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Area 53 2024Hier geht's zur Bildergalerie! |
Take off: 11.07.2024 - Review (49054 mal gelesen) |
Das AREA53-Festival im obersteirischewn Schladnitz - einem Vorort von Leoben - hat sich zum Lieblingsfestival vieler Besucher gemausert. Die Gegend ist wunderschön, das Festivalgelände gemütlich und aufgrund des grßozügigen Platzangebots und der freundlichen Orga auch absolut stressfrei. Außerdem gibt es ausreichend asphaltierte Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Konzertgelände, was in Zeiten überraschend einsetzender Gewitterstürme unverzichtbar ist. Außerdem liegt das Festivalgeände direkt in der Autobahnabfahrt Leoben Ost, was die Anreise absolut stressfrei geschehen lässt. Auch bezüglich der Acts ist das AREA53 immer wieder gut für Überraschungen und zeichnet sich durch eine bunte Mischung an Musikstilen aus, die auf einer einzgien Bühne dargeboten werden, wodurch der Stress vom Wechsel von einer Bühne zur nächsten wegfällt.
Tag 1 - 11.07.2024
Der erste Tag, sprich Donnerstag, ist traditionell etwas schlechter besucht, weil es sich für viele lokale Fans um einen normalen Arbeitstag handelt. Dennoch lassen sich die ersten Acts nicht von den noch etwas spärlichen Zuseherzahlen beeindrucken und liefern ambitionierte Shows, die durchaus für gute Stimmung vor der Bühne sorgen. Bei bratender Sonne legen sich die Bands SHIMMER, PSYCH und VERTILIZAR ordentlich ins Zeug. PSYCH liefern trotz der frühen Spielzeit ein paar abgefahrene Feuereinlagen. MISSION IN BLACK und VINEGAR HILL dürfen bereits nach 15:00 Uhr ran und INFECTED RAIN liefern danach eine unglaublich energiegeladene Show. Sängerin Lena, die auch optisch mit ihren orangen Haaren und ihren den ganzen Körper bedeckenden Tätowierungen ein Blickfang ist, wuselt unermüdlich über die Bühne und lässt das Publikum spüren, dass sie die Musik wirklich fühlt. Der moderne Metal, geprägt durch wechselnden Klargesang und Growls, konnte bereits 2022 auf dieser Bühne überzeugen und so findet sich eine durchaus beachtliche Fanschar vor der Bühne, die den Auftritt der Moldavier ordentlich abfeiert.
Danach liefern ORDEN OGAN eine ordentliche Ladung ihres speedigen Metals ab. ORDEN OGAN schaffen es, durch einen clevern Einsatz von orangem Licht und Rauch, auch am helllichten Tag die Illusion zu erschaffen, dass sie mitten im Feuer spielen würden. Die Setlist hat einen gewissen Schwerpunkt am neu erschienenen Album, gleich drei der zehn dargebotenen Nummern stammen von "The Order Of The Fear". Doch wie zu erwarten fügen sich die neuen Songs nahtlos ins Programm ein und ab der ersten Sekunde von 'F.E.V.E.R' hat die Band das Publikum auf ihrer Seite, Power Metal ist auch etwas, was immmer geht auf Festivals. Piratensongs wie 'Conquest' oder 'We are Pirates' kommen gut an und 'Let The Fire Rain' ist an diesem Festival nicht das einzige Mal, dass das Wort "Regen" zum Thema wird. 'The Things We Believe In' lässt den Auftritt stimmungsvoll ausklingen.
