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Interview mit Pope von Year Of The Goat

Ein Interview von des vom 26.09.2015 (18224 mal gelesen)
YEAR OF THE GOAT haben mit "The Unspeakable" ein weiteres bemerkenswertes Rockalbum vorgelegt. Dass Keyboarder Pope von YEAR OF THE GOAT der Bezeichnung "Okkultrock" - sagen wir mal - neutral gegenüber steht, erklärt er uns im Interview. Außerdem gibt er uns ein wenig Einblicke in den Enstehungsprozess des Albums und gibt uns seine Sicht der Dinge über das Leben nach dem Tod - und das Leben vor dem Leben. Zum Teil überraschend, aber auf jeden Fall unterhaltsam!

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Hi Pope, freut mich, die Gelegenheit zu einem Interview mit dir zu bekommen. Ich höre mir gerade eure neue Platte "The Unspeakable" an, gefällt mir sehr gut. Wie happy bist du mit der Platte?

Pope: Wir sind verdammt happy; es fühlt sich an, als hätten wir mehrere Stufen auf unserer Reise als Band genommen und es hat uns die Chance gegeben, um unsere Kreativität weiter zu erkunden. Ich fühle, dass wir uns selbst im kreativen Prozess befreit haben und ich freue mich schon darauf zu sehen, was als Nächstes kommen möge.

Ich habe YEAR OF THE GOAT ein paar Mal live gesehen, einmal haben wir uns am Summer Breeze 2013 getroffen, wo ihr auf der kleinen Bühne gespielt habt und einmal in Wien. Ich war immer sehr mitgerissen von eurer Performance, auch wenn ihr nichts anderes macht, als Musik zu spielen. Was macht eure Auftritte so speziell?

Pope: Ja, ich kann mich daran erinnern, dass wir uns am Summer Breeze im Backstage-Bereich getroffen haben, das war ein guter Tag. Später ging unsere Reise weiter in die Niederlande und Belgien, wo wir ein paar weitere gute Tage hatten. Die Wien-Show war der Abschluss einer längeren Reise, die uns von Kopenhagen bis Athen geführt hat; wir waren zu diesem Zeitpunkt daher schon ziemlich gut aufeinander eingespielt. Ich bin mir nicht sicher, was unsere Auftritte so speziell macht, vielleicht liegt das auch nur im Auge des Betrachters, vielleicht liegt es auch an der Qualität des Zuhörers, und bei dir handelt es sich offensichtlich um einen sehr kompetenten Zuhörer :-). Vielleicht solltest du diese Frage für dich selbst beantworten? Für uns ist es ein spezielles Gefühl, live zu spielen. Da ist eine immer Art Energie zwischen den zusehenden Individuen. Ich denke, wir bekommen den Treibstoff für unsere Performance aus der Energie aus Personen, denen man ansieht, dass unsere Musik ihnen etwas bedeutet. Vielleicht finden wir auch Energie in uns selbst in dem Bemühen, Zuseher von uns zu überzeugen, denen wir nicht so viel bedeuten.

Seit 2013 wurde es aber etwas ruhig um YEAR OF THE GOAT. Auf dem Bandfoto sehe ich, glaube ich, ein paar neue Gesichter - oder sind das nur neue Bärte? Wie kam es zu diesen Line-Up-Wechseln?

Pope: Ich denke, das könnten ein paar neue Bärte zu sehen sein und ein neuer Gitarrist. Per hat sich dafür entschieden, die Band aus persönlichen Gründen zu verlassen. Davon abgesehen siehst du am Bandfoto dieselben Gesichter wie zu "Angel's Necropolis". Die veränderten Bärte sind wahrscheinlich ein Ausdruck unseres Entdeckergeistes.

Im Vergleich zu "Angels' Necropolis" spüre ich ein paar kleine Änderungen in eurem Musikstil. Wie würdest du diese Veränderungen erklären?

