Nachdem die Epic Pagan Metaller von ANDRAS Ende Juni ihr neuestes Werk "Iron Way" unter's Volk brachten und dafür durchweg begeisterte Stimmen einfingen, war es an der Zeit die Erzgebirgler mal ein wenig auszuquetschen. Tastenmann Adversarius gewährte uns interessante Einblicke in das Bandleben
Zunächst vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit zum Interview!
Adversarius: Glück auf!
Für diejenigen Leser, die ANDRAS noch nicht kennen: Nenne doch bitte kurz die wichtigsten Gründe, warum die Leute da draußen das UNBEDINGT SOFORT ändern müssen! ;-)
Adversarius: ANDRAS ist eine alte Band in der eine Menge Erfahrung und Herzblut steckt (Gitarrist Nightsky z.B. spielte schon seit Ende der 80er in Metalbands, ANDRAS wurden 1994 gegründet). Leute, die auf melodischen und aggressiven, aber kitschfreien Metal stehen, sollten ein Ohr riskieren!
Auf eurer Webseite ist zu lesen, dass bereits Mitte 2006 mit dem Schreiben von Songs zum "...Of Old Wisdom" Nachfolger begonnen wurde. Warum mussten die Fans letztendlich so lange auf die Veröffentlichung des neuen Werkes "Iron Way" warten?
Adversarius: Nach der Veröffentlichung von "... Of Old Wisdom", hatten wir mit einigen Problemen zu kämpfen. Wir hatten einen Aushilfsgitarristen, den wir einarbeiten mussten um live-fähig zu sein, bis wir einen neuen festen Mann finden konnten. Mit Obnox fanden wir einen Gitarristen, der die Lieder auch schnell drauf hatte und vor allem live eine sehr gute Figur machte. Doch mit seinem Berufswechsel ließ leider sein Engagement nach, was dann auch letztendlich das Aus für ihn bedeutete. Dann kam die Trennung von Verun. Wir standen erstmal ohne Drummer da, worauf uns Shardik aushalf. Er fand unsere Musik schon immer gut und es klappte mit ihm auf Anhieb. So wurde er nach einem Gig im Januar 2007 als festes ANDRAS-Mitglied aufgenommen. Zwischendurch produzierte unser Sänger Ecthelion in seinem eigenen Studio (7th Door), in dem auch die letzten ANDRAS Scheiben entstanden, die Aufnahmen von INCINERATOR und SETA-KLIV und seines eigenen Projektes COLDUN. Im Studio hatten wir auch noch mit kleinen technischen Problemen zu kämpfen. Dann kam die Sache mit der Labelsuche und obendrein ist unser alter Proberaum weggegammelt (kein Witz!).
Warum kam es im letzten Jahr zu der Trennung von eurem Drummer und dem Gitarristen?
Adversarius: Seitdem sich Drummer Verun beruflich selbstständig gemacht hatte, blieb ihm leider nicht mehr die nötige Zeit um sich voll und ganz auf ANDRAS konzentrieren zu können. Bei Obnox ist es ähnlich. Zwar ist er nicht selbständig, aber dennoch zeitlich sehr in seinem Beruf eingespannt.
Wie habt ihr die neuen Mitstreiter (namentlich Shardik und Acardius) gefunden? Kanntet ihr sie bereits vorher bzw. habt ihr schon mal zusammen Musik gemacht?
Adversarius: Acardius spielte schon vorher mit Ecthelion in seiner alten Band PERSECUTION Gitarre. Shardik ist uns von seinen anderen Bands her bekannt und wir standen schon einige Jahre bevor er bei ANDRAS spielte in gutem Kontakt mit ihm. Bevor wir sie bei ANDRAS aufnahmen, kannten wir also beide und wussten von ihren spielerischen und menschlichen Qualitäten.
Was ist das für ein Gefühl, wenn plötzlich ein frischer Wind in das Bandgefüge kommt? Fällt das Arbeiten z.B. beim Komponieren etc. schwerer oder wurde für ANDRAS dadurch einiges sogar leichter?
Adversarius: Da bisher Nightsky (g) und ich die Lieder komponierten, stellt der Neuzuwachs für uns eine Erleichterung dar. Vor allem in der Hinsicht auf gute neue Ideen und Einflüsse sind die "Neuen" eine Bereicherung. Dennoch werden aber Nightsky, Ecthelion und ich weiter die Hauptverantwortlichen bleiben und dafür Sorge tragen, dass die typischen Merkmale unserer Musik auch weiterhin erhalten bleiben.
Aus welchem Grund habt ihr euch dann auch noch von eurem alten Label getrennt?
Adversarius: Aus unserer Sicht mangelte es an Promotion und Unterstützung von Seiten des Labels.
Wie kam es dann zum Kontakt/dem Vertrag mit Einheit-Produktionen?
Adversarius: Olaf von Einheit Produktionen fand unsere letzte CD "... Of Old Wisdom" sehr gut und war auch auf einem Konzert von uns anwesend, was ihn wahrscheinlich überzeugte. Daraufhin bot er uns einen Vertrag an.
