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Crawling Chaos - Repellent Gastronomy

Review von Contra vom 17.01.2014 (7069 mal gelesen)
Crawling Chaos - Repellent Gastronomy So viel zum Thema "aus Italien kommt nur seltsam-symphonischer Power Metal und Gotenzeugs." Ok, das Vorurteil ist nun wirklich seit geraumer Zeit widerlegt, aber dennoch überraschen mich CRAWLING CHAOS aus dem schönen Rimini ein wenig. Beinharter Death Metal mit Vocals direkt aus der (guten) Hölle sind nun wirklich kein italienisches Klischee.

Aber der Reihe nach. Ganze zehn Jahre brauchten CRAWLING CHAOS für ihr erstes Album "Repellent Gastronomy", welches kurz vor dem zurückliegenden Jahreswechsel veröffentlicht wurde. Davor gab es nur die EP "Goatsuckers" von 2008. Beide Titel legen nahe, dass CRAWLING CHAOS auch dem Grind- und Deathcore ein oder zwei Scheiben abschneiden könnten. Und das tun sie auch, wobei zu Beginn des Albums erst einmal der Fresse tretende und fies groovende Death Metal dominiert, wenn auch in einem recht modernen Gewand. "Repellent Gastronomy" beginnt mit sehr passenden, wenn auch leicht verstörenden Streicherintro, auf welches der Opener 'Blind Fiends Of The Ancient Evil' folgt. Der macht direkt zwei Dinge klar: CRAWLING CHAOS teilen gerne Dresche aus und CRAWLING CHAOS mögen es basslastig. Und das kreide ich ihnen hoch an, denn - ein Halleluja und ein Hosianna sind angebracht - man hört den Bass. Durchgängig! Dass ich das noch erleben darf. Und das zwischen diesen Bergen tiefgestimmter Instrumente und einem Schlagzeuger, den ich mir nicht ohne raushängender Zunge, Sabberfäden im Mundwinkel und wild verdrehten Augen vorstellen kann. Die Songstrukturen sind durchweg interessant gehalten, CRAWLING CHAOS probieren recht viel aus und verlassen sich nicht auf zwei, drei Brot und Butter-Riffs. NILE lassen an vielen Stellen grüßen, nicht nur beim ein oder anderen, überlangen Songtitel. Allerdings probieren die Italiener an einigen Stellen vielleicht ein bisschen zu viel herum. Mehrere Tracks beginnen mit gesprochenen Passagen, was beim mehrmaligen Durchhören schnell stört. Einige Passagen sind außerdem für meinen Geschmack übertrieben elektronisch behaftet, 'Closing The Gates' wartet gar mit einem Mittelteil auf, der in jedem Tanzklub laufen könnte. Die zweite Hälfte des Albums wird generell ein bisschen abgedrehter, mit deutlicheren Einflüssen aus Grind- und Deathcore und einem gigantischen Anstieg in der Verwendung von Pinched Harmonics. Das muss man mögen, ist aber auf der anderen Seite auch ein Zeugnis der Experimentierfreude der Italiener.

"Repellent Gastronomy" hat seine Schwächen. Der Sound ist sehr modern gehalten, alteingesessene Death Metal-Fans dürften sich damit ein bisschen schwer tun. Die Postproduktion hätte an der ein oder anderen Stelle definitiv die Flossen stillhalten können. Aber "Repellent Gastronomy" hat auch seine guten Seiten. Und die haben es in sich. Gerade die erste Hälfte des Albums ist soundtechnisch extrem heftig. Instrumente und Sänger Manuel kommen beeindruckend tief runter und lassen das auch freudestrahlend raushängen. Auch die Geschwindigkeit steigert sich immer wieder aufs Wildeste. Ich weiß nicht, welchen Anteil der vergangenen zehn Jahre CRAWLING CHAOS an diesem Album gearbeitet haben, aber die Arbeit hat sich definitiv gelohnt.

Anspielen: 'Blind Fiends Of The Ancient Evil', 'From The Unsafe Shrines Cometh The Abyss', 'The Sleep Of Inanna'.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Rue D'Auseil
02. Blind Fiends Of The Ancient Evil
03. From the Unsafe Shrines Cometh The Abyss
04. Plate XII
05. Encephalitic Cyst
06. Let The Vultures Sing Our Deeds
07. Closing The Gates
08. Premature Burial
09. Visceral Breeding Army
10. Promised UnHeaven
11. The Sleep Of Inanna
12. Manifest Of Chaos
13. Glory To My Enemy
Band Website: www.facebook.com/crawlingchaosit
Medium: CD
Spieldauer: 49:20 Minuten
VÖ: 30.11.2012

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17.01.2014 Repellent Gastronomy(8.0/10) von Contra

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