Livebericht Doro |
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Ein Livebericht von Elvis aus Düsseldorf (CCD Stadthalle) - 02.05.2014 (34031 mal gelesen) |
Kaum zu glauben, aber wahr, die Queen Of Metal singt schon 30 Jahr! Jenseits von flachen Reimen wird es wohl den meisten Metal-Fans nicht entgangen sein, dass die gute Doro Pesch tatsächlich schon seit 30 Jahren im Musikgeschäft ist. Auch wenn das 25-jährige Bühnenjubiläum doch fast so scheint, als sei es gerade erst vorbei, es ist tatsächlich schon wieder so weit, dass Anlass zum Feiern ist. War es beim letzten Mal noch eine große Show im ISS Dome, so hat man sich im DORO-Lager diesmal einen anderen Weg überlegt, um das Jubiläum würdig zu zelebrieren. Gleich zwei Abende sind in der CCD-Stadthalle Düsseldorf angesetzt, wobei der erste Abend eine Reunion des "Classic Night" Orchestras mit DORO ist und am zweiten Abend gibt es Vollgas mit einer extralangen Rock- und Metal-Show. Gaststars haben sich für beide Abende angekündigt und sicherlich nicht nur deswegen ist der zweite Abend bereits im Vorfeld ausverkauft. Doch auch die Aussicht auf die volle DORO-Breitseite mit klassischem Beiwerk in Gestalt des Orchesters reizt offenbar die Fans, denn auch an diesem warmen Freitag-Abend zieht es doch Scharen in die CCD-Halle um mit ihrer Metal-Queen zu feiern. Das geht sogar so weit, dass es quasi eine kleine Metalbörse im Foyer gibt, bei der zahlreiche bekannte Händler ihr Sortiment mitgebracht haben. Von wem auch immer die Idee ausging, es ist eine gute Idee gewesen! Daneben gibt es natürlich auch mehr als genug - teils auch exklusives - DORO-Merch zu fairen Preisen am offiziellen Merchandise-Stand zu erwerben. Wer sich damit bereits eingedeckt hat, bekommt im Zweifel auch fürs leibliche Wohl neben den üblichen Verdächtigungen in alkoholischer und nichtalkoholischer Form - stilsicher natürlich auch Altbier, wir sind ja schließlich in Düsseldorf - u.a. auch Hot Dogs und klassische Imbiss-Kost für den Magen. Preislich bleibt man dabei zum Glück fair, so dass für den Körper schon mal bestens gesorgt ist. Eine Vorgruppe gibt es am heutigen ersten Abend zwangsläufig nicht - zu groß ist der Aufwand mit dem Orchester auf der Bühne, als dass man hier noch vorher eine weitere Band hätte auftreten lassen können ohne eine dicke Verzögerung zu riskieren. Die Bühne der auch heute reichlich gefüllten Halle ist mit einem roten Vorhang verdeckt, an den Rändern stehen große Kerzen... es ist offensichtlich, dass man heute eben doch alles mit ein bisschen anderem Stil begehen möchte. Damit die Fans aber nicht zu lange ausharren müssen und am Ende nicht doch die Curfew ein entsprechend opulentes Set zersägen kann, fällt um Punkt halb neun der Vorhang. Der Anblick des Orchesters auf den zwei oberen Ebenen der Bühne ist beeindruckend und durchaus majestätisch, was natürlich noch umso mehr verstärkt wird, sobald man das Ganze dann hört. Zwangsläufig ist die Band am unteren Rand der Bühne da nicht der totale Mittelpunkt, aber irgendwie fügt sich alles in ein großes Ganzes harmonisch ein. Doro hat sich - ob nun zur besseren Erkennbarkeit oder einfach nur, weil es gut aussieht - optisch für eine weiße Lederkorsage entschieden und kommt gewohnt blendend gelaunt auf die Bretter, die nun seit drei Jahrzehnten für sie einen großen Teil der Welt bedeuten. Mit 'Touch Of Evil' geht es klassisch mit einem WARLOCK-Brecher los in einem opulenten Abend, der viele Klassiker, aber auch einige seltener gespielte Songs beinhaltet. Das Publikum ist natürlich gleich mit dabei und der Applaus lässt das ganze Set über natürlich nicht zu wünschen übrig. Der Klang ist durchweg gut, das Orchester greift an den richtigen Stellen wohltuend ein, ohne dass davon die Band übertönt würde oder auch umgekehrt. Man merkt die Erfahrung, die DORO hier bereits mit dem "Classic Night" Orchestra verbindet und dass man quasi schon bzw. wieder aufeinander eingespielt