Livebericht Iron Maiden (mit Voodoo Six ) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Frankfurt am Main (Festhalle) - 12.06.2013 (39395 mal gelesen) |
Bei MAIDEN ist es ja nun fast schon Routine. Es kommt ein Album, dazu dann die Tour, und weil sie sonst noch nicht genug auf Tour sind und auch sonst nebenbei nichts zu tun haben, machen sie halt noch eine History-Tour. Nach der Early-Days-Tour und der Somewehere Back In Time-Tour, nun also die mit Spannung erwartete Maiden England-Tour. Mit Spannung wurde natürlich die Setlist erwartet und ob sie der vor 25 Jahren gerecht wird. Wird sie nicht, wenn ich das mal vorweg nehmen darf. Aber an einer MAIDEN-Setlist zu jammern ist ja schon irgendwie jammern auf hohem Niveau. MAIDEN machen also, insgesamt 5 Mal Halt in Deutschland, und Bundesauftakt ist in Frankfurt. Dort gleich 2 Mal, da die erste Show innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Dieser Bericht bezieht sich auf die zweite Show am 12.06.13. Die Frankfurter Festhalle ist eine schöne alte Halle, die schon über 100 Jahre auf dem Buckel hat. Ich persönlich finde sie für solche Art der Konzerte doch etwas ungeeignet, wegen der Kuppel, die sich in der Mitte befindet und durch die doch ein starker Hall entsteht. Was nach dem Konzert auch heiß diskutiert wird. War der Sound nun gut oder schlecht? Da gingen die Meinungen doch sehr weit auseinander. Letztendlich muss wahrscheinlich der Stehplatz, bzw. der Sitzplatz entscheiden. Das aber nur am Rande. Als ich so gegen 14:30 Uhr an der Halle vorbeikomme, herrscht schon ein lustiges Treiben und MAIDEN-Shirts in jeglicher Form, Größe und Farbe kommen mir bei meinem Streifzug durch die Stadt entgegen. Die Freude in den Gesichtern der Fans ist deutlich zu sehen. Um 18:30 Uhr ist dann endlich Einlass, nachdem dann einige Probleme mit der Gästeliste gelöst wurden (danke dafür!), betrete ich nun auch die Halle und steuere zunächst mal auf den Merchstand zu. Bei den Preisen muss ich natürlich erst mal schlucken. T-Shirts ab 30 Euro, das Hockey-Shirt sogar 100 Euro. Leute, Leute!!! Es bleibt ja jedem zum Glück selbst überlassen so viel Geld dafür auszugeben, aber wenn ich mir das Geschäft mit dem Merch heute Abend so ansehen, machen sich wahrscheinlich die Wenigsten einen Kopf darüber. Ein Shirt nach dem anderen geht hier über den Tresen. Naja ... Pünktlich um 19:30 Uhr starten dann VOODOO SIX. MAIDEN bewiesen ja in letzter Zeit nicht immer ein glückliches Händchen mit der Wahl ihrer Vorbands: seien es irgendwelche Metalcore-Kapellen, der Familien-Clan wurde mit auf Tour genommen, oder schlimmstenfalls sogar beides. Nun ja, mit VOODOO SIX hat man eine Band aus dem Heimatland mitgenommen, die musikalisch wenigstens etwas in die Richtung wie der Hauptakt geht. Die 5 Briten spielen guten Hardrock/Metal, der eingängig ist auf eine gewisse Weise sogar Spaß macht. Die noch relativ junge Band spielt mit viel Freude auf der Bühne und heizt dem Publikum gut ein. Die Spielzeit ist auf knapp 40 Minuten begrenzt, die aber von der Band gut genutzt werden. Sie finden den Anklang des Publikums und ich denke, sie werden einige Fans gewonnen haben. Und dann geht es los, nach einer Umbaupause von ca. 30 Minuten. Schon bei den ersten Tönen von UFO'S "Doctor Doctor" macht sich eine Gänsehaut breit und die Halle fängt an zu toben und lauthals mitzusingen, danach ein kurzes klassisches Stück, gefolgt vom "Seventh Son Of A Sevtnth Son"-Intro und von den ersten Keyboard-Klängen