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Dylem - Dylem

Review von Rocko Flanell vom 04.02.2016 (5292 mal gelesen)
Dylem - Dylem "Was hörst du denn wieder für 'nen Melo-Kitsch?" fragte mich meine Frau in ihrer ihr eigenen, sympathischen Art, als ich sie Anfang der Woche mal von der Arbeit abholte. "Das sind DYLEM, eine Band aus der Schweiz, mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum" konterte ich, wie aus der Pistole geschossen. Ich hätte meiner Holden auch gerne noch mehr erzählt, aber interessiert hat es sie scheinbar nicht sonderlich. Ganz Unrecht hat meine Frau allerdings nicht, an etlichen Stellen klingt die Platte tatsächlich etwas kitschig. Die Basis der Songs sind, denke ich, Stimme und Klavier, denn Sängerin Melody Deylem und Keyboarder Donovan haben schließlich mit Klaviercovern bekannter Rocksongs angefangen. An einigen Stellen kommen mir Schlagzeug und Gitarre fast fehl am Platz vor, ganz nach dem Motto: Die müssen halt mit rein. Es ist nicht so, dass die Instrumente schlecht gespielt sind, etliche Lead-Parts und Riffs gefallen mir sogar ausgesprochen gut. An anderen Stellen erscheinen sie leider wie Fremdkörper. Melody erspart uns opernhafte Gesänge à la Tarja und orientiert sich stattdessen lieber an Standards aus der Rock- und Popwelt, wie zum Beispiel EVANESCENCE Amy Lee. Ihre Stimme wird zu jeder Zeit gut in Szene gesetzt und steht eindeutig im Mittelpunkt. Wenn sie, nur vom Klavier begleitet und auf Französisch sanft ihre Zeilen einsingt, dann ist das doch schon sexy. Der eine oder andere hat Melody vielleicht schon mit Phil Collins und seinem Projekt THE LITTLE DREAM FOUNDATION gehört, denn dort war sie ebenfalls beteiligt.

Das Intro klingt mit seiner Klavierfigur im ersten Moment schon wie ein Intro zu 'ner CRADLE OF FILTH-Scheibe, doch keine Sorge, davon sind DYLEM weit entfernt. Melodischer Rock/Hard-Rock ist angesagt, der zuweilen mal in die Gothenrichtung schlägt, aber auch mit einem metallischen Riff ('My Story') daherkommt. Solltet ihr kein Freund von Keyboards sein, sowie den etlichen orchestralen Sounds, die die Dinger beherrschen, dann lasst lieber die Finger von der Platte, denn Dosenstreicher und Co. lauern überall.

Insgesamt würde ich das Album als gelungenes Debüt beschreiben. Die Platte läuft bei mir seit einigen Tagen schon im Auto. Als der schlimmste Melo-Kitsch durch war, konnte auch meine Holde was mit der Platte anfangen. Zwei Dinge noch: 'Dilemma', der letzte Song, bietet nach kurzer Zeit noch einen kleinen Hidden Track. Blöden Wortspielereien mit dem Bandnamen ist die Band so dann auch schon zuvorgekommen. Zuletzt stellt sich noch die Frage, ob es sich beim Covermodell um Sängerin Melody handelt. Meine Holde sagt ja, ich bin mir nicht sicher. Was denkt ihr?

Gruß Rocko Flanell

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ouverture
02. Walk Away
03. My Story
04. For Always
05. Pluie De Cristal
06. Sors De Mes Nuits
07. Give Me A Message
08. Passe Le Passe
09. Dilemma
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: ca.42 Minuten
VÖ: 09.01.2016

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04.02.2016 Dylem(7.0/10) von Rocko Flanell

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