ist. Das Arrangement der Songs ist insgesamt super gelungen, nirgendwo hat man das Gefühl, dass etwas fehlen würde, stattdessen werden die meisten Songs in der Live-Darbietung so noch mal klar aufgewertet. Dass DORO als Band eh exzellent eingespielt ist, ist ja hinlänglich bekannt - doch neben dem Orchester sind natürlich auch diesmal die Gaststars das Salz in der musikalischen Suppe. Der erste Herr, der seinen Beitrag zu einem außergewöhnlichen Abend leisten darf, ist Blaze Bayley, der Mann, der bekanntlich immerhin mal für zwei - übrigens deutlich unterbewertete - Alben Bruce Dickinson am Mikrofon von IRON MAIDEN vertreten durfte. Zwar muss man erst zweimal hinschauen, denn der gute Blaze ist mittlerweile mit deutlich mehr auf den Rippen und keinen Haaren mehr auf dem Kopf doch ein wenig anders anzusehen als Mitte der 90er bei IRON MAIDEN. Stimmlich hat sich aber nichts geändert, und dass 'Fear Of The Dark' ein Garant für beste Stimmung ist, nun ja, wen wundert es? Das liegt aber auch daran, dass das Cover prima dargeboten wird. Durch alte wie neue Klassiker, rockend auf die Zwölf oder auch ruhig mit Balladen geht es weiter durch eine fabelhafte Setlist, die dem Düsseldorfer Publikum bestens schmeckt. Bereits heute freut Doro sich sehr über den massiven Applaus und auch die diversen Fans aus aller Herren Länder, die teils sehr weite Wege auf sich genommen haben, nur um der Metal Queen an diesem Wochenende huldigen zu können. Chris Caffery (SAVATAGE, Ex-TSO) macht auch immer wieder bei diversen Songs im Laufe des Sets seine Aufwartung an der Gitarre, doch ein alter Freund kommt auch als nächster Gast am Mikrofon dran. Die Menge tobt als die ersten Klänge eines Klassikers des Teutonen-Stahls ertönen, denn mit 'Princess Of The Dawn' verbindet man nun mal den einzigartigen Udo Dirkschneider. Der ehemalige ACCEPT-Frontmann und jetzige U.D.O.-Boss sieht heute im Anzug ungewohnt festlich aus im Vergleich zum optischen Military-Look. Der Stimme tut es jedoch keinen Abbruch, denn der Klassiker klingt auch mit orchestraler Begleitung verdammt gut und Mr. Dirkschneider macht auch so eine gute Figur. Kein Wunder, dass die Protagonistin des Abends da Spaß hat! Kurz drauf und mit 'Walking With The Angels' nur eine Ballade später kommt monströser Besuch auf die Bühne. Mr. Lordi und sein Gitarrist Amen entern die CCD-Halle und performen erst mal ihren Eurovision-Siegersong von 2006, 'Hard Rock Hallelujah'. Der Stimmungsgarant lässt so ziemlich jeden mitgrölen und macht grade live einfach nur Spaß. Dass später 'Breaking The Law' sein muss, ist irgendwie klar, es war ja schließlich schon damals Teils des "Classic Diamonds" Projektes. Zu 'All We Are' kommen zum Ende des regulären Konzertteils noch mal alle Gäste auf die Bühne und performen den prototypischen WARLOCK-Klassiker mit - zwar nicht überraschend, aber dafür umso schlagkräftiger. Und damit kommen wir auch schon in den Zugaben-Teil, der mit dem beliebten 'Love Me In Black' oder dem zum Glück mittlerweile wieder öfter in der Setlist auftauchenden 'Unholy Love' gleich ein paar Highlights am Start hat. Toll auch, dass DORO sich darauf besonnen haben, 'True As Steel' mal wieder zu spielen, denn der WARLOCK-Titel kann live doch verdammt viel. Ein absolutes Highlight kommt jedoch wirklich nochmals gegen Schluss. Marc Storace von den schweizerischen Hard Rock-Veteranen KROKUS kommt nämlich zu später Stunde noch zu Besuch und gemeinsam mit Doro performt er eine Version von 'Highway To Hell', die sich gewaschen hat. Wer sich nach dieser Performance des AC/DC-Überhits nicht darüber klargeworden ist, wie genial simpel doch sein kann, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Und da Doro ganz zum Schluss, als an sich alles vorbei ist, so freut, dass sie doch noch auf Fan-Wunsch den aktuellen Rocker 'Revenge' hinterspielt, können die Fans danach - natürlich nicht ohne noch mehr Applaus - getrost für den ersten Abend in die Nacht entschwinden. 