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Grai - Mlada

Review von Kex vom 03.10.2014 (10989 mal gelesen)
Grai - Mlada GRAI werden häufig mit ELUVEITIE verglichen. Das liegt bei Folk mit Metaleinschlägen, welcher sich auf Bläser stützt, natürlich auf der Hand. Wer möchte, kann die Russen schlicht als weitere Variante auf dem Folk-Markt abhandeln und es dabei bewenden lassen. Allerdings tut man GRAI insbesondere beim aktuellen Output "Mlada" damit Unrecht. Dieses ist zum Beispiel deutlich besser als "Helvetios", und damit um Längen ansprechender als der aktuelle Output von ELUVEITIE. Auch wenn es mancher gern vergisst, das Konzept, Folklore mit Stromgitarren zu verbinden haben die Schweizer nicht erfunden. Manch einer kennt es noch von alten IN EXTREMO oder frühen SUBWAY TO SALLY-Experimenten aus dem deutschen Raum.

Was also macht GRAI nicht zu einem weiteren billigen Abklatsch? Auf der Hand liegt: Russische Folklore wurde bisher von keiner der genannten Bands ins Programm aufgenommen, weshalb mich "Mlada" einfach direkt anspricht. Daneben startet "Mlada" mit 'Beard' und 'Hunt' zwar mit zwei echten Krachern, die auch metallisch geneigtem Publikum gefallen dürften, schlagen danach aber durchaus friedlichere Saiten an. Besonderes Merkmal ist sicherlich der Gesang von Fronterin Irina der insbesondere mit Unterstützung von Flötistin Aliya eine besonders angenehme Atmosphäre zu schaffen vermag. Vergleichbar sind GRAI wohl mit weicheren Songs von ARKONA, wobei das nur am Rande zutrifft. ARKONA decken ein deutlich breiteres Spektrum an Stilen ab und sind teils komplett im Metalbereich unterwegs, während GRAI mit Songs wie 'Hay Harvest' oder 'Get Back' im Folk verbleiben. Letzteres bietet so manche Instrumentalpassage, wie man sie in den Anfangzeiten von SCHANDMAUL hören konnte. Daneben finden sich natürlich auch Balladen wie 'I Will Sow My Sorrow'. Nett, aber geht beim besten Willen nicht an mich ran, also schnell weiter. Wobei sich mit 'Fortress' auch kein Geschwindigkeitsknüller anschließt. Der Folkanteil überwiegt hier doch deutlich, was gerade bei Songs wie 'Outro' aber auch gar nicht stört. Zuletzt sei noch 'In The Arms Of Mara' erwähnt, welches sich so durchaus auf ELUVEITIES "Slania" oder "Spirit" hätte finden können. Allerdings liegt auch hier der Fokus auf dem charakteristischen Gesang und starken Melodien. Die Gitarren verbleiben im Hintergrund während die Melodie durch die Flöte getragen wird. Meiner Meinung nach neben 'Hunt' der stärkste Song auf dem Album.

Fazit: Wer sich ELUVEITIE-Alben bis maximal "Helvetios" gerne reinzieht, dürfte insbesondere als Fan von "Spirit" bei GRAI genau richtig sein. Auch SCHANDMAUL-Fans ist "Mlada" nur zu empfehlen, ARKONA-Fans hingegen sollten erstmal gründlich reinhören, könnte das abgedeckte musikalische Spektrum doch etwas zu flach ausfallen. Mich beeindruckt, dass ich beim dritten Hören der Scheibe 'Beard' drei mal am Stück laufen lassen musste, bis mir auffiel, dass die Songs im Einzel-Repeat-Modus liefen. GRAI werde ich definitiv weiterverfolgen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Beard
02. Hunt
03. Mlada
04. Hugging the Storm
05. Hay Harvest
06. Get Back
07. I Will Sow My Sorrow
08. Fortress
09. Outro
Band Website: www.facebook.com/GRAI.folkRussia
Medium: CD
Spieldauer: 41:29 Minuten
VÖ: 03.10.2014

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