Den Slot vor den Headlinern haben die Schweden von KATATONIA ergattert, die vor AMORPHIS mit ihrem progressiven Dark/Death-Metal eher Musik zum Zuhören als zum Abtanzen liefern. Mit 'Birds' starten KATATONIA in ihr Set und bieten schöne Klangwelten in gutem Sound. Eine gute Stunde Spielzeit hat die Band zugestanden bekommmen und die wird ordentlich dazu genutzt, das Publikum mit Songs wie 'Lethean' oder 'Behind The Blood' in ihren Bann zu ziehen. Als die Band gegen 21:00 Uhr ihr Set beendet, erntet sie guten Applaus und ein paar bange Blicke gen Himmel, der sich verdächtig für einen Regenschauer bereit macht. Um 21:30 Uhr ist es nach einer halbstündigen Umbauphase Zeit für AMORPHIS. Die Band durften wir schon viele Male live sehen in unterschiedlicher Verfassung, mal spielfreudig, mal müde und ausgebrannt. Am AREA53 wirkt die Band spielfreudig und frisch und legt gleich mit zwei Songs vom "Halo"-Album los: 'Northwards' bietet einen melodisch-heftigen Einstand und wird vom auch eher rauen 'On Dark Waters' abgelöst. In weiterer Folge spielt die Band einen Mix aus alten und neuen Songs; so ist 'Silver Bride' aus dem "Sykforger"-Album nicht aus der Spielliste wegzudenken und auch das "Tales Of A Thousand Lakes"-Album kommt mit immerhin zwei Songs zum Zug. Der zu Beginn des Auftritts leicht einsetzende Regen wandelt sich gegen Ende der Show in einen heftigen Regenguss, aber das hält die verblieben Fans nicht davon ab, gegen Ende 'My Kantele' nochmals ordentlich abzufeiern.
Tag 2 - 12.07.2024
Am zweiten Tag dampft es noch im Konzertgelände nach dem Unwetter des Vortages. Es lacht die Sonne, aber eine gewisse Schwüle lässt erahnen, dass wieder ein Unwetter im Anmarsch ist. DYSTERSOL, SONIC RIOT und ROBSE können ihr "Guten-Morgen-Programm" noch wie geplant durchziehen und auch die GRAILKNIGHTS liefern eine gute Show ab. Eigentlich bis dato dem Schreiber dieser Zeilen unbekannt, sind sie eine Überraschung des Festivals. Mit ihren farblich abgestimmten knallbunten Outfits im Sechziger-Jahre-Superheldenstil strahlen die Musiker eine unbarmherzige Fröhlichkeit aus und auch der von leichten Synthies unterstützte Power Metal der Truppe macht einfach gute Laune. Wenn da von 'Laser Raptoren' und 'Pinball Death Machines' gesungen wird, bleibt einfach kein Auge trocken. Das Kontrastprogramm zu den fröhlichen GRAILNKIGTS liefern die Düstermetaller NACHTBLUT, bei deren düsteren Texten wie 'Multikulturell' oder 'Kaltes Herz' einem schon mal die Festivalbratwurst im Hals stecken bleibt. Auch 'Ich trinke Blut' ist nicht gerade ein Garant für Fröhlichkeit. Ich bin überzeugt davon, dass NACHTBLUT den nachfolgenden Gewittersturm herbei gesungen haben. Denn während des Sets wird es dunkel und ein heftiges Gewistter entlädt sich über dem Festivalgelände. Die Orga reagiert sofort und fordert die Besucher umgehend auf, sich zu den Fahrzeugen zu begeben und das Gewitter abzuwarten - etwa eine Stunde schüttet es und bringt der Sturm die Autos ordentlich zum Wackeln.
Als es dann weiter geht, sind ANGELUS APATRIDA die Leidtragenden, weil der Slot der Spanier ausfallen muss. Doch das AREA53 findet eine tolle Lösung: das Equipment der Band wird kurzfristig in die benachbarte Tenne gbracht, wo die Truppe zur Aftershow-Party auftreten darf. Daumen hoch! Im regulären Programm geht es mit DECAPITATED weiter, die aber auf der überschwemmten Bühne Mühe haben, das Publikum anzulocken. Keine Anzeichen, dass sie das Gewitter auch nur irgendwie berührt hätte, zeigen KK's PRIEST. Tim "Ripper" Owens kreischt besser als auf den Studioaufnahmen und KK Downing hat noch immer Flitzefinger auf den Gitarrensaiten. Die Band beginnt mit drei Eigenkompositionen, 'Hellfire Thunderbolt', 'Strike Of The Viper' und 'One More Shot At Glory', um dann im Rest des Sets ausschließlich JUDAS PRIEST Songs abzufeiern, klarerweise darf 'The Ripper' nicht fehlen, aber die übrigen PRIEST-Songs sind zwar klasse, aber eher unbekannt, machen aber toll Stimmung. Ausgefallen ist gegen Ende das FLEETWOOD MAC-Cover 'The Green Manalishi (With THe Two Prong Crown)', bevor der tolle Auftritt - wohl der beste des Tages - mit den unpackbaren Klassikern 'Breaking The Law' und 'Victim Of Changes' umjubelt beendet wird. KK's PRIEST liefern einfach eine tolle Show ab, zwar unterstützt durch ein paar Pyros hie und da, aber im Vordergrund steht eindeutig die Musik.
