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Obscure Sphinx - Epitaphs

Review von Dimebag vom 09.01.2017 (7939 mal gelesen)
Obscure Sphinx - Epitaphs Kaum jemandem steht das Label Post-Metal so gut, wie OBSCURE SPHINX. Auch auf ihrem dritten Album vermengt die polnische Band wieder die Genres Doom, Sludge, Progressive Metal, Djent und auch Post Rock zu einem sehr eigenständigen Klangerlebnis. Werden zum Vergleich gerne Bands wie NEUROSIS oder CULT OF LUNA in den Ring geworfen, so dient dies auch nur zu einer ungefähren Einordnung der zu erwarteten Musik. Gerade Sängerin Zofia Fras verleiht mit ihrem Gesangsstil, der problemlos zwischen fragiler Zerbrechlichkeit und brachialer Aggression wechselt, dem sowieso schon eigenständigen Stil der Band nochmal einen unverwechselbaren Touch.

Inhaltlich befasst man sich mit Gedanken über den Tod und dem Umgang mit den Verstorbenen, weshalb das Album auch in die beiden Parts "Pre-Mortem" und "Post-Mortem" unterteilt ist. Diesen thematischen Ansatz setzt man auch atmosphärisch passend in der Musik um. Im dreizehnminütigen Eröffnungsbrocken 'Nothing Left' wechselt man spielend zwischen eskalierender Aggression und ruhigen Momenten. Der Ansatz wird in 'Memories Of Falling Down' weiter verfeinert, während sich die ganze Aggression in 'Nieprawota' entlädt. Zofia arbeitet hierbei mit beeindruckenden Growls. Die schleppenden Klanggebilde von 'Memorare' erschaffen eine entschleunigte Doom-Atmosphäre, während 'Sepulchre' riffbetonten Sludge mit atmosphärischen Momenten mischt und Zofia ihre extremste Gesangsleistung des Albums hinlegt. Zum Abschluss des Albums bündelt man nochmal alle bisherigen Stärken im Song "At The Mouth Of The Sounding Sea", welchen ich deshalb auch als Anspieltipp empfehle. Wer davon mitgerissen wird, der wird auch Spaß mit dem kompletten Album haben.

OBSCURE SPHINX haben es auch mit ihrem dritten Album wieder geschafft, ihre selbst geschaffene Nische hervorragend auszufüllen. Komplexe Songstrukturen mit Langzeitwirkung, denen man am besten am Stück lauscht, um die komplette Atmosphäre wirken lassen zu können. Wem das beim ersten Hördurchlauf noch zu hektisch, zu viel durcheinander und überhaupt nicht nachvollziehbar wirkt, sollte ein paar weitere Durchläufe investieren. Dann eröffnet sich ein avantgardistisches Stück Musik, mit einzigartigen Instrumentalisten und Gesang.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
Part I: Pre-mortem
01. Nothing Left
02. Memories Of Falling Down
03. Nieprawota

Part II: Post-mortem
04. Memorare
05. Sepulchre
06. At The Mouth Of The Sounding Sea
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 57:21 Minuten
VÖ: 18.11.2016

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