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Interview mit Till Felden von Arven

Ein Interview von des vom 11.10.2013 (13258 mal gelesen)
Mit "Black Is The Colour" liefern ARVEN erneut ein schönes Stück eingängigen Gothic Metals ab. Wir nutzten die Gelegenheit, um mit Drummer Till Felden - dem Hahn im Korb - über das neue Album und Zickenkrieg zu sprechen.

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Freut mich, dass ich die Gelegenheit für ein Interview bekommen habe. Ihr habt ein schönes Album raus mit ein paar echten Ohrwürmern. Wie geht es Euch damit?

Till: Wir sind momentan sehr zufrieden mit dem fertigen Album. Es hat genau die richtige Mischung aus schnelleren und verträumteren Passagen, dabei aber immer energiegeladen und abwechslungsreich. Das mit den Ohrwürmern ist eine besondere Stärke von Anastasia, die für den Großteil der Melodien verantwortlich ist. Obwohl die Songs gut hängenbleiben, wirken sie meiner Meinung nach nicht plump. Es gibt viele Details zu entdecken und man kann das Album von vorne bis hinten durchhören, ohne dass es irgendwann langweilig wird.

Gibt es eigentlich Sachen, die ihr im Nachhinein anders machen würdet? Von der Musik her oder auch vom gesamten Entstehungsprozess her?

Till: Eigentlich nicht. Die Aufnahmen liefen diesmal sehr viel reibungsloser ab als noch beim letzten Album. Da mussten wir einfach noch ein paar Erfahrungen sammeln, die uns diesmal zugute kamen. Jetzt haben wir ja fast alles in einem Studio bei Markus Teske eingespielt und auch mixen lassen, anstatt an drei oder vier Orten mit unterschiedlichen Leuten zu arbeiten. Das war definitiv die richtige Entscheidung. Nur am Ende wurde alles noch mal ein wenig knapp mit den Backgroundchören und klassischen Instrumenten. Aber das Ergebnis kann sich dennoch absolut hören lassen.

Wie entstehen bei Euch die Songs? Schreibt die eine von Euch und die anderen müssen das dann umsetzen oder geht es demokratisch zu?

Till: Diesmal hat Anastasia den Großteil der Songs zusammen mit Benjamin Reiter geschrieben, einem guten Kumpel von uns, der momentan auch live an der Gitarre für Ines einspringt, die gerade in Amerika ihr Studium an der klassischen Gitarre abschließt. Später feilen wir dann natürlich auch gemeinsam noch an den Liedern und jeder kümmert sich noch um Details, die sein Instrument betreffen. Ines und Elena haben auf "Black Is The Colour" auch jeweils einen Song beigesteuert und Carina bringt sich bei den Texten mit ein. Von daher gab es da schon ein Hauptsongwriterteam aber trotzdem hatte auch die gesamte Band ihren Einfluss auf das Endergebnis.

Ihr bezeichnet Euch als eher Melodic Metal und nicht Gothic. Wie würdest Du Euch vom Gothic abgrenzen wollen?

Till: Ich weiß ehrlich gesagt nicht so genau, wie Gothic definiert wird. Wir denken da nicht drüber nach, in welches Genre unsere Musik passt. Fest steht, sie ist melodisch und hat aufgrund der verzerrten Gitarren und der teilweise harten Drums auch was mit Metal oder hartem Rock zu tun. Und deshalb sagen wir einfach, wir spielen melodischen Metal (lacht).

Mein absoluter Favorit (neben dem Duett mit dem VAN CANTO-Sänger Stefan Schmidt) ist der 'Rainsong'; ein schöner Song und wahnsinnig gefühlvoll gesungen. Wie ist der entstanden?