AVANTASIA stehen mit 21:30 Uhr Beginnzeit am Programm, doch kurz vor 22:00 Uhr wird immer noch eifrig geschraubt. Die Bühnenaufbauten sind dermaßen mächtig, dass man sich ensthaft fragt, wo denn nun die Band Platz finden soll. Aber als die Show beginnt, geht es sich doch alles aus, jede und jeder findet ihren/seinen Platz und Tobias Sammet wird ein wenig mehr Aktionsradius zugestanden als dem Rest der Band. Auf jeden Fall ist es ein ziemliches Gewusel auf der eher mittelgroßen Bühne, aber es sieht schon auch spektakulär aus, was Sammet und Band hier auf die Bühne zauben. Es gibt auch wieder jede Menge Gastsänger, unter anderem Bob Catley von MAGNUM, und auch die Backgroundsänger und -innen haben jede Menge Leadvocal-Anteile. Am meisten Stimmung macht der energiereiche Kenny Leckremo (Sänger von H.E.A.T.) mit seiner Interpretation von 'Dying For An Angel'. Kurz vor 23:00 Uhr flüstert jemand anscheinend Tobias Sammet zu, dass es am AREA53 eine strikte Sperrstunde gibt - um 23:00 Uhr muss Schluss sein. AVANTASIA müssen ihr Set daher vorzeitig beenden, und Tobias Sammet entschuldigt sich mit Hinweis auf die Wetterkapriolen. Etwas chaotisch wird der Auftritt kurz nach 23:00 Uhr beendet und als man glaubt, dass alles bereits vorbei ist, geht plötzlich auf der Bühne ein Licht an und gibt die Sicht frei auf ein Piano - Tobias Sammet verkündet, wenn er schon ein Klavier mit hat, muss es auch zum Einsatz kommen und dass er auf die Kommunalstrafe wegen des Überziehens pfeift. Und so wird der Auftritt umjubelt mit 'Lucifer' als versöhnliches Ende beendet.
Tag 3 - 13.07.2024
Den Samstag begeht zum Frühschoppen wie schon traditionell das österreichische Urgestein JAZZ GITTI, die um 11:00 Uhr die Morgenschicht übernimmt. DEARISCH ["dearisch" ist das österreichische Dialektwort für "eingeschränktes Hörvermögen"] übernehmen nahtlos, gefolgt von WATCH THEM FAIL und SKULL CRUSHER. Wir steigen nach einem langen und schweißtreibenden Vorabend bei SILENZER ein, die aufgrund des Heimvorteils ordentlich Publikum vor die Bühne locken und auch mit ihrem modernen Metal zu begeistern wissen. Dass SILENZER zudem ein neues Album in der Pipeline haben, freut das Publikum besonders; als Kostprobe gibt es 'Hurricane', das zum Glück an diesem Tag kein Wetteromen darstellt. NAKKEKNAEKKER kommen beim Soundcheck etwas hektisch rüber, aber im Verlauf des Auftrittes weiß der Death Metal der jungen Truppe durchaus zu überzeugen. Die Band entpuppt sich als äußerst sympathisch und mischt sich etwas später auch unters Publikum, um weitere Bands anzusehen und ungezwungen mit den Leuten zu tratschen.