2,5 Stunden hat der erste Abend des großen Jubiläums nun gedauert, eine Zeit, die absolut wie im Flug verging und durchweg begeisternd war. Die Band hatte Spaß, die Gäste hatten Spaß und die Fans auch - was will man mehr? Set List "Classic Night" 01. Touch Of Evil 02. Rock Till Death 03. On The Run 04. Fear Of The Dark (IRON MAIDEN Cover feat. Blaze Bayley) 05. The Night Of The Warlock 06. You're My Family 07. Above The Ashes 08. Beyond The Trees 09. Celebrate 10. Metal Tango 11. Hero 12. Für Immer 13. Hellbound 14. Raise Your Fist In The Air 15. Princess Of The Dawn (ACCEPT Cover feat. Udo Dirkschneider) 16. Walking With The Angels 17. Hard Rock Hallelujah (LORDI Cover feat. Mr. Lordi & Amen) 18. Burn It Up 19. Breaking The Law (JUDAS PRIEST Cover) 20. All We Are (Feat. All Guests) Zugabe: 21. Love Me In Black 22. Unholy Love 23. Let Love Rain On Me 24. True As Steel 25. Highway To Hell (AC/DC Cover Feat. Marc Storace) 26. Revenge Leider konnte ich selbst beim "Vollgas Abend" nicht dabei sein, da ich bereits anderweitige Verpflichtungen hatte. Doch wurde Bleeding4metal würdig vertreten durch die Gewinnerin unseres Doro-Gewinnspiels. Laura hatte dadurch das Vergnügen, bei einem Song am Samstag sogar mit der Metal Queen auf der Bühne stehen zu dürfen. Lassen wir also unsere glückliche Siegerin den Samstag in ihren eigenen Worten schildern: Es sind bereits einige Tage vergangen, seit DORO ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feierte - doch die Erinnerungen an das Wochenende sind für mich immer noch sehr präsent und werden so schnell auch nicht verblassen. Alles begann damit, dass ich bei einem etwas größeren sozialen Netzwerk den Hinweis auf ein Gewinnspiel von Bleeding4Metal vernahm. Zu gewinnen gab es, neben signierten CDs, einen Platz auf der Bühne mit DORO bei ihrer Show am 3. Mai. Und wie das so ist: man nimmt aus Jux und Dollerei daran teil und denkt sich "So 'ne CD wäre ja schon ganz nett.". Als ich am nächsten Tag vom Sport nach Hause kam, meine Mails checkte und den Glückwunsch zum Hauptpreis fand, war das erst mal sehr surreal. Nachdem ich realisierte, dass die netten Redakteure von Bleeding4Metal mich wirklich nicht veräppelten, brach die Freude durch und die Vorfreude aus. Es vergingen einige Tage, bis die Jubiläumsshow endlich vor der Tür stand, sodass ich mich bei der wöchentlichen Bandprobe schon mal darauf einstimmen konnte. Dann war besagter Samstag gekommen, und ich machte mich auf den Weg zur CCD-Halle nach Düsseldorf. Dort angekommen sah man bereits von weitem eine riesige Horde Fans, die darauf warteten, sich die besten Plätze in der Halle sichern zu können. Inmitten der Imbiss- und Merchstände treffe ich auf die anderen ausgewählten Fans und das Management, von dem wir ein kurzes Briefing zum Auftritt erhalten. Nachdem alle Fragen geklärt sind, werfen wir schon mal einen Blick in die Konzerthalle, in der DOUBLE CRUSH SYNDROME dem Publikum bereits ordentlich einheizen. Und es war voll, sehr voll. Langsam steigt die Nervosität, denn vor 2500 Leuten steht man schließlich nicht jeden Tag auf der Bühne. Während die Metalqueen ihre größten Hits mit anderen Urgesteinen der Szene wie Biff Byford, Udo Dirkschneider und Blaze Bailey schmettert, treffe ich in der Menge auf einige gute Freunde und viele Bekannte. Schließlich ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir uns vor der Bühne treffen sollen. Während Johnny Dee ein Drum-Solo zum Besten gab, gelangen wir hinter die Bühne, wo Tom Angelripper bereits wartet. Am Bühnenrand verharrend können wir schon mal einen Blick auf die bis in die letzte Reihe gefüllte Halle werfen. So langsam verstummen die Gespräche untereinander, aber ein paar Erinnerungsfotos sind noch drin. Auf einmal huscht Doro, begleitet von einem Kameramann und wie immer lächelnd, an uns vorbei auf die Bühne. Dann ist es endlich so weit. Es folgt eine Ankündigung