Till: Ehrlich gesagt waren wir uns da lange Zeit nicht sicher, ob wir den Song in der Form wirklich so aufnehmen sollen. Gerade dieser Chorus mit dem dap da da dap dap, ist ja schon der Inbegriff des kitschigen Popsongs (lacht). Aber wir haben den Song öfter mal in unsere Livesetlist eingebaut und es hat sich gezeigt, dass gerade aufgrund dieses Parts die Leute den 'Rainsong' abgefeiert haben, obwohl er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht war. Das ist eben schon ein extremer Ohrwurm. Deshalb haben wir da einfach mal Mut zum Kitsch bewiesen.

Wie ist es zu der VAN CANTO Zusammenarbeit gekommen? Hattet ihr eigentlich noch andere Gastmusiker am Album?

Till: Mit Stef von Van Canto haben wir auch schon bei unserem Debutalbum zusammengearbeitet. Er wohnt nicht weit weg von uns und so haben wir damals schon alle Chöre mit ihm zusammen aufgenommen. So war er diesmal natürlich auch erste Wahl, als es darum ging, einen Duettpartner für Carina bei 'The One For Me' zu finden. Nächstes Frühjahr spielen wir drei Konzerte als Support für VAN CANTO auf ihrer Tour zum kommenden Album. Da freuen wir uns natürlich schon ganz besonders drauf! Beim Bonustrack 'Black Is The Colour' ist Benjamin Reiter als Gastsänger zu hören. Außerdem hatten wir noch die Unterstützung von einigen Freunden und Bekannten, die Parts auf der Geige, dem Cello, oder auch noch das ein oder andere coole Gitarrenlick eingespielt haben.

Der Gesang auf dem Album von Carina Hanselmann ist eher opernhaft. Habt ihr schon einmal mit dem Gedanken gespielt, einmal richtig die Rockröhre rauszulassen?

Till: In unseren Anfangstagen hat unsere damalige Bassistin an der ein oder anderen Stelle mal eine eher rockige Kontraststimme eingebracht. Damals war Carina von ihrem Stil her noch rein klassisch ausgerichtet. Mittlerweile hat sie sich aber sehr vielfältig weiterentwickelt und kann sehr variabel sein, ob das jetzt eher poppig, opernhaft oder mit ordentlich Pfeffer dahinter rüberkommen soll. Mittlerweile ist ihr Gesang auch so etwas wie ein Markenzeichen von uns geworden, sodass wir da keine Ambitionen haben jetzt noch jemand anderen dazuzuholen.

So viele Mädels auf einem Haufen - da muss ich das Klischee vom Zickenkrieg aufwärmen. Gibt es den? Wie kommt ihr auf Tour miteinander zurecht?

Till: Natürlich gibt es immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten, aber das kommt in jeder Band vor. Also einen Zickenkrieg gibt es da definitiv nicht. Gerade wenn wir zusammen unterwegs zu den Gigs sind, ist die Stimmung eigentlich immer super! Wir hatten bisher allerdings noch keine Tour, die über längere Zeit am Stück ging. Also die richtig harte Bewährungsprobe steht noch aus!

Im Metal ist es eher unüblich, die Band aufs Cover zu setzen - ich kenne das eigentlich nur von DORO und Schlagerbands. Warum habt ihr das Bandfoto aufs Cover gesetzt? Vielleicht als zusätzliches Verkaufsargument?

Till: Das weiß ich selbst nicht so genau. Ich bin eigentlich auch eher ein Fan von Covern, die mit bestimmter Symbolik oder Bildern eine Aussage transportieren oder eine passende Stimmung erzeugen. Aber ich glaube unsere Plattenfirma findet das tatsächlich ganz gut so. Und die Mädels waren auch alle sehr angetan von der Idee. Die können sich ja auch sehen lassen (lacht). Vielleicht gibt es ja beim nächsten Album etwas anderes…

Danke für das Interview - die letzten Worte gehören Dir:

Till: Ich danke dir und natürlich euren Lesern! Wenn ihr einfach nur gute Musik hören wollt, pfeift mal auf alle Klischees und Genregrenzen und hört in unser neues Album rein! Wir freuen uns auf eure Reaktionen!

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