Livebericht Grand Magus (mit Primitai und Atragon) |
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Ein Livebericht von Dweezil aus Glasgow (Cathouse) - 20.02.2013 (29241 mal gelesen) |
Heute befinden wir uns im ehrwürdigen Cathouse, DEM Metal-Club in Glasgow, um den Vorreitern der aktuellen Old-School Welle GRAND MAGUS zu huldigen. Bevor die drei schwedischen Wölfe den 'Hammer Of The North' auspacken, bieten uns die Lokalmatadoren ATRAGON eine halbe Stunde ordentlichen Doom-Metal, der schon so einige Matten zum Schwingen bringt. Die Jungs spielen nur 3 oder 4 Songs, da sämtliche Kompositionen zäh fließende Überlänge aufweisen. Könnte aber durchaus was für deutsche Schlaghosenträger und Zeitlupen-Metaller sein, auch wenn der Sänger nicht gerade ein Leif Edling ist und die Soli noch nicht oberste Kajüte sind (zumindest live). Nach diesem respektablen Einstieg in den Abend kommt der wahre Anheizer: PRIMITAI aus London blasen das Cathouse von der ersten Sekunde an weg! Wie es scheint hat England endlich eine Antwort auf GRAVE GIGGER gefunden: mit ihrem klassichen Heavy Metal, irgendwo zwischen MAIDEN (die Doppel-Leads, herrlich!), MANOWAR und deutschem Power-/Heavy-Metal beeindrucken PRIMITAI nicht nur den Rezensenten, sondern es recken sich ihnen mit jedem Song mehr und mehr Fäuste entgegen. Von Mitsingspielchen bis hin zu imposanten "Hey Hey"-Chören bekommen die Londoner die Anerkennung, die sie sich mit ihrem engagierten Auftritt und ihren mehr als soliden Songs verdient haben. Ein leichter BLIND GUARDIAN-/ORDAN OGAN-Einschlag bringt eine modernere Note in den ansonsten old-schooligen Sound und könnte sie wohl besonders in Deutschland interessant machen. Ich kann sie mir jedenfalls sehr gut auf dem Rock Hard oder auch auf einem der großen Sommer-Festivals vorstellen. Für KIT, Swordbrothers und Co. könnten PRIMITAI natürlich auch etwas sein, wenn man von den leichten moderneren Einflüssen mal absieht. Nachdem ATRAGON einen guten Einstieg boten, PRIMITAI aber nochmal ordentlich was drauf gelegt haben, fragt man sich natürlich ob GRAND MAGUS das wiederum deutlich toppen können. Die Antwort lautet: ja! Nur wenige Sekunden nachdem das Killerriff des Openers 'Kingslayer' einsetzt kann man sich sicher sein, dass die Schweden hier heute Abend abräumen werden. Frenetische Publikumsreaktionen, die Sänger J.B. mehrmals sprachlos und verblüfft in die Menge starren lassen, anstatt den nächsten Song anzusagen, sind durchaus angebracht angesichts der klasse Setlist und der perfekten Eingespieltheit des Trios. J.B., mittlerweile wieder mit Haaren und stattlichem Rübezahlbart, beeindruckt mal wieder mit der Sicherheit, mit der er die Doppelbelastung von Gesang und (einziger) Gitarre bewältigt, während Bass und Schlagzeug super-tight und fett das Fundament darunter setzen. Die Songs des neuen Albums "The Hunt" kommen klasse an und, obwohl mir das Album sehr gut gefallen hat, kommen sie live noch einen Tacken besser als in der Studioversion. 'Sword Of The Ocean' oder 'Starlight Slaughter' sind Hymnen allererster Sahne. Den Höhepunkt der Show bildet (nach dem immer wieder mächtigen 'Iron Will') die Zugabe 'Hammer Of The North', bei dem das Publikum die Melodie in einem Chor anstimmt, der fast schon 'Balls To The Wall'-artige Regionen erreicht, wirklich atemberaubend. Heute abend sehe ich GRAND MAGUS bereits zum vierten Mal und muss sagen, dass es mit Abstand der beste dieser vier Gigs war. Es mag an den äußeren Umständen gelegen haben (nicht als Support, aber wiederum auch nicht als Headliner nach einem übermäßig starken Vorprogramm wie letztes Jahr, als man nach BULLET, SKULL FIST und VANDERBUYST auf die Bretter musste) oder vielleicht daran, dass GRAND MAGUS sich endgültig als eine Band mit Headliner-Status etabliert hat und genügend Selbstvertrauen mitbringt, um diese Position angemessen zu füllen. Wie auch immer, es war (wieder einmal) klasse und ich denke GRAND MAGUS befinden sich auf dem besten Wege, eines Tages die ganz großen Namen auf den Festivalbillings ablösen zu können! |