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Take off: 10.06.2011 - Review (14811 mal gelesen)

Rock Hard 2011 Review

Wenn Kühnemund & Albrecht rufen, dann kommen sie meistens Alle. So auch hier zum Rock Hard Festival 2011. Insgesamt waren, laut Veranstalter, ca. 7500 metalbekloppte aus der ganzen Welt wieder im Amphitheater in Gelsenkirchen bei fürstlichen Preisen und durchwachsenem Wetter zu Gange. Für das Wetter kann keiner was, klare Sache, aber für die Preise wohl! Da kann Kühnemund noch so viele Anführungszeichen in die Luft malen, wenn er von einem kommerziellen Festival spricht, letztendlich ist es ein Fakt und ein recht bitterer dazu. Jut, es bleibt jedem selbst überlassen, ob er sich für 3.50 Euro pro 0,4 Liter Bier die Kante gibt, den selben Preis aber auch für Wasser zu verlangen ist schlichtweg dreist und da brauchen wir auch nicht zu diskutieren! Aber das ist die eine Seite, die eigentliche heißt Musik und davon gab es reichlich.

Vom Rock Hard 2011 berichten euch Stormrider & Vik, viel Spaß!

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Freitag 10.06.

imgleftCONTRADICTION

Eigentlich ist der Job eines Festival-Openers eine relativ undankbare Aufgabe, weil sich am Ende kaum einer mehr daran erinnert. Nicht so bei den Wuppertaler Thrash-Urgesteinen von CONTRADICTION. Über 20 Jahre im Geschäft, ein ungebrochener Enthusiasmus und Hammersongs wie 'The Warchitect', 'Thrash Metal' oder 'The Heritage' ließen die begnadeten Rampenschweine um Olli K. und Koffer zur Höchstform auflaufen. Für mich mit eine der besten Bands des gesamten Festivals, musikalisch und showtechnisch.


imgrightPROCESSION

Doom, Doom! So richtig geläufig ist mir die Combo leider nicht, von daher beschränke ich mich auch auf das Wesentliche. PROCESSION doomten rockig, oder rockten doomig, vor sich hin und hinterließen bei mir eigentlich keinen nennenswerten Eindruck. Zu Beginn des Sets wussten die Herrschaften mit dem einen oder anderen Song zu begeistern, da doch so etwas wie Geschwindigkeit erkennbar war. Ansonsten eine eher flache Darbietung der gebürtigen Chilenen.



POSTMORTEM

Die Berliner Thrash-Rüpel um Brutz & Brakel Litfaßsäule Rütz hatten sichtlich Mühe das phlegmatische Publikum wieder auf Vordermann zu bringen. Ging dann aber doch ganz gut und Band und Crowd versöhnten sich lauthals bei Songs von der neuen CD "Seeds of Devastation" und dem Vorgänger "Constant Hate". Entweder hatte ich kurz nicht aufgepasst oder POSTMORTEM haben tatsächlich meinen Lieblingssong 'Killing Days (to ottis)' nicht im Programm. Fragen über Fragen...

imgleftPRIMORDIAL

"Musste gucken, ziemlich schräges Zeug. Sind Iren!" wurde mir im Vorfeld versprochen. Na jut, dann tu ich doch, was man (Frau) mir sagt. So schräg war das "Zeug" allerdings gar nicht, sondern eher vielversprechend. Verleitete mich das Corpsepainting von Sänger Alan "Naihmass Nemtheanga" Averill eher zum Schmunzeln, so überzeugte mich der Pagan Metal der Dubliner umso mehr. Grund genug für mich, PRIMORDIAL als coolen Live-Act zu empfehlen und selbst mal in den 7 bisher veröffentlichten CDs der Herren zu wühlen. Guter Stoff!


imgrightENSLAVED

Die gesammelten Werke der Norweger könnte man durchaus als recht komplex bezeichnen und sollten nicht so recht in das eher thrashlastige Billing des Rock Hard passen, meint man. Aber weit gefehlt! ENSLAVED rockten sich mit stetiger Vehemenz den Arsch ab und konnten auch die größte Crowd bisher für sich verbuchen. War in der Vergangenheit der cleane Gesang von Keyboarder Herbrand Larsen auch schon mal ein Schwachpunkt, so harmonierte er hier stimmig mit dem Rest der Band und gemeinsam holten sie das Beste aus 'Ethica Odini', 'The Watcher' oder 'Clouds' heraus. Progressive Viking Metal as its best!

