Pythia - The Serpent's Curse | |
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Review von Opa Steve vom 21.11.2012 (4488 mal gelesen) | |
Klassisch oder gotisch angehauchte Metal Bands mit female Vocals sind nun wirklich keine neue Erfindung mehr. Und nachdem die Herrenwelt auch mal nicht mehr notgeil im Dreieck springt, wenn Metal-Bands zur Abwechselung auch mal gutaussehende Mitglieder haben, ist es doch anno 2012 längst an der Zeit, sich wieder um die Musik zu kümmern und Frauen als endlich etablierten und auch musikalisch bereichernden Faktor zu betrachten. Wie schon gesagt: PYTHIA spielen nichts Neues. Sehr klassischen Power Metal mit melodischen Vocals. Als angenehm empfinde ich dabei, dass Emily zwar meistens den opernhaften Kopfgesang bemüht, dabei aber wenigstens die schmerzenden Ultrahöhen meidet, und sie kann auch mal mit normaler Rockstimme singen. Ganz ehrlich, immer dieses Geflöte würde ich auch sonst nicht dauerhaft aushalten! Also hier kann ich schon mal beruhigen - die befürchtete Bedrohung durch Ohrenschmerzen stellt sich nicht ein. Die Künstlertochter hat ein gut ausgebildetes, aber im Vergleich mit ähnlichen Sängerinnen doch sehr angenehmes und vielseitigeres Organ. Also Haken dran, und weiter in die Musik eingetaucht. PYTHIA existieren bereits seit 2007, und sie haben in dieser Zeit deutlich härter gearbeitet, als man es von Briten normalerweise gewöhnt ist. Bei Skandinaviern weiß man ja schon, dass sie sich in langen Wintern und dank einer recht verbreiteten Kulturförderung auch für junge Metal-Musiker richtig reinhängen, und PYTHIA hätte ich zuerst ebenfalls in diese Ecke gestellt. Technisch ist hier alles auf einem top Niveau. Aber auch das Songwriting glänzt mit einer tollen Balance aus Details und Effektivität. Schöne Melodien, gute Arrangements.... UND: ja, sie können Dampf geben! Der Doublebass-Anteil auf "The Serpent's Curse" ist für diesen Stil ungewöhnlich hoch. Und das wertet das Material nochmal auf. Denn ich mag es nicht, wenn Musik toll und vielschichtig ist, dabei aber nicht oft genug in den Gehörgang hämmert. Und das ist hier der Fall, wenn die Start-Hymne 'Cry Of Our Nation' losfetzt, 'Just A Lie' zum Bangen einlädt, 'Dark Star' sich in TRISTANIAscher Epik ergießt oder das Gaspedal in 'Heartless' bis zum Boden durchgedrückt wird, dass man den Sound fast als Thrash bezeichnen kann. Also beim ersten Reinzappen hätte ich erwartet, dass diese Scheibe zwar solide, aber wenig aufregend wird. Nach zwei Durchläufen hab ich aber 'nen Narren daran gefressen und behaupte, dass PYTHIA auf diesem Niveau das Zeug für eine der kommenden ganz großen Power-Metal-Acts haben. Diese Scheibe war übrigens dieses Jahr schon als Export erhältlich und erschien nun endlich für den deutschen Markt. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Cry Of Our Nation 02. Betray My Heart 03. Kissing The Knife 04. Just A Lie 05. Dark Star 06. Long Live The King 07. The Circle 08. My Perfect Enemy 09. Heartless 10. Our Forgotten Land | Band Website: www.pythiamusic.com Medium: CD Spieldauer: 49:34 Minuten VÖ: 16.11.2012 |