Eine völlige Überraschung ist dann der Auftritt von BLAZE BAYLEY. Ohne irgendwelche Gimmicks feuert er das Publikum an und liefert eine Dreiviertelstunde lang puren oldschooligen Heavy Metal und spielt dabei ausschließlich Songs von "X-Factor" und "Virtual XI", jenen beiden Alben, bei denen er Sänger von IRON MAIDEN war. Mit dem absoluten Hit 'Lord Of The Flies' startet er in das Set, um sich dann an die Hymne 'Sign Of The Cross' zu wagen, die auch absolut stark dargeboten wird. Blaze selbst sieht irgendwie aus wie der Onkel von nebenan, ist aber agil und sehr gut bei Stimme. Richtig ans Herz gehen einem seine Dankesworte, dass er nach einer überstandenen Herzoperation wieder auf der Bühne stehen kann. 'The Clansman' und 'Man On The Edge' kennen wir auch in den von Bruce Dickinson gesungenen Versionen, aber es tut gut, die Nummern mal vom Originalsänger live zu sehen. Mit 'Futureal' beendet BLAZE BAYLEY sein Set, das wohl eines der begeisterndsten des Festivals ist. Großes Staunen kommt auf, als man die Bühne von ALESTORM erblickt: eine riesige gelbe Badeente nimmt den größten Teil der Bühne in Beschlag und die Band selbst ist in grüne Schottenröcke gekleidet. Der Piraten-Folk-Metal der Schotten macht zu jeder Tageszeit Spaß und als mit 'Keeelhauled' losgelegt wird, ist sofort die Stimung am Kochen. Mit 'Mexico' folgt kurz danach der nächste Höhepunkt und die Coverversion von 'Hangover' - im Original von TAJO CRUZ - ist zum Niederknien. Es wird mitgesungen, gehüpft, getanzt, und sogar gerudert. Nach einer guten Stunde machen ALESTORM dann den Sack mit 'P.A.R.T.Y.' zu und verabschieden sich von einem schweißtreibenden Set.
Deftiger sind dann die beiden Schlussacts, 1349 und BEHEMOTH. 1349 sehen mit ihrem Corpsepaint böse aus, gucken böse drein und verscheuchen mit ihrem Black Metal das Publikum - die Zuseher nutzen die Zeit lieber, um sich an der Labestation Nachschub zu holen. Dafür liefern BEHEMOTH ein unglaubliches Spektakel ab. So ist die Bühne zu Beginn mit einem weißen Tuch verhangen, hinter dem die Band Schattenspiele betreibt. Als dann das Tuch fällt, offenbart sich eine beeindruckende Kulisse - eine Bühne, die von zwei Türmen flankiert ist, die von den Musikern immer wieder mal erklommen werden. Die Lichtshow kreiert eine düster-mystische Atmosphäre und hohe Feuersäulen sorgen für Gänsehaut. Die Band spielt sich bunt durch die Diskographie mit einem leichten Schwerpunkt auf "The Satanist", von dem es drei Songs in die Setlist schaffen. Nergal ist gut bei Stimme und die Band ist trotz der durchgestylten Show in großer Spiellaune. Als sich die Band nach dem entfesselten 'Chant For Ezkaton 2000 E.V.' vom Publikum verabschiedet, fordert das Publikum lautstark nach einer Zugabe. Wie zu erwarten, legen BEHEMOTH noch einen drauf und schließen endgltig mit 'O Father O Satan O Sun!' ihre Wahnsinns-Show ab.
Fazit
Das Wetter war teilweise heftig, aber davon ließen sich die Fans nicht beeindrucken und feierten ein wieder sehr abwechslungsreiches AREA53 Festival. Die Headliner waren würdige Vertreter ihrer Zunft und vor allem BEHEMOTH lieferten eine Hammershow ab. Überraschung des Festivals war der unverwüstliche BLAZE BAYLEY und die extrem gut gelaunten KK's PRIEST.
Auf der Versorgungs-Seite gab es keine Überraschungen: Gut bestückte Ausschänke waren wieder ein Garant dafür, dass man Nahrung und Getränke ohne lange Wartezeiten bekam.
Wir sehen uns 2025 gerne wieder!
Für Euch vor Ort waren des und ev.
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Billing
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