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imgrightTRIPTYKON

Thomas Gabriel Fischer aka Tom Gabriel Warrior tätigte zu Beginn seines TRIPTYKON-Gigs eine recht emotionale Ansage, in welcher er sich für die in der Vergangenheit gecancelten Auftritte seiner ex-Band CELTIC FROST auf dem Rock Hard entschuldigte und diesen einen Gig all denen widmet, die er damals enttäuschen musste. TRIPTYKON als solches wollten mich aber nicht vom Sessel reißen, muss ich ehrlich gestehen. Zu viel doomiges Gewaber und relativ schlechter Gesang dominierten bei den Headlinern, was wohl auch viele der Zuschauer dazu veranlasste sich schon mal mit Bier ein zudecken und gen Party-Zelt zu verschwinden. 2 Lichtblicke gab es dennoch, und zwar Bassistin Vanja Slajh und den endgeil performten CELTIC FROST Klassiker 'Circle of the Tyrants'.



Samstag 11.06.

imgleftDISBELIEF

Nicht unbedingt eine meiner Lieblingscombos auf CD, aber live eine gewaltige Death Metal-Wand! Ich hätte Anfangs nicht gedacht, dass ich mir den gesamten Gig anschauen werde, aber die Hessen haben es tatsächlich geschafft, mich fast eine dreiviertel Stunde lang mit ihrer Performance zu fesseln. Songs wie 'Navigator' oder 'Passenger', die mir auf CD etwas Dröge scheinen, entwickelten eine unglaubliche Livedynamik und knallten richtig gut nach vorne. So als Schmankerl hätte ich mir noch das KILLING JOKE Cover von 'Love Like Blood' gewünscht, aber naja, man kann nicht alles haben. Richtig guter Auftritt!



EPICA

(Storm) Ein orchestrales Keyboardintro und ein Einstieg mit Growls sollte alle die in die Irre führen, die von EPICA bis dato noch nichts gehört hatten. Denn im Großen und Ganzen kann man EPICA problemlos in die Opern-Metal Schublade packen. Die anschließende Dreiviertelstunde hatte folglich nicht ansatzweise den Headbangfaktor, den DISBELIEF zuvor verbreiten konnten und der Platz vor der Bühne war nicht ganz so viel in Bewegung. Natürlich sieht Frontfrau Simone Simons gut aus und kann singen, nichtsdestotrotz kommt man einfach nicht umher sich regelmäßig an die Genrevorreiter NIGHTWISH (in der Tarja-Ära) zu erinnern. So dachte ich bei 'The Last Crusade' mehrfach ich höre den 'Wishmaster'. Die Band agiert gefällig und routiniert und man merkt ihr an, dass sie sich in den letzten Jahren etabliert hat. So richtig weggeblasen haben mich die sechs Holländer aber irgendwie nicht.
Als Simone den letzten Song ankündigt, bricht die Gruppe neben mir in Jubel aus und die üblichen "na endlich!" Rufe lassen auch nicht lange auf sich warten. Im Schlusstrack kommen noch mal Growls zum Einsatz, so dass sich der Kreis zum Intro schließt und eine kleine Fan Schar vor der Bühne fordert gar eine Zugabe. Dieser Wunsch wird allerdings nicht erfüllt, muss die Bühne doch für BULLET geräumt werden.

imgleftBULLET

(Storm) Welchen Status das Quintett mittlerweile genießt, zeigt die riesengroße Traube, die sich um Sänger Hell Hofer bildet, als dieser nach dem Gig im Zuschauerraum auftaucht und sich kaum von der Stelle bewegen kann.

