auf unsere Kosten gesundstoßen möchte. Was das bedeutet kann sich jeder ausmalen. Auch die kleine Coverband von nebenan, die nur ab und an einen Gig hat, wird das zu spüren bekommen und letztlich überhaupt keine Gigs mehr spielen. Veranstalter können sich die Erhöhungen nicht mehr leisten und buchen immer weniger Bands. Deshalb müssen alle Musiker, die live spielen, sofort reagieren! Das Thema wird nur dann auf die Tagesordnung unseres Parlaments kommen, wenn wir bis 17.7.09 50.000 Unterschriften zusammen haben. Also, bitte reagiert sofort und motiviert so viele Musiker wie nur möglich, damit das Handeln der GEMA überprüft wird.
Wie geht das?
Ich habe eben diese Petition online beim Bundestag unterzeichnet. Dazu muss man sich registrieren. Klickt dazu einfach auf folgenden Link:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4517
Wenn ihr euch auf der Seite befindet, seht ihr oben links ein fett gedrucktes Feld mit der Bezeichnung "REGISTRIEREN". Ohne geht es leider nicht! Da bitte draufklicken das kennt ja jeder und ich denke man kann das ruhig machen, es ist schließlich der Bundestag und es kommen sicher keine Spam-Mails. Nach der Registrierung bekommt ihr eine Bestätigungsmail, in der sich ein Bestätigungs-Link befindet. Da bitte draufklicken und ihr seid registriert. Nun geht ihr wieder auf den Link, den ich euch oben hereinkopiert habe und klickt auf das Feld "Mitzeichnen". Das ist dann eure "Unterschrift".
Gebt bitte Gas und macht das sofort, wir haben nicht mehr viel Zeit."
Wir hatten intern eine kleine Diskussion zu dem Thema und dabei gab es (unter anderem), wie heutezutage unter den 'aufgeklärten' Bürgern dieses Landes üblich, eine Unmenge an Argumenten, warum das ja eigentlich alles keinen Sinn hat. Hauptsache, es muß nix getan werden.
Darauf habe ich folgende Antwort:
Die Vorbehalte gegen die Gema teile ich. Auch die Tatsache, dass das zunächst vor allem Coverbands betreffen würde, hab ich kapiert.
Knackpunkt ist für mich ganz was anderes:
- die Gema erhöht mal so einfach die Gebühren um 600%
- begründet wird das mit den Downloads und den u.a. daraus resultierenden zurückgehenden Plattenverkäufen.
- ob das so ist, kann kaum einer nachvollziehen, aber nehmen wir das einfach mal an.
Gehen die Plattenverkäufe wegen der Downloads zurück?
Oder vielleicht....
- weil es kein Unrechtsbewußtsein mehr gibt?
- weil einfach immer weniger Geld da ist?
- weil die Qualität immer mehr nachlässt?
- weil im Musikbusiness die 'Grenzen des Wachstums' schon lange erreicht sind?
- weil die Leute einfach keine Zeit mehr haben, sich Musik zu widmen?
Knackpunkt ist:
eine ganze Latte an direkten und indirekten Problemen wird ignoriert und die Gema versucht, wie heutezutage üblich, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, anstatt die grundlegenden Probleme anzuprangern. Denn 'das ist ja nicht die Aufgabe der Gema', gell!?
Diese 'Partizipation der Verantwortung' (und des Überblicks) ist das Grund-Problem unserer Gesellschaft.
Und hier geht es nicht darum, die Undergroundmetalszene vor der Gema zu schützen. Sondern darum, der Gema diesen 'Weg des geringsten Widerstandes' zu verstellen. Würde das überall geschehen, hieße das am Ende, daß die Politik die 'tatsächlichen' gesellschaftlichen Probleme auch 'tatsächlich' angehen müßte. Ich hoffe, diese Zusammenhangskette könnte ihr ein bischen nachvollziehen.
So.
Auch wenn die 50.000 Zeichner bereits erreicht sind, kann ich nur jedem politisch interessierten Menschen raten, sich des Themas 'Petition' mal anzunehmen.
Sonst! Wird Alles. Immer. Schlimmer.
Amen!
|
Besucher-Interaktion
|
Artikel über soziale Netzwerke verbreiten
|
|
|