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Take off: 03.11.2007 - Review (11498 mal gelesen)

Das Ultima rief und alle kamen. Zumindest erschien es mir so, als ich etwa eine halbe Stunde vor Türöffnung vor der Turbinenhalle in Oberhausen eintraf. Parkplätze waren glücklicherweise noch zu ergattern, Ortskenntnisse sind da ja manchmal echt von Vorteil.
Vor den Türen hatten sich schon hunderte Feierwütige angesammelt und belagerten Eingang und "Treppen"aufgang. Glücklicherweise gab es für die Presse einen eigenen Eingang, so dass ich mich durch die Menge quetschen konnte und direkt bei Türöffnung in der Halle war. Durch den schleppenden Einlass an der regulären Türe verpassten nämlich viele den Auftritt der ersten Band.

Punkt 12 Uhr gingen WOLFCHANT auf die Bühne und wollten das zu einem großen Teil von vor der Türe wartende Publikum unterhalten. Ok, die Halle füllte sich nach und nach, was sicherlich am Lärm einiger Die-Hard Fans lag, die die Band regelrecht abfeierten. Verdienter weise, denn WOLFCHANT gaben sich redlich Mühe. Mühe, die leider durch einen grottigen Sound zunichte gemacht wurde. Der Sound aus der rechten Box war zu leise, der aus der linken vollkommen übersteuert. Im Verlauf des Festivals wurde das zwar etwas besser, richtig optimal wurde der Sound aber nicht mehr. Schade, denn andere Veranstalter schaffen es hier tatsächlich einen guten Sound zu zaubern.

Die nicht ganz unumstrittenen MINAS MORGUL gingen als nächstes auf die Bühne. Ganz nett, sehr bemüht, aber im Gegensatz zu WOLFCHANT etwas schwächer. Deshalb wollte ich mir das Begleitprogramm, also Markt und Verpflegung, mal genau ansehen. Huihuihui, ziemlich voll und eng hier. Durchkommen ist schwer und es wird auch nicht besser. Gut für den Veranstallter, schlecht für die Zuschauer. Rempeln und stoßen sind an der Tagesordnung. So ist es kaum möglich die Stände wirklich zu genießen. Naja, wir shoppen trotzdem wie blöd.

Von WAYLANDER hatte ich bislang nur eine CD gehört, die mir ehrlich gesagt nur durchschnittlich gefiel. Ich glaube, ich werde mich mit der CD noch weiter beschäftigen müssen, denn live knallen die Songs viel besser. Die Iren hauen live voll auf die Zwölf. Gute Stimmung, geile Performance, mehr davon!

THRONAR wurden mir von einigen Kollegen empfohlen, weshalb ich wieder pünktlich zurück vor der Bühne war. Was soll ich sagen, enttäuscht wurde ich nicht. Richtig überzeugt haben sie mich auch nicht. Standard Pagan Metal ohne große Überraschungen oder Ausfälle.

HEIDEVOLK dagegen, die sich teilweise aus THRONAR Mitgliedern rekrutieren (bzw. umgekehrt), singen niederländisch und fallen deshalb schon auf. Sie haben auch zwei Sänger, ein weiteres Plus. Für Action auf der Bühne ist also gesorgt. Die Stimmung schwappt sofort von der Bühne auf das Publikum über. Geile Show, geile Band. Gerne mehr davon!

Soso, da hat aber jemand ganz dolle auf's Stageacting eines bekannten irischen Sängers mit Initialen A. N. geguckt. Nicht anders ist es zu erklären, dass HELRUNAR mächtig theatralisch posen. Sei's drum. Die Mucke ist gut, das Posen passt. Publikum, Photographen und der Schreiberling sind beeindruckt. Schade nur, dass der Sound immer noch nicht wirklich optimal ist.

Gleich werde ich gehasst. SUIDAKRA waren ... ganz nett. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Routinierte Band, gute Songs, aber der Funke zum Ausrasten sprang nicht zu mir über. Den weiteren Anwesenden war das egal, die feierten die Band trotzdem gut ab.

Bin ich froh, dass ich wohl niemals nach ELUVEITIE auf die Bühne gehen muss. Diese Formation spielt ja fast jeden locker an den Bühnenrand, bzw. direkt von der Bühne. Zwei absolute Derwische (am Bass und am Dudelsack) sowie einen charismatischen Fronter und die Bühne wimmelt wie ein Ameisenhaufen. An einzelne Songs kann ich mich leider nicht mehr erinnern, ich bin ja schon froh, dass ich neben dem ganzen Bangen noch zum Photographieren kam. Eins ist klar: sämtliche Mittelalter- und Folkmetalkapellen müssen sich vor dieser Band in Acht nehmen.

SKYFORGER sind alte Hasen. Und das war auch gut so, sonst hätten sie der Stimmung nicht noch einen draufsetzen können. Selten so spielfreudige und gut eingespielte alte Hasen auf der Bühne gesehen. Einziges Manko (was aber auch schon einige Vorbands betrifft) Flöten usw. bitte nicht mit einem Gesangsmikro abnehmen. Das tut dem Sound nicht gut.
Trotzdem wurde die Band so dermaßen abgefeiert, dass man meinen könnte bereits den Headliner auf der Bühne zu sehen. Ehrlich gesagt, wenn nicht noch MOONSORROW gekommen wären, wäre ich nach der Show gegangen.

Mein persönlicher Headliner, MOONSORROW, war nun dran. Wiedereinmal wurde das Publikum nicht entäuscht. Zu diesen Songs muss man einfach bangen, träumen und wieder bangen. Das haben wir dann auch getan. Ohne Pause. Geil!
MOONSORROW funktionieren einfach wie ein gut geöltes schweizer Uhrwerk. Sie stöpseln ein, legen los und versetzen den Halleninhalt in eine Traumwelt. Schade, dass man am Ende der Show immer wieder im Hier und Jetzt landet.

Laut Billing sollten nun noch KORPIKLAANI kommen. Erwartet wurden sie wohl auch, wenn man der großen Zahl von entsprechenden Leibchen glauben konnte. Mich persönlich hatten sie schon auf dem Rock Hard Open Air dieses Jahr gelangweilt, so dass ich gegen Mitternacht mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht den Heimweg antrat.

Hat sich das Festival gelohnt? Auf jeden Fall! Die Organisation war besser als erwartet, der Sound leider nicht. Trotzdem würde ich wieder hingehen, denn die Bandauswahl war (bis auf K.) erste Sahne. Preislich (Food , Drinks and Merch) war auch alles im grünen Bereich. Also: Auf ein neues in 2008!

Billing
MOONSORROW
KORPIKLAANI
SUIDAKRA
EQUILIBRIUM
SKYFORGER
ELUVEITIE
HEIDEVOLK
WAYLANDER
WOLFCHANT
MINAS MORGUL
HELRUNAR

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