Davor jedoch zeigen BULLET ab 17:00 Uhr wie man auch am frühen Abend mit klassischem 80er Jahre Metal ein Publikum richtig anheizen kann und der Innenraum des Amphitheaters füllt sich sichtlich. Die fünf Schweden sind definitiv eine der True-Metal-Bands der Stunde, werden von der ersten Minute an abgefeiert und spielen mit den klassischen Metal-Klischees, dass es eine Freude ist. Nicht nur die Optik (alle Gitarren stilecht in Creme-Weiß und Denim & Leather Outfits mit Cowboystiefeln) sondern auch die Showelemente wie hinter dem Kopf gespielte doppelstimmige Leads sind dermaßen old-school, dass man die Jungs einfach sympathisch finden muss, auch wenn man nichts geboten bekommt was man nicht schon mal gesehen hat.
Die gezeigte Spielfreude springt folglich bereits beim Opener auf die Fans über. Mitgröhlperlen wie 'Dusk Til Dawn', 'Roadking' und 'Turn It Up Loud' eignen sich eben einfach hervorragend um massig Bier zu konsumieren, den Kopf zu schütteln und Faust und Pommesgabeln zu recken. Ein starker Auftritt bei dem sich der Fünfer sogar den Luxus gönnt (trotz nur 45 Minuten Spielzeit) zwei Mal von der Bühne zu verschwinden und auch noch eine längere Bandvorstellung einzubauen. Hier hätte ein weiterer Song dem Mob bestimmt mehr gegeben, aber das ist verzeihbar wenn man ansonsten an allen Fronten punkten kann. Die Band beschließt ihren Set mit 'Bite The Bullet' und hat das Publikum für die folgenden Bands ordentlich aufgeheizt. Der Wettergott sollte jedoch bald für Abkühlung sorgen.

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imgleftMORGOTH

Bedarf es noch einer Erklärung? Sicher nicht! Eine der erfolgreichsten Death Metal Bands der 90er weltweit verkündete vor einigen Monaten ihre Reunion und die Hysterie war komplett. Im Zuge ihrer 20 Jahre "Cursed" Anniversary Festival Tour 2011 machten die Sauerländer auch Station auf dem Rock Hard Festival und knallten der erwartungsvollen Meute ein brachiales Wiedersehen in Form eines einstündigen Nostalgiehammers in den Nacken. Bin ich nach dem Warm-Up Gig in Wermelskirchen kurz vor die Tür um meine Freudentränchen weg zu wischen, so stand ich hier mit Gänsehaut und lauschte voller Andacht 'Isolated', 'Suffer Life', 'Pits of Utumno', 'Resistence', 'Burnt Idendity' etc. Dem Wissenden wird auffallen, dass das nicht alles Titel von der "Cursed" sind. Die Jungs haben sich entschieden, einen Querschnitt durch die "Resurrection Absurd" und "The Eternal Fall" EP's und einigen "Odium" Songs dar zu bieten und ich finde, dass diese Entscheidung nicht die schlechteste war. Tja, was soll ich noch sagen. Für mich, und auch für viele andere hier, waren MORGOTH das absolute Highlight der gesamten 3 Tage, trotz einiger kleiner Wackler im Set und einem höllischen Regenguss beim letzten Song 'White Gallery'.



imgrightAMORPHIS

Die Finnen spielen gefühlte 200 Gigs im Jahr und hier auf dem Rock Hard haben sie wohl einen ihrer besseren Momente erwischt. Präsentiert wurden überwiegend Songs vom neuen Album "The Beginning of Times". Auch Songs von der "Skyforger" und "Eclipse" fanden ihren Weg auf die Setlist. Musste der 6er vor fast leeren Rängen beginnen, so füllten sich selbige recht schnell wieder, als die Sonne ihren Weg durch die Wolken fand. Zufällig scheinte sie genau auf die Bühne und kreierte einen beeindruckenden Regenbogen hinter den Kollegen, was die vielen weiblichen Fans zu einigen Ohhs und Ahhs animierte. Insgesamt war es ein sehr gefälliger Gig, nur auf 'Black Winter Day' wartete man leider vergebens, was in Anbetracht der meteorologischen Situation auch etwas unpassend rüber gekommen wäre.



ICED EARTH

(Storm) Nachdem Matt Barlow an gleicher Stelle 2008 seine vielumjubelte Rückkehr ins ICED EARTH Lager gefeiert hat, sollte dies sein letzter gemeinsamer Auftritt mit der Band um Jon Schaffer sein und versprach daher einige sentimentale Momente und lang nicht mehr live gespielte Perlen der, aus meiner Sicht, besten ICED EARTH Jahre von 1995 bis 2001.

Schon während Götz Kühnemund die Band ankündigte, wird er mehrfach durch "Barlow, Barlow" Sprechchöre unterbrochen und es wird klar, wem die Sympathien an diesem Abend gehörten. Leider hat der vorangegangene Regen dafür gesorgt, dass viele Headbanger entweder bis auf die Knochen durchnässt waren oder den Weg ins Zelt angetreten haben, um sich etwas aufzuwärmen und ‘nen trockenen Lendenschurz anzuziehen. Das Amphitheater ist daher nicht komplett gefüllt. Die Anwesenden hingegen sollten in den kommenden 90 Minuten eine wahrlich tolle Abschiedsshow geboten bekommen.

