Livebericht Desaster (mit Hellish Crossfire ) |
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Ein Livebericht von Chaosswampchicken aus Mörlenbach (Live Music Hall) - 17.02.2024 (23662 mal gelesen) |
Es war wieder mal soweit, es ging zum nächsten Konzert. Dieses Mal nach Weiher in die Live Music Hall. Ich bin ja so ein Mensch, wenn ich zu einem Konzert fahre, dann auf jeden Fall früh, zum Einen, um möglichst viel dieser speziellen Konzertatmosphäre mitzubekommen und zum Anderen, weil ich sehr gerne in der ersten Reihe stehe. Für viele geht es ja auch zuerst zum Merchstand, das müsste ich dann aber, wenn keine Gaderobe vorhanden ist, die ganze Zeit mit mir rumschleppen, also geht es für mich immer erst nach der Show zum Merch, wo ich mir dann sage: "Nein, du brauchst kein neues Vinyl oder einen Patch" und dann eben genau das kaufen werde. Genug von mir, zurück zur Show: Das Line-Up hat schon viel versprochen, zum Einen, eine meiner favorisierten Bands im Black/Thrash-Bereich, DESASTER und die Support-Bands in Gestalt von BESTIAL BUKKAKE, sowie HELLISH CROSSFIRE. Natürlich waren wir vor dem Einlass da und konnten uns da schon mal mit ein paar Leuten der lokalen Szene unterhalten, es hat doch immer etwas sehr Heimisches, wenn man die verschiedenen und zum Teil schon sehr alten Kutten sieht. Gegen 19 Uhr haben sich dann die Türen der Live Music Hall geöffnet, ich mag den Laden einfach echt gerne, guter Sound, nicht zu groß und vor allem immer geiles Publikum. Nachdem dann der erste Durst gestillt wurde, hab ich mir ein wenig die Zeit bis zum Anfang mit Markus "Infernal" Kuschke, dem Mann an der Klampfe bei DESASTER, vertrieben und es gab ein paar Fotos und nette Gespräche. Gegen 20 Uhr hatte sich dann der Laden gut gefüllt und es konnte losgehen. Die erste Band des Abends waren dann die Jungs von BESTIAL BUKKAKE, der Stil der Combo aus Aschaffenburg ist am einfachsten als Blackened Death Metal zu bezeichnen, sowohl im Gesang als auch an den Instrumenten kann man hier ordentlich Schwarzmetall spüren. Der Spot der Opener Band ist ja immer etwas schwierig, oftmals ist die Location noch nicht ganz gefüllt oder die Leute müssen erst einmal warm werden, das hat die Band aber völlig kalt gelassen. BESTIAL BUKKAKE ist ja auch so ein Name, der schon im Vorfeld entweder die Augenbrauen in die Höhe schießen lässt oder einfach nur ein dreckiges Grinsen auslöst. Gespielt hat die Band von ihrer EP "Masculine Metal Mutilation" sowie zwei neue Songs. Das Machwerk ist nicht ganz ohne eine Portion Selbstironie und Augenzwinkern zu nehmen, wer hier aber stumpfen Black oder Death Metal erwartet, liegt falsch. Ich kannte sie bis zum Konzert nicht und ging da ganz offen an die Sache ran. Aufgetreten sind sie in Unterhemden samt Hosenträgern und Sturmhauben, ihren auf-die-Fresse-Metal haben die Jungs mit Einspielern garniert, deren intellektuelle Bandbreite von Nietzsche über Erläuterungen der Bukkake-Sexpraktik reicht. Zu Anfang wirkte das Publikum noch etwas skeptisch, zumindest hatte ich den Eindruck, aber zur Mitte des Sets und dem Song 'Barbwire God' wandelte sich das in Headbangen und Jubeln. 'Fuck Your Body - Free Your Soul' hat den Auftritt abgeschlossen, ein herrlich intensiver Opener zum Start des Abends. Mit steigender Hitze in der Location ging es auch auf der Bühne mit Thrash Metal aus Nürnberg von HELLISH CROSSFIRE direkt heiß her. Die Band war Energie pur von Minute eins an. Das Publikum war direkt bereit, die Haare fliegen zu lassen, Songs wie 'Claw Of The Reaper' oder 'Eternal Tyranny' wurden nur so heraus gerotzt. Sänger Thomas "Iron Tyrant" Werner hat man angemerkt, dass er in seinem Element war. Auch ich bin hier nicht mehr ruhig stehen geblieben und habe mich ordentlich mitbewegt, und damit das Workout für den nächsten Tag gespart. Etwa zur Mitte des Sets kam dann eine große, mit Ketten behangene Sense als eindrucksvoller Eye Catcher zum Einsatz, effektvoll wurde sie über die Bühne getragen und dem Publikum präsentiert. Die Leute haben dies mit erhobenen Fäusten und Pommesgabeln gewürdigt und skandiert. Hervorzuheben sei hier auch unbedingt, wieviel Bock HELLISH CROSSFIRE hatten, vor den Leuten zu spielen, das hat man sofort gemerkt und im Instrumentenspiel gespürt. 'Speed Hunter' hat dann nochmal alles rausgeholt und den Auftritt mit einem kraftvollen und starken Song abgeschlossen. Die Menge war nun mehr als bereit und in der richtigen Stimmung für den Headliner das Abends: DESASTER. Die angesprochenen Headliner und einer der Altmeister des Black/Thrash Metals, DESASTER, wurden unter lautem Jubeln in der Live Music Hall begrüßt. Ihre Setlist bestand aus einem bunten Mix aus altbekannten Songs sowie einem brandneuen Track und zwei Covern von S.O.D. und VENOM. Auch die Herren von DESASTER hatten richtig Bock, mit den Leuten zu feiern. 'Devil's Sword' hat einen direkt abgeholt und ordentlich im Ohr gescheppert. Mit 'Towards Oblivion' wurde uns ein komplett neuer Track präsentiert, der Oldschool Vibes hatte, mit einem modernen Ansatz und einer Menge kreischender Gitarren sowie scheppernden Drums. Die letzte Energie, die im Raum noch vorhanden war, wurde bei dieser Band dann komplett entladen und ich gebe es ja ungerne zu, aber das war tatsächlich das erste Mal, dass ich DESASTER live gesehen habe und hat es sich gelohnt? Und wie es das hat! Meinen Lieblingssong habe ich natürlich sofort erkannt, 'Churches Without Saints' vom gleichnamigen Album. 'Countess Bathory' von Venom aus 1982 und 'Speak English Or Die' von S.O.D. aus 1985 waren die beiden Cover und echte Klassiker, die wohl jeder von euch schon mal gehört hat, letzteres der beiden Cover hat dann auch den Auftritt der Combo aus Koblenz beendet. Nach dem Konzert sind wir noch etwas geblieben und haben mit dem Verantwortlichen der Live Music Hall gesprochen, etwas getrunken und wie schon erwähnt, war ich dann noch die Wirtschaft unterstützen, indem ich mein Gehalt direkt zum Merchstand gebracht habe. Es war ein toller Abend mit guter Musik und tollen Menschen. Ihr solltet unbedingt einmal die Location besuchen, das Line-Up für dieses jahr ist der Hammer. Alle Fotos im Bericht wurden von Kevin Richter (@metal_health_photography) geschossen. |