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Rage Of Angels - Dreamworld

Review von Stradivari vom 16.06.2013 (7274 mal gelesen)
Rage Of Angels - Dreamworld Da auf Grund der modernen Aufnahmetechnik die Produktion eines Albums nicht mehr unerschwinglich ist, wagen sich immer mehr Künstler mit Alleingängen an die Sonne, welche sich in vergangenen Zeiten lediglich in klassischen Bandgebilden versteckt hätten. So auch Ex-TEN-Keyboarder Ged Rydlands, der ansonsten aktuell noch bei LOVER UNDER COVER in die Tasten haut. Seinem Projekt verpasste er den Namen RAGE OF ANGELS und scharrte einen illustren Haufen renommierter Sänger um sich, was zugegebenermaßen allerdings irgendwie nicht mehr so fürchterlich originell ist. Zudem, was bei einer Rockoper naturgemäß hervorragend funktioniert, stört bei einem "normalen" Output eher gefühlt den flüssigen Durchlauf und lässt das Werk unter Umständen wie eine recht beliebige Aneinanderreihung von Songs wirken.

Dieses Manko hält sich bei "Dreamworld" allerdings deshalb in Grenzen, da Produktion und Sound sehr eigenständig daher kommen und der Scheibe einen kompakten, individuellen Charakter verleihen. Wenig überraschend erinnert die bombastische Klangwelt stellenweise an den ehemaligen Brötchengeber von Mr. Rydlands. Wobei die Kompositionen nicht ansatzweise Tiefgang und atmosphärische Dichte von deren Material haben, so dass man die Songs auf "Dreamworld" guten Gewissens als überlange AOR-Titel mit meterhohen Instrumentalwänden und hardrockiger Tendenz bezeichnen kann. Das Spektrum reicht vom pompösen Opener und Titeltrack - mit einem grandiosen Matti Alfonzetti (JAGGED EDGE) am Mikro - über lockere Stadionrocker ('See You Walking By', 'Through It All', 'Over And Over') bis zu dem unvermeidlichen Schlüpferstürmer ('The Beating Of Your Heart') und einem düsteren, pathetischen Ausreißer ('Requiem For The Forgotten Soldier'). Den Schlusspunkt bildet die schier endlose, epische Ballade 'We Live, We Breathe, We Die', welche an dieser Stelle allerdings etwas deplatziert wirkt. Die Highlights von "Dreamworld" bilden das dezent düstere 'Falling', veredelt von einem überraschend massenkompatiblen Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), sowie dem bodenständigen Stampfer 'Spinnin' Wheel'.

"Dreamworld" ist ein abwechslungsreiches, zeitloses Werk, welches man immer mal wieder gerne aus dem Regal zieht. Wären die Songs etwas knackiger geraten, hätte es sogar zu einer noch höheren Bewertung gereicht, aber die überbordenden Längen der Tracks nerven bei weilen, weil sie so viel akustischen Nährwert nicht hergeben.


Appetizer: 'Over And Over'


STRADIVARI

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Dreamworld 7:04
02. See You Walking By 6:03
03. Through It All 6:00
04. Over And Over 6:43
05. Prelude For The Gods 1:24
06. Falling 5:32
07. The Beating Of Your Heart 7:14
08. Spinnin' Wheel 7:58
09. Requiem For The Forgotten Soldier 6:39
10. We Live, We Breathe, We Die 8:48
Band Website: www.facebook.com/RageOfAngelsUK
Medium: CD
Spieldauer: 63:25 Minuten
VÖ: 22.02.2013

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