Livebericht Opeth (mit Alcest ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Köln (Live Music Hall) - 25.10.2014 (33079 mal gelesen) |
Köln ist ja immer eine Reise wert und wenn man das auch noch mit einem guten Konzert in Verbindung bringen kann, ist es natürlich noch viel schöner. Diesen Gedanken hatten mein Kumpel Boddy und ich, als wir gelesen haben, dass OPETH ein Gastspiel in der Kölner Live Music Hall geben werden. Ich konnte mich allerdings nicht sofort dazu entscheiden, denn OPETH haben mit den beiden letzten Alben nicht mehr denselben Stand, den sie noch in ihrer Death-Metal-Zeit bei mir hatten. Außerdem konnte Herr Akerfeldt in letzter Zeit leider nicht mehr mit seinen Growls glänzen. Es klang immer mehr nach gewollt aber nicht gekonnt. Aber egal, ich werde den Schweden trotzdem noch mal eine Chance geben und somit machen wir uns auf den Weg nach Köln. Kurz nach unserem Interview mit Fredrik von OPETH geht es auch schon los. Melancholie ist angesagt. ALCEST aus Frankreich eröffnen heute den Abend. Passend zu OPETH haben auch die Franzosen über die Zeit ihren Stil gewechselt und sind vom Black Metal zum Blackgaze gewechselt. Hypnotische Klänge, dichte Sounds und viele Emotionen trägt die Band heute in die Live Music Hall und die schon relativ volle Halle nimmt es mit Begeisterung auf. Da OPETH eine Spielzeit von ca. 2 Stunden beanspruchen, bleibt für ALCEST leider nicht viel Zeit. Lediglich 6 Songs schaffen es in die Setlist. Die Halle ist inzwischen merklich voller geworden. Klar, denn das Konzert ist schon seit einiger Zeit ausverkauft. OPETH lassen sich für den Umbau natürlich etwas Zeit, jedoch herrscht ein straffer Zeitplan, weil nach dem Konzert noch Disco in der LMH stattfinden soll. So betreten die Schweden schon um 19:45 Uhr die Bühne. Für einen Blick aufs Merchandise fehlt mir allerdings die Lust. Um in den Fotograben zu kommen, habe ich mich rechts neben der Bühne postiert. Keine Chance nach hinten an dem Merchtisch zu gelangen. Okay, 19:45 Uhr und OPETH kommen unter dem Intro 'From Pain To Heaven' auf die Bühne und gehen unter großem Jubel direkt in 'Eternal Rains Will Come' vom aktuellen Album "Pale Communion" über. Im Vorfeld habe ich mich gefragt, wie die neuen Songs funktionieren und schnell wird deutlich, dass auch die neuen Songs live unglaublich gut funktionieren. Mikael ist gut bei Stimme und Laune, wie sich später noch herausstellen soll. Eine Band muss sich ja erst mal warmspielen. Mit "Cusp Of Eternity" ebenfalls vom aktuellen Album geht es dann weiter. Die Fotografen müssen nach Song Nr. 2 den Fotograben verlassen und mit Kamera die Halle verlassen. Ich bringe also meine Kamera zum Auto und versuche danach wieder in die Halle zu kommen, was sich schwieriger gestaltet, als es klingt. Die Halle ist so voll, dass man kaum noch eine Chance hat reinzukommen. Ich stehe also am Eingang und sehe in viele enttäuschte Gesichter. Um mich herum Diskussionen. Wenn man von draußen kommt, ist die Luft in der Halle zum Schneiden dick. Ich versuche immer mal wieder einen Blick auf die Bühne zu erhaschen, doch keine Chance. Nachdem ich 'Bleak' komplett verpasst habe, habe ich zu 'The Moor' einen Platz in der allerletzten Reihe vor den Notausgängen erwischen können. Hier hinten ist die Stimmung gut. Mikael hat soeben angekündigt, dass heute Songs von jedem Album gespielt werden, mit Ausnahme vom ersten Album. Ein Grinsen wandert in mein Gesicht, als 'Advent' von "Morningrise" angekündigt wird. Wegen der schlechten Growls, die man von Mikael ja durchaus öfter in letzter Zeit gehört hat, bin ich natürlich mit gemischten Gefühlen nach Köln gefahren, doch meine Sorgen lösen sich schnell in Luft auf, denn Herr Akerfeldt ist heute gut bei Stimme. Sowohl bei den cleanen Vocals, als auch bei den Growls. 'Advent' ist live der absolute Wahnsinn. Knappe 15 Minuten volle Pulle Gänsehaut. Nach 'Advent' wird öfter mal TOM PETTY mit "Learning To Fly" angespielt, bevor man mit "Elysian Woes" wieder zum aktuellen Album kommt. Danach wird es ruhig und mit "Windowpane" findet ein Song vom "Damnation" Platz in der Setlist. Da ich immer noch keinen optimalen Platz gefunden habe, muss ich zwischendurch immer mal wieder die Halle verlassen, so habe ich von den Gitarrenproblemen des Herrn Akerfeldt während 'The Devils Orchard' nicht viel mitbekommen, außer, dass zwischendurch etwas Jazz gejammt wird. Die Probleme mit der Gitarre ziehen sich auch noch durch 'April Ethereal' bis zu 'Lotus Eater'. Sodomizer, seines Zeichens Gitarrentechniker und Gitarrist bei BLOODBATH, hat an diesem gut zu tun und muss, wie immer, einige Sprüche über sich ergehen lassen. Letztendlich sind die Probleme aber gelöst. So ein Konzert dient ja nicht nur der Unterhaltung, sondern hat auch noch einen pädagogischen Auftrag. Und somit lehrt uns Lehrer Akerfeldt heute, dass egal, welches Riff man spielt, es mit einer tiefer gestimmten Gitarre immer geil klingt. Du kannst noch so viele Scheiss-Riffs in einen Song packen, ist die Gitarre dafür aber tief gestimmt hast du ein Meisterwerk geschrieben. Und so startet 'The Grand Conjuration'. Als letzten Song haben sich OPETH ein großes Highlight aufgespart. 'Deliverance' vom gleichnamigen sechsten Album ist und bleibt ein Granatensong und somit sollte jedes OPETH-Fan-Herz einen Satz höher springen. Nach 'Deliverance' ist Schluss. 2 Stunden OPETH sind vorbei. Ich stehe nah an der Ausgangstür und sehe in viele sehr zufriedene Gesichter. Anders soll es auch nicht sein. OPETH haben wieder einmal eine großartige Show abgeliefert. Trotz der Probleme mit der Gitarre hat Herr Akerfeldt nicht seinen Humor verloren und wieder einmal bewiesen, dass er ein sehr guter Entertainer ist. Die Setlist war großartig, wobei ich mir doch wünsche irgendwann mal 'In Mist She Was Standing' vom ersten Album live zu hören. Na ja, man darf ja noch träumen. Setlist OPETH: 01. Through Pain To Heaven 02. Eternal Rains Will Come 03. Cusp Of Eternity 04. Bleak 05. The Moor 06. Advent 07. Elysian Woes 08. Windowpane 09. The Devils Orchard 10. April Ethereal 11. The Lotus Eater 12. The Grand Conjuration Encore: 13: Deliverance Weitere Fotos findet ihr hier |