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Als Intro läuft '1776' vom Band und die Band steigt mit 'Burning Times' in ihren anderthalbstündigen Best Of Set ein. Der einzige Song der Ripper Owens Jahre ist 'Declaration Day' und wird ohne großes "Hallo" direkt danach platziert. Überhaupt verzichtet man während der ersten vier Songs auf ein paar Worte an die Fans und haut die "The Dark Saga" Thrasher 'Vengeance Is Mine' und 'Violate' ins Auditorium, bevor mit 'Watching Over Me' der erste offensichtliche Fan-Favorit zum Zuge kommt und entsprechend abgefeiert wird. 'Last December' ist dann der einzige Track von "Burnt Offerings" der es ins Set geschafft hat. Pünktlich zum folgendem (grandios gezocktem) Nackenbrecher 'Travel In Stygian' begann es schon wieder zu tröpfeln und als das Quintett die herzzerreisend traurige Halbballade 'I Died For You' anstimmt, öffnet der Himmel erneut seine Schleusen. In 'Jack' zeigt die Band anschließend wie man ordentlich shreddert bevor mit 'The Hunter' langsam auf den Höhepunkt des Sets zugerollt wird. Gefolgt von erneuten "Barlow, Barlow" Sprechchören bildet 'Melancholy (Holy Martyr)' dann für die Fans das Highlight, zumindest wenn man die Lautstärke des mitgesungenen Refrains zum Maßstab nimmt. Hier singt so gut wie jeder mit und eine Gänsehaut jagt die nächste. Die "Something Wicked Triologie" ('Prophecy', 'Birth Of The Wicked' & 'The Coming Curse') bildet den Abschluss des regulären Sets.

Nun wird unweigerlich klar, dass sich der Gig dem Ende neigt und als nach 'Colors' die ersten Akkorde von 'Iced Earth' durch die PA gejagt werden, ziehen vor meinem geistigen Auge jede Menge Gigs seit 1996 vorbei und die euphorische Stimmung weicht dem Wehmut, dass hier eine Ära ihr Ende nehmen wird. Ich habe ICED EARTH schon oft live gesehen und dies war bestimmt nicht der beste Auftritt der Bandhistorie. Jedoch hatte er unglaublich viele Gänsehautmomente. Je mehr sich der Zeiger auf 23:00 Uhr schob, umso schmerzlicher wurde klar, dass man diese Kollaboration des Riffmeisters Schaffer und seines Side kicks Barlow in Zukunft schmerzlich vermissen wird. Stu Block, ab sofort der neue Mann am Mikro, wird es nicht leicht haben diese Lücke zu schließen und Matt Barlow wird der Metalszene mit seiner charismatischen Stimme und der Bühnenpräsenz definitiv fehlen.

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Sonntag 12.06.

imgleftMETAL INQUISITOR

Gestandener Thrash Metal aus Koblenz mit hohem Sympathiefaktor! Hatte von den Kollegen vorher noch nie gehört, aber die Veranstalter wussten wohl recht gut, wen sie hier buchten. Musikalisch, und klamottentechnisch, im Brackwasser des 80-90er Teutonen Thrash angesiedelt, wussten die Herren mit Spielfreude und sehr unterhaltsamen Ansagen für grinsende Gesichter zu sorgen. Meine Affinität zum rheinischen Dialekt macht sich wieder bemerkbar, wenn ich da sage: Hörens du Jeck, dat hannse jot jemääd!

imgrightVICIOUS RUMORS

32 Jahre gibt es die Herrschaften aus San Francisco um Gitarrist Geoff Thorpe nun schon und von Müdigkeit keine Spur. Etwas irritierend fand ich das Outfit von Sänger Ronnie Stixx allerdings, denn wenn man nur die Bilder sieht, meint man, eine Gothic Band stände auf der Bühne. Dem ist aber nicht so, denn VICIOUS RUMORS zocken gestandenen Power Thrash Metal mit Eierkneif-Gesang. Selbiger drang rigoros durch meine geliehenen Ohrenstöpsel und war eigentlich nur im Chorgesang mit Herrn Thorpe erträglich. Ansonsten fand ich den einstündigen Auftritt der Kalifornier recht ansprechend, showtechnisch und musikalisch. AGENT STEEL, die eigentlich an dieser Stelle stehen sollten, hat wohl keiner vermisst.

