Livebericht Suffocation (mit Skeletonwitch und Havok (USA)) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Hannover (Bei Chez Heinz) - 28.07.2014 (15642 mal gelesen) |
Es ist ein heißer Montagnachmittag, als ich mich mit meinem Kumpel Boddy auf den Weg Richtung Hannover mache. Nach einem stressigen Arbeitstag gibt es ja nichts Schöneres, als sich mit einer ordentlichen Portion Metal den Alltagsstress aus der Rübe pusten zu lassen. Die heutige Show, die wir besuchen, ist für unseren Zweck nahezu perfekt. Die Death-Legende SUFFOCATION tourt mit Unterstützung von SKELETONWITCH, HAVOC und den Niederländern von SEITA. Man kann also eine ordentliche Prügelei erwarten. Das Chez Heinz liegt unterhalb des Fössebades. Keine Fenster, kein Tageslicht. Tageslicht ist für Konzerte auch nicht unbedingt wichtig aber Fenster wären für frische Luft bei gefühlten Außentemperaturen von 40 Grad im Schatten schon wichtig. Okay, keine Fenster aber einen schönen Biergarten, in dem man sich zwischen den Bands die nötige frische Luft holen kann und dabei an einem gekühlten Getränk nippt. Das Chez Heinz liegt nicht nur unter einem Schwimmbad, sondern auch noch mitten in einer Wohnsiedlung. Und für die Bewohner ist es anscheinend doch immer wieder interessant, wenn eine Horde schwarz gekleideter Menschen durch die Straßen läuft. Jedenfalls verraten die Blicke, dass dieses wohl nicht so oft gesehen wird. Mein Kumpel Boddy und ich kommen also gegen 19:30 beim Chez Heinz an. Pünktlich, denn um 19:30 Uhr ist auch Einlass und 20:00 Uhr werden die Niederländer von SEITA starten. SEITA gibt es seit 2007 und haben es bislang auf eine EP und ein Album gebracht. Ihr Mix aus Death und Thrash Metal findet aber hier und heute guten Anklang. Auch wenn das Chez Heinz bisher zu einem Drittel gefüllt ist, wird relativ schnell deutlich, dass das Publikum Bock hat. SEITA kommen gut an. Die nur knöchelhohe Bühne bietet wenig Platz und der Pfeiler in der Mitte stört schon etwas aber die Bands nehmen es heute gelassen und geben ihr Bestes. 'ne knappe halbe Stunde haben SEITA Zeit das Publikum aufzuwärmen, was jedoch nicht nur durch die Musik passiert, sondern auch allein durch die stetig steigende Temperatur im Raum voranschreitet. HAVOK verpassen wir leider komplett, da wir uns mit Scott von SKELETONWITCH im Biergarten treffen und bei einem gekühlten Getränk etwas über die Tour und andere Dinge quatschen. Nachzulesen ist das ganze natürlich auch hier. SKELETONWITCH dürfen dann um 21:45 Uhr auf die Bühne. Wie im Interview nachzulesen, hatte ich bisher nicht das Vergnügen die Band live zu sehen und auch ich war einer derjenige, der dachte, dass SKELETONWITCH eine reine Thrash-Metal-Band sei. Das, dem nicht so ist, habe ich natürlich nicht erst heute erfahren, aber heute ist dann meine SKELETONWITCH-Premiere. Und was soll ich sagen? Die Jungs haben überzeugt. Nicht nur, dass sie sehr sympathisch sind und für einen kleinen Schnack am Merch-Tisch immer zu haben sind, auch auf der Bühne konnten sie voll überzeugen. Wie schon oben geschrieben bietet die Bühne nicht viel Platz für große Stageaction aber Sänger Chance Garnett wirbelt trotzdem über die Bühne. Bei mittlerweile gefühlten 60 Grad läuft einem die Suppe schon den ganzen Körper runter, auch wenn man nur dasteht. Als Band muss das Ganze dann noch mal ein Ticken anstrengender sein. Anmerken tut man es den Amis aber nicht. Mit Leichtigkeit spielen sie ihr Set und das Publikum wirbelt, pogt, headbangt und surft durch den Raum. Das Publikum ist heute musikalisch nicht festgelegt und so kommt der Mix aus den verschiedensten Metal-Arten extrem gut an. Eine Spielzeit von etwas über 40 Minuten hatten SKELETONWITCH Zeit das Publikum zu überzeuge. Sie hätten es auch in weniger geschafft. Mission erfüllt. Zeit also mal wieder für eine Headliner-Tour. Ausverkauft ist der Laden heute bei Weitem nicht. Vielleicht mal grad zur Hälfte gefüllt, aber das macht überhaupt nichts. Der Stimmung tut dieses keinen Abbruch. Nachdem SKELETONWITCH eine super Show gespielt haben, könnte es für SUFFOCATION schwer werden, dachte ich mir noch. Aber der Abend soll ja kein Band-Battle werden. SUFFOCATION sind Profis und wissen, wie sie ihren Job zu erledigen haben. Auch heute noch spielen sie mit einer unglaublichen Präzision und wirken dabei so locker, als wären sie erst Anfang zwanzig. Dem ist natürlich nicht so, erzählt auch Sänger Frank, der mittlerweile 44 ist, diesen Job schon seit über 20 Jahren macht und sich jeden Abend die Seele aus dem Leib brüllt, so sagt er sinngemäß. Er scheint sowieso einiges zu sagen haben, den zu vielen Songs gibt er ein Statement oder widmet einen Song seiner Tochter, die Anfang 20 ist und was aus ihrem Leben machen soll. Also auch Emotionen sind heute angesagt. Insgesamt liefern SUFFOCATION eine super Show ab. Von langsamen Walzen bis raketenschnellen Blast Beats haben sie heute alles dabei. Die Finger von SUFFOCATION-Urgestein Terrance Hobbs fliegen nur so über das Griffbrett. Da wir aber noch eine Strecke zurücklegen müssen, um wieder heimische Gefilde zu betreten, machen wir uns schon etwas vor Konzertende auf den Weg. Setlist SUFFOCATION: 01. Catatonia 02. Effigy Of The Forgotten 03. Pierced From Within 04. Entrails Of You 05. Breeding The Spawn 06. As Grace Descends 07. Purgatorial Punishment 08. Funeral Inception 09. Dismal Dream 10. Liege Of Inveracity 11. My Demise 12. Infecting The Crypts 13. Thrones Of Blood Die Idee, mit der wir nach Hannover gefahren sind, um uns den Alltagsstress aus der Rübe pusten zu lassen, war gut und wirkungsvoll. SKELETONWITCH haben angefangen und SUFFOCATION haben es beendet. Zwei großartige und starke Bands, die eine super Show gespielt haben. Wie etwas weiter oben schon geschrieben ist dann jetzt eine Headliner-Tour von SKELETONWITCH fällig. Wir sehen uns! |
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