von unserer Metalqueen, die Nervosität erreicht ihren Höhepunkt. Wir treten unseren Gang auf die Bretter an; Bas, Nick und Luca begrüßen uns per High Five. Super Stimmung! Während Doro Tom auf die Bühne holt und mit ihm rumflachst, haben wir Gelegenheit, die Atmosphäre mit der anwesenden Menschenmenge auf uns wirken zu lassen und den einen oder anderen Freund inmitten des Publikums zu entdecken. Schließlich erklingen die ersten Takte von 'We Are The Metalheads'. Wir waren dazu angehalten, ordentlich abzurocken - und Doros Wunsch sei uns Befehl. So vermischt sich die Aufregung beim Headbangen mit einer guten Portion Adrenalin und Partystimmung. Als ich zwischendurch ins Publikum schaue, bemerke ich ein paar direkt auf uns gerichtete Handys und Kameras, kann mir das Lachen nicht verkneifen und hole mein Handy für einen kurzen Snapshot hervor. Wir singen (bzw. grölen) mit Doro und ihren Jungs, ich lasse mir ein Luftgitarren-Posing mit Tom Angelripper nicht nehmen; die Atmosphäre ist überwältigend, es ist heiß, laut, grell – und der Augenblick perfekt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, nach guten vier Minuten ist unser Auftritt auch schon – viel zu schnell – vorbei. Wir verlassen gerade die Bühne, als sich Doro zu uns umdreht. Da ich die letzte bin, die sie erwischen konnte, gibt es für mich noch eine herzliche Umarmung und Dankeschön für die Unterstützung. Okay – JETZT war der Auftritt perfekt! Anschließend tauschen wir untereinander noch Kontaktdaten aus, schießen diverse Erinnerungsfotos und verstreuen uns in der Menge. Ich treffe im weiteren Verlauf des Abends unverhofft auf viele nette Menschen, mit denen ich teilweise nicht gerechnet hatte, sodass Düsseldorf an diesem Tag zum Ort einiger glücklicher Wiedersehen wird. Zudem lerne ich Leute aus Japan, Brasilien und Italien kennen, treffe auf Biff Byford, Udo und co., und falle irgendwann gegen 6:00 Uhr erschöpft und glücklich ins Bett – demnach ein ganz übliches, spannendes und in seiner Gesamtheit großartiges Metal-Event! Für mich war es ein unvergesslicher Tag mit vielen netten Leuten, unverhofften Wiedersehen, neuen Freunden und Kontakten, einem Wahnsinns-Konzert inklusive Adrenalin-Rausch sowie einer einzigen großen Feier mit tausenden Metalheads. An dieser Stelle möchte ich noch ein großes, herzliches DANKE an Bleeding4Metal und vor allem an Carsten loswerden, die mir diese tolle Erfahrung ermöglicht haben! Ein besonderer Dank geht natürlich an Doro und Bas, Nick, Johnny, Luca und Harry, die alle supernett waren und denen man die Freude auf und hinter der Bühne ansah, außerdem an alle meine dort getroffenen alten und neuen Freunde, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen kann – aber wer nicht zu tief ins Glas geschaut hat, wird sich an die witzigen Gespräche, Begegnungen und Fotos bestimmt erinnern und wissen, wer gemeint ist. Rock on, see you very soon! Laura PS: (bewegte) Bilder sagen mehr als tausend Worte, also hier noch ein paar Impressionen von unserem Auftritt: Set List "Vollgas Abend" 01. I Rule The Ruins 02. Earthshaker Rock 03. Save My Soul 04. Evil 05. Running From The Devil 06. Burning The Witches 07. Fight For Rock 08. Raise Your Fist 09. Without You 10. East Meets West (Feat. Sabina Claasen) 11. Bad Blood (mit Lordi) 12. Egypt (The Chains Are On) (Feat. Chris Caffery) 13. Für immer (Feat. Chris Caffery) 14. You've Got Another Thing Coming (Feat. Biff Byford) 15. Denim And Leather (Feat. Biff Byford) 16. Out Of Control 17. Drumsolo 18. We Are The Metalheads (Feat. Tom Angelripper und Fanchor) 19. Revenge 20. Rock Till Death (Feat. Hansi Kürsch) 21. True As Steel 22. Hellbound 23. Balls To The Wall (Feat. Udo Dirkschneider) 24. Fast As A Shark (Feat. Udo Dirkschneider) 25. All We Are (Feat. All Guests) 26. Ich will alles (Feat. Andy Brings) 27. Fight 28. Unholy Love 29. Metal Tango (Feat. Chris Caffery) 30. Breaking The Law 31. Burn It Up 32. Herzblut |