Miracle Blood - Hello Hell | |
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Review von Opa Steve vom 25.11.2024 (28 mal gelesen) | |
Als "Noise Punk" bezeichnet das Trio aus Boston seinen Stil. Was MIRACLE BLOOD hier auf "Hello Hell" auf mich einprasseln lässt, hat mit Punk relativ wenig zu tun. Jedenfalls mit dem Punk, wie er mir geläufig ist. Aber andererseits ist im Punk ja auch die künstlerische Freiheit großgeschrieben. Wie also soll ich den Stil beschreiben, der hier auf zehn Songs in 31 Minuten zelebriert wird? Der breiige Sound klingt wuchtig, Dissonanzen werden immer wieder gezielt eingesetzt. Mich erinnert vor allem der Opener an frühe und heftige Werke von NEUROSIS - zumindest in der Wucht. Was aber gar nicht dazu passt, ist dieser komplett durchgeknallte Gesang von Frontmann Andrew Wong. Das übertriebene Rauf und Runter in seinem Gejammer und seinen beschwörungsartigen Mantras wirkt, als würde er eine Zirkusvorstellung moderieren. Das Vibrato in seiner Stimme erinnert an Jello Biafra von den DEAD KENNEDYS. Besonders intensiv wird dies in 'Ghosts Marching Slow', bei dessen Refrain man nicht weiß, ob es einfach nur besonders schlecht over the top ist, oder ob hier tatsächlich der Irrsinn regiert. Auch 'Lobotomizer' mit seinem eher hektischen Riff bietet genügend Momente, wo man sich angesichts des freidrehenden Gesangs, der den orientalischen Skalen der Gitarrenmelodie folgt, einfach nur am Kopf kratzen muss. Ist alles etwas experimentell, auch anstrengend. Einen wirklichen Gefallen kann ich an der Musik allerdings nicht finden. Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Oh My Lord! 02. Phenomenon 03. Pets And Owners 04. Lobotomizer 05. Ghosts Marching Slow 06. Hello Hell 07. Rather Be Nothing 08. I'm Not Complaining 09. First You'll Laugh 10. Prepare For Breakfast | Band Website: www.miraclebloodmusic.com Medium: CD Spieldauer: 31:46 Minuten VÖ: 15.11.2024 |