zu 'Moonchild'. Die Band scheint gut drauf zu sein. Jeder hat zwar seinen festen Platz, den er auch kaum verlässt, aber doch ab und zu fegt Mr. Harris über die Bühne und Mr. Gers zeigt sich gewohnt akrobatisch. Die Setlist konzentriert sich auf das "Seventh Son Of A Seventh Son"-Album, also darf natürlich auch 'Can I Play With Madness' nicht fehlen. Allerdings gibt es natürlich auch hier Ausnahmen. So ist das heute noch kaum gespielte 'The Prisoner' eine willkommene Abwechslung. Bruce kündigt den nächsten Song mit den Worten an, dass sich die Setlist auf das Konzept-Album konzentriert, der folgende Song aber eine weitere Ausnahme bildet. 'Afraid To Shoot Strangers' ist neben 'Fear Of The Dark' der beste Song des "Fear Of The Dark"-Albums, und auch live Gänsehaut pur. 'The Trooper' und 'The Number Of The Beast' sind zwar Maiden-Standardware, sorgen aber natürlich dennoch für Riesenzuspruch, und dann folgt mit 'The Phantom Of The Opera' für mich einer der absoluten Höhepunkte. Der Song kommt live so gut und wird einfach viel zu selten gespielt. Danach folgt mit 'Run To The Hills' und 'Wasted Years' wieder Maiden-Standardware. Wobei dann auch noch 'Wasted Years' so versemmelt wird, dass man meinen könnte, das wurde extra eingebaut. Ständig werden, sowohl von der Instrumenten-Fraktion, als auch von Bruce die Einsätze verpasst. Aber, schön zu sehen, dass es bei einer so professionellen Band auch noch passiert. Zu 'Run To The Hills' kommt dann der erste Eddie auf die Bühne, der sich, wie immer, mit Mr. Gers kebbelt. Das nächste Highlight folgt sofort. Der Titeltrack, des besagten Konzept-Albums. Die Halle grölt und Bruce beweist mit diesem Song, dass er nicht umsonst zu einem der besten Metal-Sänger im Geschäft zählt. Einfach nur atemberaubend! Nach dem 10-Minuten-Epos knallt dann gleich 'The Clairvoyant' los und die Menge tobt wieder. 'Fear Of The Dark' darf ja in einer MAIDEN-Setlist nicht fehlen. Egal, ob Album-Tour oder eine History-Tour. Man mag davon halten, was man will, aber live funktioniert der Song einfach fantastisch. Die komplette Halle singt die Melodie mit. Ebenso wird natürlich auch auf jeder MAIDEN-Show 'Iron Maiden' gespielt und einer der vielen Eddies taucht hinter der Bühne auf. Ende der Show. MAIDEN lassen sich aber nicht lange bitten und starten das Intro zu 'Aces High', gefolgt von 'The Evil That Men Do'. Als letzten Song haben sich die Jungfrauen 'Running Free' ausgesucht, der in der Mitte unterbrochen wird. Mr. Harris und Mr. McBrain spielen in einer Endlosschleife weiter während Mr. Dickinson anfängt die Band vorzustellen, dann kommt er auf die Idee, dass sich der komplette Innenraum doch mal auf die Knie setzen, und beim "Yeah!" aufspringen soll. Das klappt auch erstaunlich gut. Die Halle springt und singt und grölt und ist begeistert. Ende der Show. Was bleibt am Ende also zu sagen? Egal, was MAIDEN machen, egal, mit welcher Setlist sie unterwegs sind, egal, welche Bühnenaufbauten sie haben, egal, was sie auf der Bühne treiben, das Publikum frisst ihnen aus der Hand, und das von 'Doctor Doctor', bis zu 'Always Look On The Bright Side Of Life'. Und das völlig zu Recht. IRON MAIDEN können machen was sie wollen, sie machen es richtig. Auch nach über 30 Jahren auf der Bühne und über 50 Jahren auf dem Buckel haben die 6 nichts von ihrer Energie verloren, welche diesmal noch mit viel Pyros und Feuer unterstützt wird. Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt. Up the irons! |