Pope: Wir spüren die Veränderungen auch, glücklicherweise, wir gehen immer mit einer Idee für das Gesamte in den Erschaffungsprozess für ein neues Album, was Thema, Sound und so weiter betrifft. Für "Angels' Necropolis", das sich um das Konzept, das sich Luzifer nennt, dreht, fanden wir einen eher glattgebügelten, klaren Sound passend. Für das neue Album verfolgen wir einen anderen Ansatz und haben auch den kreativen Prozess etwas geändert. Hauptsächlich kommt das daher, dass wir als Individuen und Gruppe gewachsen sind. Veränderungen sind gut; wir machen Musik aus reinen egoistischen Gründen, daher folgen wir immer unserem eigenen Bauchgefühl.

Wer oder was ist "The Unspeakable", der/das Unaussprechliche?

Pope: Wer, was und warum sind Fragen, die nicht über The Unspeakable beantwortet werden können. Das Beiwort selbst kommt aus verschiedenen Quellen und bedeuten, dass man etwas nicht aussprechen kann oder nicht erwähnen darf oder dass es etwas ist, von dem man nicht sprechen will. Wir verwenden es in den Lyrics, zum Beispiel in der Phrase "The unspeakable lingers here" im Track 'Mystic Mountain' von der EP, die das Album eingeleitet hat. Auch die Phrase "a fear with no name" aus 'The Wind' hat direkten Bezug zum Plattentitel. Daher ist es keine Frage von wer, was oder warum, oder vielleicht von allem zusammen. Wir überlassen es dem Zuhörer, eine Bedeutung dafür zu finden. imgleft

YEAR OF THE GOAT wird oft als Okkultrockband bezeichnet. Was bedeutet Okkultismus für dich?

Pope: Ja, von anderen; wir kümmern uns nicht wirklich um irgendein Beiwort; die Bezeichnung macht nur die Kommunikation einfacher, es funktioniert zu diesem Zweck und hilft Leuten zu verstehen, was wir machen. Du kannst unsere Musik nennen, wie du willst. Für uns ist die Definition von Okkultismus dieselbe wie in jedem Wörterbuch und es unterscheidet sich von Bandmitglied zu Bandmitglied, welche Bedeutung und welchen Bezug zur Realität sie in dieses Wort legen. Für die Band als Ganzes ist es keine Frage, über die wir oft sinnieren.

Was kommt nach dem Tod?

Pope: Meine persönliche Meinung ist, dass alles gleich bleibt, außer dass die eine Person, die gestorben ist, nicht mehr unter uns ist. Für die Person, die stirbt, ist es das Ende des Bewusstseins und eine Rückkehr in den Existenzzustand des Sternenstaubs i. e. Atome und Moleküle, die sich in anderer Form organisieren werden. Wenn jemand sich fortgepflanzt hat, sind Teile seiner Gene in einer neuen Person repliziert, die etwas länger weiterleben wird. Nachdem das physische Gehirn, das sämtliche Wahrnehmungen und Gedanken desjenigen gespeichert hat, stirbt, würde ich sagen, dass das Selbst verschwindet. Alles, was wir über die Natur wissen, deutet in diese Richtung. Um es zusammenzufassen: Mit höchster Wahrscheinlichkeit hast du nur ein Leben, es ist jetzt, was wirst du also daraus machen?

Kleine Kinder machen sich ja eher darüber Gedanken, ob es ein Leben vor dem Leben gibt ...

Pope: Vor dem Leben gibt es wahrscheinlich denselben Status der "Nicht-Existenz"; wir existieren in Partikeln, aus denen das Universum besteht und für einen kurzen Moment sind sie in jener Form arrangiert, die wir als denkenden, lebenden Menschen kennen.

Master Of Puppets?

Pope: Some kind of Muppet? Wie Kermit, der Frosch? Nah, ich mache nur Spaß. Ich war nie ein riesiger METALLICA-Fan, ich kann aber auch nicht sagen, dass ich sie nicht mag, aber meine Zeit und Tage sind mit anderen Dingen gefüllt.

Bisher gibt es keine Tourdaten. Werdet ihr in nächster Zeit auf Tour gehen?

Pope: Wahrscheinlich nicht, vielleicht nächstes Jahr, Frühlings- und Sommer-Festivals.

Dann hoffe ich auf ein paar Liveshows! Danke für das Interview, die letzten Worte gehören dir:

Pope: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, hope to see you and everyone else out there in the world.

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