OVERKILL

Mit OVERKILL präsentierte uns Kühnemund mit stolz geschwellter Brust eine Band mit 16 CDs im Repertoire, über 25 Jahren im Geschäft und einem merchtechnischen Wiedererkennungswert, wie er wohl nur noch bei METALLICA oder KREATOR zu finden ist. Das Wiedererstarken des Thrash-Metal spült auch die Kollegen von OVERKILL wieder ganz nach vorne, obwohl sie eigentlich nie weg waren. In meinem CD-Regal findet sich, zu meiner Schande, nur das 1999er Output "Necroshine", weshalb ich leider zur heutigen Setlist nicht viel sagen kann.

imgleftWas ich aber sagen kann ist, dass OVERKILL eine enorme Fangemeinde haben und diese ihre Helden frenetisch abfeierte. Das ganze Amphitheater schmetterte ein gepflegtes "Fuck you!" gen Bühne und Sänger Bobby "Blitz" Ellsworth sonnte sich regelrecht in dem Anblick der vielen hundert OVERKILL-Shirts. Auch wenn die Herren schwer in die Jahre gekommen sind, so machen sie einigen jüngeren Kollegen in Sachen Live-Performance noch etliches vor. Ich habe OVERKILL hier das erste Mal live gesehen und lege diese Erfahrung jedem an die metalgestärkte Heldenbrust, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

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DOWN

Die New-Orleans-Legende um die ex-PANTERA Kollegen Phil Anselmo und Rex Brown, CROWBAR-Fronter Kirk Windstein, C.O.C.-Gitarrist Pepper Keenan und EYEHATEGOD-Gitarrist Jimmy Bower (hier an den Drums) beendeten als Headliner das diesjährige Rock Hard Festival. Der Fünfer zockte gut gelaunt seinen Southern Metal und brachte vor Beginn der Show auch recht viele weibliche Besucher zum nervösen Aufderstelletippeln. Meinen persönlichen Musikgeschmack trifft DOWN leider nicht so, weiß nicht genau woran das liegt.

imgrightAls Alleinunterhalter könnten Anselmo, Windstein und Brown allerdings auch Hallen füllen, denn so Nicklichkeiten wie Glatze klatschen, Bart ziehen und ähnliches mehr hatte sehr erheiternde Momente. Musikalisch, wie gesagt, ist bei mir nicht viel hängen geblieben aber die Leutchen, die das Material kannten, hatten sichtlichen Spaß. Und das ist schließlich die Hauptsache!

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Zusammenfassend war das Rock Hard 2011 eher durchschnittliche Kost, was wohl nicht nur ich so sehe, sondern auch einige der Besucher mit denen ich gesprochen habe. Die meiste Übereinstimmung diesbezüglich herrschte bei dem Thema Billing. O-Ton: "Naja, ein wenig mehr Abwechslung hätte hier gut getan. Die buchen doch nur den ollen Kram und was denen gefällt. Klar sind OVERKILL, DOWN und ICED EARTH ziemliche Kracher aber halt auch Dinos." Gut, dazu muss ich sagen, dass, wenn ich ein Festival veranstalten würde, ich auch Sachen buche, die in erster Linie mir gefallen. Allerdings verfällt dann auch der Anspruch auf das fanfreundlichste Festival, was sich auch in den oben schon bemängelten Preisen manifestiert. Unschlagbar allerdings ist die Kuttenfraktion im Ruhrpott. Nirgends auf der Welt wird die Tradition einer Kutte wohl so gepflegt wie hier, selbst 15-19 jährige tragen voller Stolz dieses Relikt unserer Musik. Dies und der eiserne Glaube an den Heavy Metal muss man, bei aller Meckerei, Kühnemund, Albrecht und dem gesamten Rock Hard-Team zu Gute halten. Ohne sie wäre der Metal definitiv nicht da, wo er jetzt ist, nämlich ganz oben!

In diesem Sinne,

skål

Dank an Olli L. von CONTRADICTION für die Ohrenstöpsel! Willste wiederhaben?
Thx Dani für den Support!








Billing
DOWN - ICED EARTH - TRIPTYKON - OVERKILL - AMORPHIS - PRIMORDIAL -
ENSLAVED - ANACRUSIS - MORGOTH - EPICA - VICIOUS RUMORS - BULLET -
ENFORCER - POSTMORTEM - METAL INQUISITOR - VANDERBUYST - ATLANTEAN KODEX -
DISBELIEF - PROCESSION - IN SOLITUDE - DREAMSHADE - CONTRADICTION

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