Ist die Zusammenarbeit mit der neuen Plattenfirma anders als seinerzeit mit Perverted Taste? Wenn ja, wie äußert sich das?
Adversarius: Der Hauptunterschied liegt in der sehr guten Promotionarbeit von Einheit und den Vertriebsmöglichkeiten via Soulfood. Auch menschlich passt alles mit Olaf und seinen Mitstreitern bei Einheit sehr gut zusammen, so dass wir schon jetzt nach recht kurzer Zeit sagen können, dass der Pakt mit Einheit goldrichtig war.
Die neue CD "Iron Way" ist ja kürzlich (Ende Juni) erschienen. Wie sind bisher die Reaktionen darauf? Durch die Presse gibt es ja durchweg nur positive Kritik. Aber wie haben die Fans, bsp.weise auf der Releaseparty neulich, auf das Material reagiert?
Adversarius: Bisher haben wir von den Fans sehr gute Resonanzen erhalten. Wir sind sehr zufrieden! Die Releaseparty war ein großer Erfolg und ein erinnerungswürdiger Abend. Wir sind gespannt, welche neuen Lieder sich live zu Klassikern entwickeln werden, von der letzten CD gibt's da doch ein paar Songs, die wir immer spielen müssen.
Ist das aktuelle Album für euch selbst eine konsequente Weiterführung des Weges, den ihr mit dem Vorgänger eingeschlagen habt? Oder seht ihr das völlig losgelöst voneinander?
Adversarius: Wir sehen in "Iron Way" eine textliche Weiterführung und eine Weiterentwicklung musikalisch.
Welcher Song auf "Iron Way" ist für Dich/euch der beste und warum?
Adversarius: Schwer zu sagen. Wir finden alle Lieder als gelungen. Persönlich für mich nimmt 'Spellbreaker' eine Sonderstellung ein. In der Rohfassung klang es recht unspektakulär, im Gegensatz zur fertigen Version. Für mich ein gutes Beispiel für die Wirkung, wenn verschiedene Komponenten sinnvoll aufeinander aufbauen.
Was hat es mit dem recht rasanten und harten, aber auch sehr kurzen 'Infested' auf sich?
Adversarius: Ein Song über wilde Untiere. Passend dazu die Musik. Schnell, kurz und schmerzvoll. Es ist auch eine kleine Hommage an unsere Blackmetal-Wurzeln.
Besonders gut gefällt mir neben der Musik auch die düstere Atmosphäre des Coverartwork. Wer zeigt sich dafür verantwortlich?
Adversarius: Die Idee für das Bild stammt von der Band. Umgesetzt hat es Thomas Huth, ein alter Bekannter von uns aus dem Erzgebirge.
Über den Texten sind auch einige Zitate aus Sagen, etc. abgedruckt. Nehmt ihr eure Inspiration hauptsächlich aus solch alten Sagen und Legenden?
Adversarius: Unsere Inspiration stammt aus unserer tiefen Verbundenheit zu unserer Heimat, dem Erzgebirge. Von daher berichten wir auch viel über alte Geschichten unserer Gegend. Die Vorlage für die Texte entnehmen wir Sagen und Legenden aus dem Erzgebirge.
Was bedeuten für Dich persönlich die Musik im Allgemeinen, der Metal im Spezielleren und der Pagan/Viking Metal im Besonderen?
Adversarius: Musik im Allgemeinen ist mir sehr wichtig. Meiner Meinung nach die beste Möglichkeit Gefühlen Ausdruck zu verleihen und Botschaften weiterzugeben. Mein Herz schlägt aber für den Metal. 99% der Musik, die ich höre, ist Metal. Pagan oder Viking Metal sind wiederum nicht so meine Vorlieben, bis auf Ausnahmen wie z.B. Enslaved.
Gibt es ein "Leben" neben ANDRAS? Oder habt ihr/ hast Du Dich mit Haut und Haaren der Band verschrieben?
Adversarius: Nebenbei sind wir leider gezwungen unseren Berufen nachzugehen. Auf die Musik bezogen ist ANDRAS der Hauptteil und die wichtigste Band für mich. Das hält mich aber trotzdem nicht ab, auch andere musikalische Ideen zu verwirklichen, die bei ANDRAS keine Verwendung finden würden.
Wird man die Band auch mal live im Rahmen einer richtigen Tour auch Deutschland weit erleben können? Wie sehen da die Planungen aus?
Adversarius: Geplant ist leider noch keine Tour. Es wäre aber eine großartige Sache für uns und wir hoffen auch, dass es in Zukunft mal klappen könnte. Mit Einheit im Rücken sieht die Zukunft in Sachen kleinerer Touren aber nicht schlecht aus. Müssen wir nur noch alle Urlaub bekommen...
Zu guter letzt die Gelegenheit, noch etwas Wichtiges oder noch nie Gesagtes loszuwerden...
Adversarius: Metal is the law! Vielen Dank für das Interview und Grüsse aus dem Erzgebirge! |